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ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten

Titel: ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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der
Enterprise
geschehen war. Daraufhin genehmigte der Captain zwei ganze Tage Landurlaub auf dem Planeten, und Barrows verbrachte jede Stunde davon mit Leonard. Am Ende schenkte er ihr den Teddybären.
    Bevor sie wieder aufs Schiff zurückmussten, hatten sie noch ein gemeinsames Essen in der Reproduktion einer Teestube genossen, die »Die vergoldete Rose« hieß. Als kleines Mädchen war Barrows oft mit ihrer Mutter dort gewesen, um etwas Zeit abseits von ihrem Vater, ihren Brüdern und dem allgemeinen Trubel zu Hause zu verbringen. Das viktorianische Gebäude in der englischen Landschaft besaß einen warmen, reichlich verzierten Salon, in dem die Gäste bedient wurden. Die Tische waren hauptsächlich für eine kleine Personenzahl ausgelegt, was für ein gemütliches Ambiente sorgte. Barrows hatte Leonard die Teestube beschrieben, und kurz darauf waren sie in einem kleinen Wäldchen darauf gestoßen. Sie verbrachten den Nachmittag damit, verschiedene Kräutermischungen mit Aprikosenund Orangengeschmack zu kosten, und Scones mit Devonshire Cream und Fruchtaufstrichen zu essen.
    Ihre Zeit dort war zauberhaft und romantisch gewesen. Zum Schluss hatten sie noch dem Souvenirladen einen kleinen Besuch abgestattet. Leonard hatte den Verkäufer beiseitegenommen und das Geschenk beschrieben, das er suchte. Momente später war es auf einem Regal zwischen einigen größeren Stofftieren erschienen. Leonard hatte ihr den kleinen Bären, den er »Teebeutel« taufte, als Zeichen seiner Zuneigung und als Erinnerung an ihren ersten Besuch in der nachgemachten vergoldeten Rose geschenkt.
    Damals war Barrows von dem Geschenk gerührt gewesen, doch als sie es nun ansah, verspürte sie nur noch Schmerz. Der Bär war eine bittersüße Erinnerung an alles, was sie verloren hatte.
Oder vielleicht gehörte es mir auch nie wirklich
, dachte sie. Möglicherweise barg ihre Beziehung mit Leonard nicht das Potenzial zu mehr als nur einer lockeren Affäre. Tatsächlich hatte sie sie sogar lange Zeit als solche behandelt, obwohl ihr klar gewesen war, dass ihre Gefühle sehr viel tiefer gingen. Hatte die Heftigkeit dieser ersten Erfahrungen – Leonards Tod zu beobachten und dann zu sehen, wie er ins Leben zurückgeholt wurde – dazu beigetragen, dass ihre Gefühle für ihn viel ernster waren, als er sie je für sie empfinden konnte?
    Vielleicht
, dachte sie. Dennoch hatte Leonard seine Liebe zu ihr viele Male und auf unterschiedliche Weise bewiesen. Erst vor Kurzem hatte er angefangen, sich von ihr zurückzuziehen. Sie sahen sich immer seltener und kürzer, noch dazu in wenig romantischen Zusammenhängen. Aber er hatte sie nicht nur dadurch verletzt, dass er auf Distanz ging, sondern vor allem dadurch, dass er ihr keine Erklärung dafür gab.
    Barrows spürte, wie sich ihr Kiefer anspannte, und warf den Bären aufs Bett. Er prallte von der Matratze ab und blieb neben ihrem Kopfkissen liegen. Sie sah das Stofftier an, das nun auf der Seite lag, als wäre es selbst verletzt, und befand, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatte. Allerdings war es jetzt ohnehin schon zu spät für irgendwelche Bedenken bezüglich ihrer Versetzung. Sie hatte das Gesuch zwar erst vor ein paar Tagen eingereicht, aber Captain Kirk war so freundlich gewesen, es umgehend zu bewilligen. Sie hatte gehofft, den Captain mit der Ehrlichkeit ihres Antragsschreibens dazu zu bewegen, ihm zuzustimmen, womit sie offenbar erfolgreich gewesen war. Sie hatte völlig offen über die Gründe berichtet, aus denen sie ein anderes Arbeitsumfeld suchte, und auch ihre eigenen Fehler bei der Wahl ihrer Karriere nicht verschwiegen. Die Schwierigkeiten, die sie aufgrund ihrer bröckelnden Beziehung mit Leonard durchlebte, hatte sie ebenfalls erwähnt, allerdings ohne seinen Namen direkt zu nennen. Der Captain und die Mannschaft wussten natürlich, dass sie zusammen waren – Leonard und sie waren zwar stets diskret gewesen, hatten ihre Beziehung jedoch nicht geheim gehalten –, aber sie war der Meinung, dass solche Details nicht in eine offizielle Aufzeichnung gehörten.
    Doch nun war das alles nicht mehr wichtig. Wie lang und intensiv ihre Beziehung zu Leonard auch gewesen sein mochte, sie war jetzt vorbei, und Barrows musste darüber hinwegkommen. Mit großer Willenskraft drängte sie die Emotionen zurück, die sich ihrer bemächtigt hatten. Als sie den Blick schließlich von Teebeutel lösen konnte, um in ihrem Schrank nach eventuell vergessenen persönlichen Gegenständen zu

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