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ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten

Titel: ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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meisten zu höflich waren, um sie darauf anzusprechen. Aber letzte Woche hatte Daisy Palmer Lynn gefragt, ob sie glaube, dass sie und Leonard irgendwann heiraten würden.
    Lynn nahm Leonards Hände in ihre und schaute in seine wunderschönen blauen Augen. »Erklär es mir«, bat sie.
    »Es ist …«, fing Leonard an, und für einen Moment glaubte Lynn, er würde ihr gestehen, was ihn wirklich davon abhielt, sie jetzt einfach in den Arm zu nehmen. Doch dann sagte er: »Es ist Phil.«
    Lynn starrte ihn ein paar Sekunden lang an. Sie war enttäuscht und unsicher, wie sie darauf reagieren sollte. Sie konnte Leonard nicht dazu zwingen, ihr sein Geheimnis zu offenbaren – und sie war davon überzeugt, dass er ein Geheimnis hatte. Empfand er einfach nichts für sie? Liebte er sie nicht so, wie sie ihn liebte? Nein. Sie wusste, dass er sie liebte. Sie konnte es sehen und spüren.
    »Also gut«, sagte sie schließlich und ließ seine Hände los. »Wie du willst.« Sie ging an Leonard vorbei zu dem Stuhl, auf den er ihren Mantel gelegt hatte, nahm ihn und machte sich daran, ihn anzuziehen.
    »Was machst du denn?«, fragte Leonard.
    »Ich denke, ich werde jetzt nach Hause gehen«, antwortete Lynn.
    »Aber wir wollten doch zusammen zu Abend essen«, erinnerte er sie. »Um deinen Geburtstag zu feiern …«
    »Ich weiß«, sagte Lynn. »Ich fühle mich gerade aber nicht besonders gut.« Sie ging wieder an ihm vorbei, dieses Mal in Richtung der Tür.
    »Lynn«, rief er ihr nach. Sie drehte sich um und sah ihn an. »Es tut mir leid. Ich wollte dir nicht deinen Geburtstag verderben.«
    »Du hast ihn mir nicht verdorben«, meinte sie und rang sich ein schwaches Lächeln ab. »Ich fühle mich eben nur nicht wohl.«
    »Was ist mit deinem Armband?«, wollte er wissen und deutete auf das Kästchen, das auf der Armlehne des Sofas lag.
    »Ich kann es nicht annehmen«, sagte sie. »Ich weiß die Geste zu schätzen, und das Armband ist wirklich sehr hübsch, aber ich kann es einfach nicht annehmen.« Leonard erwiderte nichts, und die Stille zwischen ihnen wurde langsam unangenehm. Lynn schaute von ihm zum Kästchen mit dem Armband. Darunter lag immer noch die Karte, die er ihr ebenfalls geschenkt hatte. »Die hier werde ich aber mitnehmen«, verkündete sie. Sie ging zum Sofa, nahm die Karte und hielt sie hoch, damit er sie sehen konnte. »Ich danke dir dafür«, sagte sie.
    Als sie wieder auf die Tür zuging, blieb sie nicht stehen, sondern öffnete sie und trat in die kalte Nacht hinaus. Hinter sich hörte sie Leonard sagen: »Lass mich dich wenigstens nach Hause fahren.«
    »Ich habe meinen Laster«, erklärte Lynn mit einem Blick über die Schulter. »Du brauchst mich nicht fahren.«
    Sie stieg in ihren Chevrolet Pickup und ließ den Motor an. Obwohl sie es nicht wollte, konnte sie sich nicht davon abhalten, noch einmal zu Leonards Haus zurückzuschauen. Er stand in der Tür, und als er bemerkte, dass sie in seine Richtung sah, sagte er: »Alles Gute zum Geburtstag.« Sie konnte die Worte durch das geschlossene Fenster des Wagens zwar nicht hören, aber sie las sie von seinen Lippen ab.
    Als sie auf die Straße abbog und nach Hause fuhr, konnte sie nicht fassen, was an diesem Abend geschehen war. Sie hegte schon lange Gefühle für Leonard, aber sie hatte ihnen nie nachgegeben, weil … nun, teilweise war Phil der Grund dafür. Allerdings war auch der richtige Moment noch nicht da gewesen. Als er ihr am heutigen Abend das Armband geschenkt hatte, schien es in ihren Augen die perfekte Gelegenheit zu sein.
    Offenbar hatte sie falschgelegen.
    Als sie die Church Street entlangfuhr, wurde Lynn klar, dass sie keine Ahnung hatte, was als Nächstes passieren würde. Momentan sah es allerdings so aus, als ob sie und Leonard nie mehr als Freunde sein würden und sie niemals den Grund dafür erfahren würde. Diese Gewissheit stimmte sie traurig, fast so, als hätte sie den Verlust einer weiteren geliebten Person erlitten.
    Wenigstens will er immer noch mit mir befreundet sein
, dachte Lynn. So viel schien sicher. Und auch wenn sie lieber eine intimere Beziehung mit Leonard gehabt hätte, würde sie doch jedes bisschen Zuneigung annehmen, das Leonard ihr zu geben bereit war.

SIEBENUNDVIERZIG
2288/2289
    Die auf drei Meter hohen Türmen befestigten und in einem gleichmäßigen Kreis aufgestellten Lichtfelder beleuchteten die ebene, aber felsige Fläche der öden Welt. Ein dualer Feldgenerator stand am Rand des Bereichs in einem Neunzig-Grad-Winkel zu

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