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ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten

Titel: ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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und Hayden asphaltiert wurden.
    Nun standen sie vor dem Kino und Leonard sagte erneut: »Es tut mir leid.«
    »Du musst dich nicht entschuldigen«, meinte Lynn. »Es war toll.«
    Leonard nickte, doch sein Gesichtsausdruck blieb unverändert. »Ich weiß, aber …« Er beendete den Satz nicht. Lynn glaubte, seine Bedenken zu verstehen. In
Gefundene Jahre
ging es um das Leben eines Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg, der traumatisiert in seine Heimat zurückkehrte. Er litt unter Gedächtnisverlust und Sprachstörungen. Nachdem er die medizinische Einrichtung verlassen hatte, freundete er sich mit einer Varietésängerin an. Die beiden verliebten sich und heirateten schließlich. Doch ein Verkehrsunfall sorgte dafür, dass die alten Erinnerungen des Soldaten zurückkehrten. Seine neueren Erinnerungen verlor er dadurch allerdings, sodass er seine Frau nicht mehr erkannte und fortan wieder das Leben führte, das er vor dem Krieg gekannt hatte. Obwohl die Geschichte keine Parallele zu Lynns eigener aufwies, ging es darin um eine Frau, die einen Soldaten liebte und heiratete, den sie dann wieder verlor. Es war eine wunderschöne, romantische Erzählung mit einer bittersüßen Wendung, die ihr mehr als einmal die Tränen in die Augen getrieben hatte.
    Jedoch nicht wegen Phil.
    Am Anfang des Films, als Lynn klar geworden war, dass es sich bei der Hauptfigur um einen Soldaten handelte, hatte sie an ihren Mann gedacht … und auch an den Krieg, der immer noch in Europa und der Pazifikregion wütete. Zwei Jahre nach Phils Tod und vier nach seiner Einschreibung bei der Armee vermisste sie ihn nach wie vor, auch wenn sie sich oft darum bemühte, es nicht zu tun. Das war auch heute Abend der Fall gewesen. Während sie mit Leonard in dem dunklen Kinosaal saß, hatte sie ihre Erinnerungen bewusst verdrängt und sich stattdessen auf die Geschichte konzentriert, die sich vor ihr auf der Leinwand abspielte. Auch wenn sie am Ende viel geweint hatte, gefiel ihr der Film ungemein.
    »Leonard, es geht mir wirklich gut«, beharrte sie. »Komm, lass uns ins Peggy Jo’s gehen.« Sie und Leonard gingen nach ihren Besuchen im Bijou oft in dieses Restaurant, um eine Tasse Kaffee zu trinken und ein Stück Kuchen zu essen.
    »Bist du sicher?«, fragte Leonard, der aufgrund ihrer Tränen noch immer nicht überzeugt schien.
    »Ja, ich bin sicher«, antwortete Lynn. Sie griff nach seiner Hand und drückte sie. »Außerdem bin ich sicher, dass ich ein Stück Pfirsichkuchen will.«
    Das schien Leonard endlich aufzuheitern. »Damit kann ich arbeiten«, meinte er. Sie ließen seinen Wagen gegenüber dem Kino stehen und gingen die drei Blocks zum Restaurant zu Fuß. Sie setzten sich drinnen an einen Tisch und gaben ihre Bestellungen bei Margie auf, einer älteren Kellnerin, die sie dank ihrer vielen Besuche hier mittlerweile gut kannten.
    Während sie auf ihren Kaffee und Kuchen warteten, unterhielten sie sich über Millie Warnick und ihr neues Baby, was sie schließlich auf das Thema ihres Ehemanns brachte. Doug Warnick hatte vor anderthalb Jahren das Saatgut- und Futtermittelgeschäft übernommen, nachdem Gregg Anderson im Alter von siebzig Jahren verstorben war. Mr. Anderson hatte den Laden seinem einzigen Sohn Michael vermacht, der ihn dann seinem Schwager Doug verkauft hatte. Nachdem Doug von Plattston nach Hayden gezogen war, hatte er innerhalb kürzester Zeit mit Millie Denton angebandelt und sie bald darauf geheiratet. Letzten Monat war dann ihr erstes Kind zur Welt gekommen.
    Nachdem Margie ihnen ihren Kaffee und den Kuchen an den Tisch gebracht hatte, kam Lynn wieder auf das Thema des Saatgut- und Futtermittelgeschäfts zurück. Es gab etwas, worüber sie schon seit Längerem mit Leonard reden wollte, aber es war ihr nie gelungen, es zur Sprache zu bringen. »Ich hörte, Doug hat eine neue Aushilfe eingestellt«, sagte sie.
    »Stimmt«, bestätigte Leonard und schüttete Zucker in seine Tasse. »Sein Name ist Whitney Williams.«
    »Dann hast du ihn also schon kennengelernt?«, wollte Lynn wissen. Sie hatte gehofft, dass es so war.
    »Ja, gestern«, sagte er und griff nach seinem Löffel, um den Kaffee umzurühren. »Er ist ungefähr in Dougs Alter, so um die fünfundzwanzig. Scheint ein netter Kerl zu sein.«
    »Wo kommt er her?«, fragte Lynn, die keine Familie Williams in Hayden kannte.
    »Doug kennt ihn aus Plattston«, erklärte Leonard. »Ich schätze, nach Olivias Geburt wollte Doug jemanden einstellen, der sich mit um den Laden kümmert,

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