Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten

Titel: ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
Vom Netzwerk:
Arzt verharrte eine Weile in dem Mauerbogen, der das hohe Fenster umgab. Er starrte zuerst auf das gewaltige steinerne Tier und dann darüber hinaus auf die Autos, die von Pferden gezogenen Wagen und die Fußgänger, die links und rechts den Boulevard entlangeilten.
    Als er sich wach genug fühlte, drehte sich McCoy wieder zu dem langen Tisch um, an dem er die Zeitungen gelesen hatte. Aus seiner Ecke konnte er den ganzen Zeitschriftenlesesaal überblicken, der sich vor ihm erstreckte. Der massive Holzfußboden, die vier Kronleuchter sowie die aufwendig verzierte Holzvertäfelung, die die Wände und die Decke schmückte, verliehen dem Raum ein warmes und elegantes Ambiente. Nur eine Handvoll Leute waren gekommen und wieder gegangen, seit er am frühen Abend eingetroffen war. Nun sah er, dass sich nur noch drei Personen mit ihm im Raum befanden. Sie saßen weit voneinander entfernt und wirkten zwischen den zahlreichen Leselampen in der Mitte der einzelnen Tische ein wenig verloren.
    McCoy nahm wieder Platz und beugte sich über die aufgeschlagene Ausgabe des
Corriere della Sera
. Der Titel der italienischen Tageszeitung bedeutete übersetzt
Der Abendkurier
. Da McCoy kein Italienisch sprach, hatte er sich eines zweisprachigen Wörterbuchs und eines Grammatikwerks bedient, um die Wörter und Ausdrücke zu verstehen, die er brauchte. Er fand die Zeile, bei der er aufgehört hatte, zu lesen – oder besser gesagt, wo er aufgehört hatte, den Text
anzuschauen
–, und fuhr von dieser Stelle aus fort. Sein Blick flog über jeden Eintrag der Kleinanzeigen und suchte nach Textstücken, die ihm bekannt vorkamen. In erster Linie suchte er nach zwei Namen:
McCoy
und
Kirk
. Fünfzehn Minuten später fand er sie beide:
    Sto cercando James T. Kirk. Contatto Leonard McCoy. Missione della Via 21, New York City. Marzo di 1930.
    McCoy hatte diese Anzeige mithilfe des Wörterbuchs zusammengeschustert und sie mit einem kurzen Anschreiben sowie dem verlangten Bargeld an die Zeitungsredaktion in Mailand geschickt. Die Redakteure hätten vielleicht auch ein paar englische Zeilen abgedruckt, doch er war sich diesbezüglich nicht sicher gewesen und wollte außerdem keine unnötige Aufmerksamkeit auf sich und seine Anzeige ziehen. Wie er es mit all den Zeitungen tat, in denen er eine Anzeige geschaltet hatte, durchsuchte McCoy auch den
Corriere della Sera
, um sicherzugehen, dass sein Eintrag erschienen und korrekt abgedruckt worden war. Außerdem suchte er nach Antworten auf sämtliche seiner früheren Anzeigen.
    Tatsächlich erwartete McCoy gar nicht, jemals eine Antwort zu entdecken. Wenn es ihm gelingen sollte, Jim durch diese öffentlichen Anzeigen seinen Aufenthaltsort und die entsprechende Zeit mitzuteilen, würde ihn der Captain – oder Spock oder ein anderer Sternenflottenoffizier – sicher sofort aufspüren und ihn zurück in sein Leben im dreiundzwanzigsten Jahrhundert holen. Jim oder sonst jemand mochte von der Zukunft aus nach ihm suchen oder vielleicht sogar bereits in die Vergangenheit gereist sein, um gleichzeitig dort nach ihm Ausschau zu halten. Doch McCoy bezweifelte, dass sie versuchen würden, mit ihm über Tageszeitungen zu kommunizieren. Stattdessen würden sie einfach nach New York reisen und ihn in der Mission in der Einundzwanzigsten Straße finden.
    Dennoch überprüfte er die Anzeigen.
    McCoy hatte diese Bemühungen vor fünf Monaten begonnen, nachdem Edith Keeler ihn auf die Idee gebracht hatte. Anfangs hatte er nur Anzeigen in New Yorker Zeitungen geschaltet, doch als das keine Ergebnisse brachte, erweiterte er seine Bemühungen auf den Rest des Staates New York sowie auf andere amerikanische Städte und später sogar auf Orte im Ausland. Falls Jim oder jemand anders bereits in der Zeit zurückgereist war und nach ihm suchte, konnten sich solche öffentlichen Anzeigen als hilfreich erweisen. Und wenn sie ihre Suche nach ihm von der Zukunft aus durchführten, würden sie möglicherweise auf die digitalisierten Ausgaben einiger dieser Zeitungen stoßen, die sich in einem Computerspeicher befanden. McCoy wusste nicht, welche der Datenarchive bis in seine Zeit überdauert hatten. Daher bemühte er sich um eine möglichst weite Verteilung seiner Anzeigen überall auf der Welt und hoffte, dass manche davon – oder wenigstens eine – ihren Weg in ein langlebiges elektronisches Archiv finden würden.
    Doch nach fast einem halben Jahr hatte er keine Erfolge zu verzeichnen. Er hatte während dieser Zeit relativ

Weitere Kostenlose Bücher