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ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten

Titel: ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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mochte. Vielleicht waren Jim und Spock bisher noch nicht zu seiner Rettung erschienen, weil er trotz seiner Bemühungen, sich aus allem herauszuhalten, etwas getan hatte, das es ihnen erschwerte, ihn zu finden.
    Oder aber ich habe die Vergangenheit bereits unwiderruflich verändert, sodass ich nun gar nicht mehr zurückkehren kann
, dachte er.
    McCoy ließ seinen Blick durch den Raum schweifen und sagte: »Ich schätze, es wird Zeit, dass ich hier ausziehe.«
    »Ich verlange nicht, dass Sie gehen«, versicherte Keeler schnell.
    »Das weiß ich«, meinte McCoy. »Aber Sie waren mehr als großzügig zu mir. Ich sollte mir eine eigene Bleibe suchen, damit Sie Ihr Büro wieder richtig nutzen können.«
    »Ich kann nicht behaupten, dass es nicht nett wäre, wieder ein wenig Privatsphäre zu haben«, sagte sie. Tatsächlich hatte Keeler das Büro nur sehr selten benutzt, wann immer McCoy sich darin aufgehalten hatte. An den meisten Tagen arbeitete er überall in der Stadt, wo es Angebote gab. Seit der Zeit, als er in der Vergangenheit gelandet war, litt die Nation unter der Wirtschaftskrise, doch New York schien davon weniger betroffen zu sein als andere Orte, von denen er in der Zeitung gelesen hatte. Überall in der Metropole gab es größere private und öffentliche Bauprojekte. Zurzeit arbeitete er an einem bedeutenden Projekt in Midtown, bei dem schließlich ein Dutzend oder mehr Gebäude um einen großen offenen Platz herum entstehen würden. Und kurz nach seiner Ankunft im Jahr 1930 hatte er für ein paar Wochen an dem gerade entstehenden Empire State Building gearbeitet, das in ein paar Monaten als höchstes von Menschenhand geschaffenes Bauwerk eröffnet werden würde.
    Manche Dinge ändern sich nie
, dachte McCoy ironisch, während er sich den Anblick des gewaltigen Erickson-Transporterkomplexes ins Gedächtnis rief, der sich entlang der Küste Manhattans gleich über der Mündung des Hudson Rivers erstreckte. Selbst im dreiundzwanzigsten Jahrhundert dachten die New Yorker noch in großen Maßstäben.
    »Falls Sie interessiert sind«, bot Keeler an, »gibt es dort, wo ich wohne, momentan freie Zimmer für zwei Dollar die Woche.«
    McCoy dachte darüber nach, abzulehnen, weil er der Meinung war, dass er sich lieber selbst eine Bleibe suchen sollte. Am besten ein anderes Wohngebäude, in dem er nicht ständig auf Keeler treffen würde.
Aber spielt das wirklich eine Rolle?
, fragte er sich. Er würde sie trotzdem noch regelmäßig in der Mission sehen, denn er beabsichtigte, auch weiterhin freiwillig dort auszuhelfen. Er könnte es aufgeben, aber … nein. Es war schon schwer genug gewesen, das erste halbe Jahr zu überstehen, ohne seiner Berufung als Mediziner nachgehen zu können. Nur gelegentlich hatte er Männern, die mit kleineren Verletzungen in der Mission auftauchten, Erste Hilfe geleistet. McCoy verspürte das Bedürfnis, einen Beitrag zum Wohl der Gesellschaft zu leisten. Als Mediziner lag ihm diese Einstellung im Blut, und sie war nicht plötzlich verschwunden, nur weil er nicht mehr als Arzt arbeiten konnte. Er wusste, dass er eine andere Einrichtung finden konnte, um dort auszuhelfen, aber dann würde er erneut Kontakt zu Leuten aufnehmen müssen. Nein, er sollte seine Begegnungen mit den Menschen der Vergangenheit so gering wie möglich halten und sich auf die wenigen Personen beschränken, die er bereits kannte.
    »Also gut«, sagte er zu Keeler. »Ich gehe morgen nach der Arbeit an Ihrem Haus vorbei.«
    »Hervorragend«, rief Keeler erfreut. »Ich lasse den Vermieter wissen, dass Sie kommen.« Sie schickte sich an, zur Tür zu gehen.
    »Gute Nacht, Miss Keeler«, sagte er.
    Als sie die Tür öffnete, blieb sie stehen und drehte sich noch einmal zu ihm um. »Edith«, bot sie an.
    »Verzeihung?«
    »Mein Name ist Edith«, sagte sie. »Wir kennen einander nun schon ein Jahr, und wenn wir demnächst auch noch Nachbarn sind, sollten Sie mich Edith nennen.«
    McCoy lächelte, denn ihr Vorschlag gefiel ihm. Er hielt sehr viel von Edith Keeler, und das nicht nur aufgrund ihrer wohltätigen Arbeit und ihrer menschenfreundlichen Natur. Er schätzte sie vor allem auch als Person. Er respektierte sie und mochte sie sehr. »Leonard«, erwiderte er das Angebot.
    Keeler –
Edith
, korrigierte er sich – lächelte nun ebenfalls. »Also dann, gute Nacht, Leonard.«
    »Gute Nacht, Edith.«
    Nachdem sie gegangen war, zog sich McCoy für die Nacht um, löschte das Licht und kroch dann unter die Decke seiner Pritsche.

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