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ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten

Titel: ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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suchen, fiel ihr auf, dass noch ein paar Dinge von ihr in Leonards Quartier lagen. Sie verspürte jedoch kein Interesse, ihn deswegen anzusprechen, sondern wollte einfach nur noch das Schiff verlassen.
    Barrows schaute sich noch einmal in ihrem Quartier um, dessen Wände, Schreibtisch und Regale nun leer waren. Sie hatte letzte Nacht den Großteil ihrer Besitztümer zusammengepackt, und vor ein paar Minuten war Crewman Bates mit einem Antigravwagen eingetroffen, um ihre Sachen zum Transporterraum zu bringen. Und sie musste nun auch gehen.
    Barrows beugte sich zu ihrer Reisetasche hinunter, zog sie zu und verschnürte sie fest. Dann hievte sie sie auf ihre Schulter. Endlich bereit, sah sie noch ein letztes Mal zum Bett, wo Teebeutel neben dem Kissen lag. Plötzlich nagte Unentschlossenheit an ihr, und sie brauchte fast eine ganze Minute um sich zu entscheiden, ob sie Teebeutel zurücklassen sollte, wie sie es ursprünglich beabsichtigt hatte, oder nicht. Schließlich kam sie zu einem Entschluss und verließ ihr Quartier zum letzten Mal.
    Barrows machte sich auf den Weg zum Transporterraum, wollte aber noch kurz an Leonards Quartier vorbeigehen, um sich zu verabschieden. Tatsächlich fürchtete sie selbst die paar Minuten, die es dauern würde, Leonard von ihrer Versetzung zu erzählen. Aber sie konnte nicht einfach gehen, ohne mit der Sache abzuschließen. Das war sowohl für sie als auch für Leonard wichtig. Er mochte sie in letzter Zeit vernachlässigt haben, aber sie würde ihm das nicht antun.
    Barrows ging mit raschen Schritten durch die stillen Korridore der
Enterprise
, die ihr größer und heller als gewöhnlich erschienen. Das Schiff hatte Sternenbasis 10 vor ein paar Stunden erreicht, und ein Großteil der Besatzung befand sich bereits auf Landurlaub. Ein Teil von ihr hoffte, dass Leonard die
Enterprise
ebenfalls verlassen hatte, damit sie sich nicht persönlich von ihm verabschieden musste. Er reagierte nicht auf das Türsignal seines Quartiers, also machte sie sich auf den Weg zur Krankenstation. Wenn sie ihn dort nicht vorfand, würde sie schnell eine Nachricht für ihn aufzeichnen und sich dann aus dem Staub machen.
    Als Barrows Leonards Büro betrat, entdeckte sie ihn jedoch sofort. Er saß an seinem Schreibtisch, und sein Gesicht wurde von dem Monitor darauf angestrahlt. Er sah allerdings nicht auf den Bildschirm, sondern brütete über einer Datentafel. Barrows trat näher, und er blickte auf.
    »Tonia«, sagte er. Das Lächeln, das seine wettergegerbten, aber dennoch gutaussehenden Züge erhellte, schien aufrichtig und versetzte ihrem Herzen einen Stich.
    »Hallo, Leonard«, erwiderte sie. Sie war zumindest froh, dass sie ihn allein angetroffen hatte. Sie wollte mit so wenig Emotion in der Stimme wie möglich sprechen, um nicht zu verraten, was wirklich hinter ihren Worten steckte. Doch sie konnte die Enttäuschung in ihrem Tonfall hören. Leonard musste sie ebenfalls bemerkt haben, denn er hatte offenbar bereits verstanden, warum sie gekommen war, noch bevor sein Blick auf die Reisetasche über ihrer Schulter fiel.
    »Trittst du jetzt schon deinen Landurlaub an?«, fragte er, doch sein Lächeln wirkte gezwungen, und sein Ton verriet, welche Antwort er von ihr erwartete.
    »Ich verlasse das Schiff«, sagte sie. »Für immer.« Sie hätte am liebsten ihre Tasche aufs Deck gestellt, aber sie wollte nicht die Möglichkeit signalisieren, dass diese Unterhaltung länger als ein paar Minuten dauern würde. Stattdessen hob sie die Tasche kurz an und schob den Trageriemen in eine bequemere Position.
    Leonard legte den Stift, mit dem er sich Notizen auf seiner Datentafel gemacht hatte, langsam auf seinen Schreibtisch. Als er wieder zu ihr aufsah, war sein Lächeln vollständig verschwunden. »Darf ich den Grund dafür erfahren?«, wollte er wissen. Es klang für Barrows nicht so, als würde er wirklich eine Erklärung benötigen, und sie bot ihm deswegen auch keine an.
    »Ich denke, du kennst den Grund«, sagte sie. »Ich war nur der Ansicht, dass ich dir persönlich mitteilen sollte, dass ich die
Enterprise
verlasse.«
    »Ich verstehe«, meinte er. Dann senkte er den Blick auf seine Hände. Nach einem Moment sah er mit sehr viel Mühe wieder zu ihr auf. »Tonia«, begann er, »du bist mir wichtig …«
    »Ich bin dir ‚wichtig‘?«, schnauzte sie, bevor sie sich zurückhalten konnte.
    »Ja«, bestätigte er ein wenig verärgert. »Du
bist
mir wichtig.« Trotz seiner Beteuerung hätten sie seine Worte

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