ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten
einem großen Schreibtisch direkt vor McCoy saß eine uniformierte Sternenflottenoffizierin. Hinter ihr befand sich eine geschlossene Tür, die den einzigen anderen Ausgang des Raums darzustellen schien. Die Luft roch abgestanden und schal.
McCoy trat vor und war ein wenig beunruhigt, als er sah, dass die Wachen ihre Waffen gezogen hatten. Wie bei den anderen drei Kontrollstellen, die er bereits durchlaufen hatte, identifizierte McCoy sich, zeigte seinen verschlüsselten Ausweis vor und unterzog sich Handflächen- und Netzhautscans. Die uniformierte Frau, eine unscheinbare Ilyranerin, stellte sich ihm als Commander Delta vor. McCoy war sich ziemlich sicher, dass das nicht ihr Name war, hatte aber nichts anderes erwartet. Die verantwortlichen Offiziere an den anderen Kontrollstellen hatten sich ihm bereits als Commander Alpha, Beta und Gamma vorgestellt. Dann teilte sie ihm die Vorschriften mit, die er während seines Besuchs von Memory Apsû befolgen musste. McCoy hatte die Erlaubnis erhalten, die Einrichtung zu betreten. Er durfte sich bis zu vierundzwanzig Stunden darin aufhalten, jedoch keine Sekunde länger. Er würde zwar die Möglichkeit haben, die von Spock gesammelten Daten über den Hüter der Ewigkeit einzusehen, durfte diese jedoch weder aufzeichnen und mitnehmen noch mit jemandem darüber sprechen. Weiterhin unterlagen diese Informationen der höchsten Geheimhaltungsstufe.
Schließlich bat Commander Delta McCoy darum, zu warten, während sie jemanden rief, der ihn begleiten würde. Einen Augenblick später öffnete sich die Tür hinter dem Schreibtisch, und ein weiterer Sternenflottenoffizier trat heraus. Der Tellarit, der sich erwartungsgemäß als Commander Epsilon bezeichnete, forderte McCoy auf, ihm zu folgen. An beiden Seiten des Korridors befanden sich zahlreiche Türen, neben denen Kontrollfelder an der Wand angebracht waren. Keine von ihnen war in irgendeiner Weise beschriftet oder lieferte sonst einen Hinweis darauf, was sich dahinter befand. Über der fünften Tür auf der linken Seite blinkte jedoch ein kleines gelbes Licht. Commander Epsilon blieb davor stehen, betätigte die Kontrollen und zog dann einen kleinen zylinderförmigen Gegenstand aus seiner Tasche, um ihn in einen dafür vorgesehenen Schlitz zu stecken. Nachdem McCoy einen weiteren Handflächen- und Netzhautscan hinter sich gebracht hatte, öffnete sich die Tür. Dahinter lag ein weiterer langer Korridor, in dem sich bis auf die Lampen an der Decke nichts befand. Der Tellarit ging voran und bog nach einer Weile in einen Gang ab, der nach rechts abging. Am Ende dieses Korridors betätigte Epsilon wieder ein Kontrollfeld. Eine letzte Tür öffnete sich und führte in einen kleinen einfachen Raum. Im Inneren sah McCoy lediglich eine Computerstation, einen Stuhl, eine in die Wand eingelassene Schlafkoje sowie eine Tür, die in eine Hygienekammer führte.
»Sobald sich diese Tür schließt«, erklärte Epsilon und deutete auf den Durchgang, den sie soeben passiert hatten, »haben Sie vierundzwanzig Stunden, bevor Sie die Einrichtung wieder verlassen müssen. Wenn Sie Fragen haben oder früher gehen wollen, können Sie das Interkom auf der Konsole benutzen.«
»Danke«, sagte McCoy.
Er erwartete keine Reaktion – jeder, dem er hier bisher begegnet war, hatte sich als äußerst wortkarg erwiesen –, doch zu seiner Überraschung sagte der Commander: »Gern geschehen, Doktor McCoy.« Dann drehte er sich ruckartig um und verließ den Raum, woraufhin sich die Tür hinter ihm schloss.
McCoy durchquerte die schmale Kammer und setzte sich an die Computerstation. Auf dem Monitor sah er die Namen zweier Datenordner sowie eine Überschrift, die darauf hinwies, dass sie beide von der gleichen Quelle stammten. Der Beschreibung zufolge waren beide Datensätze vor sechsundzwanzig Jahren vom Ersten Offizier der
U.S.S. Enterprise
gesammelt worden, auf einem Planeten, dessen Bezeichnung und Raumkoordinaten redigiert worden waren. Die Namen der Datenordner selbst enthielten keine nützlichen Informationen. Sie hießen einfach nur Z EITLINIE 1 und Z EITLINIE 2.
Nachdem er sich mit den grundlegenden Bedienfunktionen der Computerstation vertraut gemacht hatte, öffnete McCoy den ersten der beiden Ordner und ließ den Computer darin nach dem Namen
Edith Keeler
suchen. Auf dem Monitor erschien eine Liste von Einträgen. McCoy scrollte weiter nach unten und fand zahllose Erwähnungen. Neben vielen standen Datumsangaben, also spezifizierte er seine
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