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ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten

Titel: ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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in der falschen Zeit gefangen war, sowie an die Tage, die vergingen – und bereits vergangen waren –, während er seinem eigentlichen Leben so fern war.
    Er dachte an Jim und Spock und daran, wie sehr er ihre Freundschaft vermisste. Die Gesichter der anderen Ärzte an Bord der
Enterprise
– M’Benga, Sanchez und Harrison – erschienen vor seinem inneren Auge, und auch Schwester Chapel und der Rest des medizinischen Teams drängten sich in seinen Geist. Er dachte kurz an Tonia und dann an Jocelyn und schließlich an Joanna, was ihm den größten Schmerz bereitete.
    Als McCoy die Zweiundvierzigste Straße überquerte und auf den Haupteingang des Bahnhofs zuhielt, musste er daran denken, dass er seine Tochter nicht erst seit seiner Reise in die Vergangenheit der Erde nicht mehr gesehen hatte, sondern dass ihre letzte Begegnung schon über zwei Jahre her war. McCoys Dienst in der Sternenflotte sowie seine unstete, im besten Fall angespannte Beziehung zu seiner Exfrau, hatten im Laufe der Jahre dazu geführt, dass er immer weniger Zeit mit Joanna verbrachte.
    Nun da er nicht sicher sein konnte, was das Schicksal für ihn bereithielt, fragte er sich, ob er sein einziges Kind überhaupt jemals wiedersehen würde.

ELF
2267
    Barrows stand in ihrem Quartier und hielt das Stofftier hoch, damit sie es betrachten konnte. Sie fand den kleinen weißen Bären mit den winzigen schwarzen Knopfaugen und dem feinen schwarzen Faden, der Nase und Mund bildete, ganz bezaubernd. Leonard hatte ihr das Spielzeug geschenkt – er hatte es sich sogar extra für sie ausgedacht. Das war auf einer Welt in der Omicron-Delta-Region gewesen, die Mister Spock als »Vergnügungspark« bezeichnet hatte. Eine hochentwickelte Rasse hatte dort ein bemerkenswertes System erschaffen, das die Gedanken von Besuchern lesen und materielle Repräsentationen davon herstellen konnte. Der einzige Zweck dieser Erfindung bestand darin, den Besuchern Freude zu bereiten. Die Besatzung der
Enterprise
wusste davon nichts und hielt den Planeten für unbewohnt. Aufklärungsteams – zu denen auch Barrows und Leonard gehörten – beamten hinunter, um festzustellen, ob der Ort für einen Landurlaub geeignet war. Daraufhin kam es fast sofort zu unerwarteten Ereignissen, die die Schiffsbesatzung zuerst für seltsam und dann für beängstigend hielt.
    In der Einsamkeit ihres Quartiers schloss Barrows die Augen, als die Erinnerungen an die ersten Stunden auf dem fremden Planeten sie überwältigten. Am Anfang schienen ihre Erlebnisse noch harmlos – Leonard sah das weiße Kaninchen und die kleine Alice aus Lewis Carrolls Kinderbüchern, Sulu fand eine antike Handfeuerwaffe, die er sich schon lange für seine Sammlung gewünscht hatte. Doch dann wurde die Situation wesentlich ernster. Barrows wurde von einem Mann angesprochen, der sich als Don Juan ausgab, und dann …
    Und dann
, dachte sie und wollte nicht schon wieder das Bild des in eine Rüstung gekleideten Ritters vor Augen haben, der auf seinem Pferd über die Lichtung auf sie zupreschte und seine Lanze in Leonards Brust stieß. Doch die Erinnerung war sofort wieder da. Und obwohl sich der Verwalter dieser einzigartigen, wundersamen Welt um Leonards »Reparatur« – womit er die Wiederherstellung seiner Gesundheit meinte – gekümmert hatte, änderte das nichts daran, dass sie ihn hatte sterben sehen. Man hatte ihm eine Waffe durchs Herz gestoßen, und sein Blut war in einem schrecklichen roten Fluss aus seinem Körper geströmt. Sie erinnerte sich daran, dass sie geschrien hatte und zu seiner zusammengesackten Gestalt gerannt war. Sie hatte zusammen mit Captain Kirk und Mr. Spock neben seinem Körper gekniet und geweint, als ihr klar geworden war, dass der Ritter Leonard getötet hatte. Sie war fast hysterisch geworden und hatte sich für das, was geschehen war, die Schuld gegeben, bis der Captain sie mit einem strengen Befehl dazu gebracht hatte, sich wieder an ihre Rolle als Besatzungsmitglied zu erinnern, das während der aktuellen Krise gebraucht wurde.
    In der Stille ihres Quartiers öffnete Barrows die Augen. Sie hielt immer noch das Stofftier vor sich und versuchte, sich auf den kleinen Bären zu konzentrieren, der nicht viel größer war als ihre Hand. Er sollte ihr als Prüfstein für ihre Erlebnisse auf dieser unglaublichen Welt dienen. Die Umstände hatten sich drastisch verbessert, nachdem der Verwalter aufgetaucht war, Leonard zurück ins Leben geholt und dann erklärt hatte, was mit der Besatzung

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