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ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten

Titel: ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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der Krankenstation an Bord der
Enterprise
. Und er sah Personen – Jim, Spock, Tonia Barrows, seine Tochter. Jeder Ort und jede Person erschien ihm unerreichbar fern.
    »Was haben Sie sich gewünscht, Doc?«, wollte Schoolboy Joe wissen. Obwohl er einen gewaltigen Umfang hatte und bereits in den späten Dreißigern oder frühen Vierzigern war, besaß Joe ein jugendliches Gesicht, das ihm zweifellos seinen Spitznamen eingebracht hatte.
    »Wenn er es dir verrät, geht es nicht in Erfüllung«, erklärte Deke.
    »Das stimmt«, bestätigte Keeler. »Aber ich denke, ich weiß, was
Sie
sich wünschen.« Joes Gesichtsausdruck war ein einziges Fragezeichen, bis Keeler sagte: »Ein Stück Kuchen.« Der gewaltige Mann strahlte. Er brachte ein paar Teller und Besteck herbei, und Keeler gab jedem ein Stück der süßen Köstlichkeit.
    Während sie alle im Raum standen und aßen, verkündete Joe, dass er nichts Besseres gekostet hatte, seit »Schwester Edith« ihn an seinem Geburtstag mit einem solchen Kuchen überrascht hatte. McCoy nutzte den Kommentar als Gelegenheit, um Joe nach seiner Tätigkeit außerhalb der Mission zu fragen. Auf diese Weise sorgte er dafür, dass sich die Unterhaltung nicht wieder auf sein Leben konzentrierte. Sobald alle mit dem Essen fertig waren, tat er so, als müsse er ein Gähnen unterdrücken, und Keeler reagierte sofort auf den wenig subtilen Hinweis.
    »Nun, wir wollten nur Ihre Zeit in der Mission anerkennen, Doktor, und unsere Dankbarkeit für alles, was Sie hier geleistet haben, zum Ausdruck bringen«, sagte sie, während sie durch den Raum ging und die Teller und Gabeln einsammelte. »Aber ich weiß, dass Sie einen anstrengenden Tag hatten, daher werden wir Sie jetzt schlafen lassen.« Sie ging zu Joe hinüber und übergab ihm das schmutzige Geschirr. »Würden Sie das bitte für mich in die Spüle in der Küche stellen?«, bat sie. »Ich komme gleich nach und mache den Abwasch.«
    »Gerne, Schwester Edith«, sagte Joe. Er gratulierte McCoy noch einmal zu seinem Jahrestag und verließ dann den Raum.
    Keeler nahm die Reste des Kuchens und das große Messer, mit dem sie ihn geschnitten hatte, und reichte beides an Deke weiter. »Und würden Sie den Kuchen zurück in die Schachtel packen und diese dann in den Kühlschrank stellen?«
    »Ja, Ma’am«, sagte Deke und machte sich ebenfalls auf den Weg.
    McCoy wartete, bis sich Keeler wieder zu ihm umgedreht hatte, bevor er sich bei ihr für das schnelle Beenden der Zusammenkunft bedankte. »Ich bin wirklich sehr müde«, fügte er hinzu. »Aber danke für den Kuchen. Es war eine nette Überraschung.«
    Keeler legte den Kopf schief und schien McCoy auf eine Weise abzuschätzen, die ihm ganz und gar nicht behagte.
    »War es das, Doktor?«, fragte sie.
    »Ja, wirklich«, beteuerte McCoy, den die Frage ein wenig aus dem Konzept brachte. So sehr ihn die Tatsache, dass er seit einem Jahr in der Vergangenheit gefangen war, auch schockierte, hatte Keeler mit ihrer Geste dennoch wieder einmal eine Freundlichkeit bewiesen, die er zu schätzen wusste. »Es war sehr lieb von Ihnen«, schloss er.
    Keeler nickte mit immer noch zur Seite geneigtem Kopf. Sie akzeptierte sein Kompliment, doch sie war noch nicht bereit, die Sache auf sich beruhen zu lassen. »Unsere kleine Feier mag eine Überraschung für Sie gewesen sein, aber ich bin nicht überzeugt, dass Sie sie nett fanden.« Bevor er protestieren konnte, erläuterte sie ihre Aussage: »Ich erkenne eindeutig, dass Sie hier nicht glücklich sind.«
    McCoy verspürte einen Stich. Der Grund dafür war jedoch nicht ihre Offenheit, sondern die Wahrheit in ihren Worten. Er wollte ihre Einschätzung nicht bestätigen, jedoch auch nicht ihre Intelligenz beleidigen, indem er ihrer äußerst akkuraten Beobachtung widersprach. »Ich … Ich weiß nicht, was ich Ihnen sagen soll«, gab er zu.
    Keeler warf einen Blick über die Schulter zu der offenen Tür, streckte einen Arm aus und schloss sie. Dann verschränkte sie beide Arme vor der Brust und zog sich in eine Ecke des Raums zurück, bevor sie fortfuhr. »Sagen Sie mir, warum Sie immer noch hier sind«, verlangte sie.
    »Ich … Ich warte auf meine Freunde«, erwiderte McCoy und kam sich dabei dämlich vor. Immerhin wiederholte er damit nur die Behauptung, die er im Verlauf der letzten Monate schon viele Male ausgesprochen hatte. Er vermutete, dass sie für Keeler mittlerweile völlig bedeutungslos klingen musste. Sie akzeptierte sie zwar, doch nun hinterfragte sie

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