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ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten

Titel: ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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sicher kennen«, meinte McCoy. Er wusste, dass Hadley ebenso wie der Chefingenieur schottischer Abstammung war. »Hab ich recht, Bill?«
    Der Navigator erhob sich vom Tisch. Wie die anderen beiden trug auch er noch seine Uniform. Sie hatten sich nach ihrer jeweiligen Schicht vor dem Abendessen nicht mehr umgezogen. Im Stehen wirkte Hadley sogar noch größer und dünner als ohnehin schon. »Als Mann edler Herkunft mit kultiviertem Geschmack hat Mister Scott sicher schon bei vielen Gelegenheiten Cranachan gekostet«, verkündete er mit gespielter Verärgerung. Irgendwie schaffte er es, nicht zu lächeln.
    »Da bin ich mir ebenfalls sicher«, stimmte McCoy amüsiert zu.
    »Woraus besteht es?«, wollte Sanchez wissen.
    »Es ist eine Mischung aus gerösteten Haferflocken, Himbeeren, geschlagener Sahne, Honig und Whiskey«, erklärte Hadley, der nun nicht mehr sehr empört wirkte. »Es ist äußerst köstlich.«
    »Whiskey?«, fragte Sanchez skeptisch.
    »Wegen des Aromas«, erwiderte Hadley.
    »Und um den Schmerz zu betäuben«, witzelte McCoy, und alle drei Männer kicherten über den Satz, den sie zu den verschiedensten Gelegenheiten von Scotty gehört hatten.
    Während sie ihr Geschirr einsammelten, sprachen Sanchez und Hadley über ihre Pläne für den Abend. Sie erwogen Bowling und Tischtennis, entschieden sich aber schließlich für ein paar Runden Backgammon in einem der Freizeiträume. »Werden Sie sich uns anschließen, Doc?«, fragte Hadley.
    »Das würde ich gerne«, meinte McCoy, »aber ich muss die Mannschaftsbeurteilungen fertigstellen.« Nachdem er den Anstieg in Chekovs M’Benga-Zahlen entdeckt hatte, hatten McCoy und der Rest des medizinischen Personals die gesamte Besatzung noch einmal untersucht. Die Ergebnisse waren verblüffend: Jedes einzelne Besatzungsmitglied wies einen ähnlichen Anstieg im Energieausstoß des Nervensystems auf. Sämtliche Werte lagen innerhalb des von Doktor M’Benga als normal definierten Bereichs, und bei allen bis auf zwei war die Veränderung nicht nennenswert. Lediglich Jims und Spocks Werte wiesen einen stärkeren Anstieg auf – wobei Jims mit Abstand der größte war. Die medizinische Schlussfolgerung schien offensichtlich: Entweder litt die gesamte Besatzung an einer unbekannten Krankheit oder M’Bengas Algorithmus wies einen Fehler auf, den sie noch nicht gefunden hatten.
    Nun waren sie mit den weiteren Untersuchungen fertig, und sobald die Ergebnisse der letzten Laboranalysen vorlagen, würde McCoy seinen Bericht für den Captain beenden müssen.
    Als Sanchez und Hadley sich auf den Weg in einen der Freizeiträume des Schiffs machten, ging McCoy zurück in sein Büro. Er musste einen Moment vor dem Turbolift warten, bis sich die Türen öffneten. Im Innern der Kabine stand Dr. M’Benga.
    »Jabilo, haben Sie nicht gerade Dienst?«, fragte McCoy, während er in den Lift stieg.
    M’Benga sah auf, und seine dunklen Augen weiteten sich überrascht. »Len!«, stieß er hervor. »Ja, ich habe Dienst.« Er sprach wie immer mit einer leicht formellen, fast schon gestelzten Betonung. »Tatsächlich war ich gerade auf dem Weg zu Ihnen.«
    »Nun, das trifft sich gut. Ich wollte selbst zurück zur Krankenstation, dann können wir gleich dort sprechen«, meinte McCoy. M’Benga nickte, und McCoy nannte dem Turbolift ihr Ziel. Die Kabine bewegte sich abwärts, als M’Benga plötzlich den Bedienhebel zog.
    »Halt.« Der Lift kam umgehend zum Stehen. »Len«, sagte M’Benga ernst, »ich muss unter vier Augen mit Ihnen reden.«
    »Natürlich«, sagte McCoy. »Worum geht es?« Er vermutete sofort, dass sein Kollege ein medizinisches Problem bei einem Besatzungsmitglied festgestellt hatte.
    »Ich habe soeben die Laborergebnisse der letzten Untersuchungen erhalten, die ich durchgeführt habe«, erklärte M’Benga und bestätigte damit McCoys Verdacht. Er zögerte und wandte sich ab. Offenbar beunruhigten ihn die Testergebnisse, wie immer sie auch aussehen mochten. McCoy konnte sich nicht erinnern, seinen Medizinerkollegen je so nervös gesehen zu haben.
    »Sie haben etwas bei einem Besatzungsmitglied gefunden«, forderte ihn McCoy zum Weitersprechen auf.
    M’Benga sah ihn wieder an. »Ja. Xenopolyzythämie«, sagte er. Das Wort schockierte McCoy. Er wusste nicht viel mehr über diese Krankheit als die grundlegenden Fakten. Es handelte sich um eine erworbene nichtirdische Funktionsstörung des Knochenmarks, die zu erythroider und myeloischer Hyperplasie führte. Was er jedoch

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