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ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten

Titel: ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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wiederholte McCoy. »Sein Name war Benny. Seine Hautfarbe sollte keine Rolle spielen, nicht wahr?«
    Gladdy starrte den Doc ein paar Sekunden lang schweigend an. Er wusste, was McCoy meinte, aber er war nicht in der Stimmung für Spielchen. »Hören Sie, Doc, ich habe Ihnen eine Frage gestellt«, sagte er. »Ich würde es zu schätzen wissen, wenn Sie sie einfach beantworten könnten.«
    McCoy stand für einen Moment stumm da, und Gladdy fragte sich, ob er kooperieren würde. »Ja«, sagte der Doc schließlich. »Seine Haut war braun. Soweit ich weiß, ist das kein Verbrechen.«
    »Sie sind
tatsächlich
ein Niggerfreund!«, schrie Jimmy. »Ich kann es nicht fassen.«
    »Ich sagte, du sollst den Mund halten«, meinte Gladdy und drehte sich zu ihm um. »Wenn du mich jetzt nicht in Ruhe mit dem Doc sprechen lässt, kannst du wieder zurück ins Büro gehen.« Jimmy biss die Zähne zusammen und ballte seine Hände zu Fäusten, sagte dann aber nichts mehr. Gladdy wandte sich wieder McCoy zu. »Fahren Sie fort, Doc«, bat er. »Erzählen Sie mir, was Sie gesehen haben.«
    »Ich sah, wie Billy Fuster mit einem Wagenheber auf einen wehrlosen Mann losging«, sagte McCoy. »Ich fragte ihn, was er da mache, und er behauptete, Benny habe sie alle angreifen wollen. Lynn bestätigte mir jedoch, dass das nicht der Wahrheit entsprach.«
    »Lynn?«, fragte Gladdy und sah wieder zu Jimmy. Der Hilfssheriff zuckte nur mit den Schultern, und Gladdy wurde klar, dass Bo seinem Vater dieses Detail ebenfalls verschwiegen hatte. »Lynn Dickinson war bei Ihnen?«
    »Sie war nicht bei mir«, stellte McCoy klar. »Sie befand sich bereits vor Ort und beobachtete das Geschehen. Sie erzählte mir, dass die Jungs Benny verboten hätten, durch die Stadt zu gehen, und als er es dennoch versuchte, griffen sie ihn an. Er wehrte sich.«
    »Und Sie hielten sie auf?«, wollte Gladdy wissen.
    »Ja«, sagte McCoy. »Ich nahm Billy den Wagenheber ab. In diesem Moment tauchte Bo auf. Er muss zu seinem Laster gegangen sein, um sein Gewehr zu holen. Er wollte Benny erschießen.«
    »Das ist eine Lüge«, protestierte Jimmy. »Wir mögen die Nigger vielleicht nicht so gern, wie Sie es tun, aber deswegen erschießen wir sie nicht gleich.«
    Wortlos trat McCoy zwischen Gladdy und Jimmy hindurch auf die Vordertür zu. Dort griff er nach einem Gewehr, das neben der Tür an der Wand lehnte. »Gehört das hier Ihnen, Hilfssheriff?«, fragte McCoy und hielt es Jimmy hin.
    Verblüfft nahm Jimmy die Waffe entgegen. »Mein Junge …«, brachte er hervor.
    »Dein Junge ist ein Idiot«, beendete Gladdy den Satz für ihn. »Also, was ist noch passiert, Doc? Bo behauptet, Sie hätten ihm die Hand gebrochen.«
    »Das ist gut möglich«, sagte McCoy. »Ich schlug ihm mit dem Wagenheber das Gewehr aus der Hand.«
    Gladdy nickte. »In Ordnung«, sagte er. »Ich denke, mehr muss ich nicht hören. Wie steht’s mit dir, Jimmy?«
    »Ich schätze, ich habe auch genug gehört«, stimmte der Hilfssheriff zu.
    »Sagen Sie Ihrem Jungen, er soll herkommen, damit ich seine Hand versorgen kann«, meinte McCoy.
    »Mach ich«, sagte Jimmy.
    Gladdy ging zur Tür und öffnete sie. Jimmy folgte ihm nach draußen. »Wenn es Ihnen nichts ausmacht, Doc, werde ich mir die ganze Geschichte von Lynn Dickinson bestätigen lassen.«
    »Bitte tun Sie das«, bekräftigte McCoy, der im Türrahmen stehengeblieben war.
    »Danke für Ihre Zeit«, sagte Gladdy und machte sich über den Steinweg Richtung Straße auf. Doch bevor er dort ankam, rief der Doc ihm nach: »Dwight, ich habe letzte Nacht sehr lange mit diesem Benny geredet. Er war nicht nur ein Mann. Er war ein
guter
Mann.«
    Gladdy nickte. »Verstanden, Doc«, sagte er. Dann wandte er sich an Jimmy. »Komm schon, lass uns gehen.« Er sprach nicht aus, was er fühlte, nämlich dass er wünschte, alle Männer in Hayden wären gute Männer.
    Lynn hatte das Abendessen bereits fertig, als McCoy an diesem Abend bei ihnen eintraf. Also setzten sie sich gleich nachdem er hereingekommen war an den Tisch und aßen. Aus Respekt vor seinen Freunden neigte McCoy den Kopf, während Phil das Tischgebet sprach. Nach dem Gebet stürzten sie sich auf das gebratene Hühnchen, und Lynn erkundigte sich nach McCoys Befinden. Dabei bezog sie sich eindeutig auf das, was sich am Tag zuvor auf der Church Street zugetragen hatte.
    »Es geht mir gut«, beruhigte er sie. »Alles ist glimpflich ausgegangen, auch wenn ich heute Morgen Besuch von Sheriff Gladdy und Hilfssheriff

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