ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten
herunterfallen konnte.
»Ich will Ihnen doch nur helfen«, sagte Chapel. »Captain Kirk wird Ihnen ebenfalls helfen wollen.«
»Aber ich weiß nicht, ob ich momentan Hilfe haben
will
!«, stieß er frustriert hervor. »Ich habe gerade erst davon erfahren. Ich weiß weder, was ich davon halten noch wie ich damit umgehen soll.«
In Chapels nächsten Worten klang ein Hauch Reue mit. »Es tut mir leid.«
McCoy starrte auf die Datentafel und entdeckte seinen Namen in der linken oberen Ecke unter der Überschrift »Patient«. Er begann, die medizinischen Daten zu studieren, die dort aufgeführt waren. Er sah die Einzelheiten seines Blutbilds und bemerkte die erhöhten Hämatokritwerte, die erhöhte Anzahl der Blutplättchen sowie einen Anstieg seines Blutvolumens. Er sah ebenfalls abweichende Ergebnisse bei mehreren anderen Tests, darunter den Laktatdehydrogenase-Test, den Test für den Vitamin-B-12-Gehalt und den alkalischen Leukozytenphosphatase-Test.
»Leonard«, sagte Chapel immer noch flehend.
»Sie können wegtreten, Schwester«, erwiderte McCoy, ohne aufzusehen. Er las sich weiter die Ergebnisse seiner Untersuchung durch, bis er merkte, dass Chapel immer noch da war. »Ich sagte, Sie können gehen.«
»Ich denke nicht, Doktor«, meinte sie.
Ihm war klar, dass sie ihm nur helfen wollte, doch im Moment fühlte es sich so an, als könnte sein Kopf jede Sekunde explodieren. Er ging direkt auf sie zu. »Crewman, wegtreten!«, schnauzte er. Er war nicht in der Lage, seine Stimme länger ruhig zu halten. »Das ist ein direkter Befehl eines vorgesetzten Offiziers.«
Chapel lehnte sich vor und stützte die Hände auf den Tisch. »An erster Stelle bin ich Krankenschwester, Doktor McCoy«, sagte sie deutlich frustriert. »Ein Mitglied der Besatzung der
Enterprise
bin ich erst an zweiter Stelle.«
»Sie können gehen«, sagte McCoy mit immer noch lauter Stimme. »Sie dürfen sich jetzt in Ihr Quartier zurückziehen.«
»Das werde ich nicht tun, Doktor. Tut mir leid.« Sie sah ihm direkt in die Augen. »Ich habe den Captain gerufen, und ich werde warten, bis er hier eintrifft.«
McCoy dachte darüber nach, einfach selbst das Büro zu verlassen, doch in diesem Moment öffnete sich die Tür. Er und Chapel drehten den Kopf, um den Captain eintreten zu sehen. Jim blieb in der geöffneten Tür stehen und fragte: »Was gibt es denn für einen Notfall?«
Chapel sah den Captain an, und für einen unangenehmen Moment dachte McCoy, sie würde ihm alles erzählen. »Ich sagte, Sie können gehen, Schwester«, wiederholte McCoy, um ihrer Enthüllung zuvorzukommen. Sie drehte sich um, und obwohl McCoy sehen konnte, dass seine barschen Worte sie verletzt hatten, erkannte er, dass ihre Sorge um ihn weitaus größer war, als ihr Schmerz über seine Unfreundlichkeit. »Bitte, Christine«, sagte er und senkte die Stimme fast zu einem Flüstern. »Ich verspreche, dass ich dem Captain einen vollständigen Bericht erstatten werde.« Ihm blieb keine andere Wahl mehr, und er hatte auch keine Lust, sich noch länger zu streiten, schon gar nicht mit jemandem, der ihm nur helfen wollte. Er tippte nervös mit dem Daumen gegen die Datentafel und hoffte, dass Chapel gehen würde.
Endlich tat sie es.
Sobald sich die Tür hinter der Schwester geschlossen hatte, kam Jim auf McCoy zu. »Das war ja eine ganz schöne Szene«, bemerkte er.
McCoy drehte sich um und sah den Captain an. »Ich habe soeben die medizinische Standarduntersuchung der gesamten Besatzung abgeschlossen«, sagte er.
»Ausgezeichnet«, meinte Jim. »Was ist denn nun der Notfall?«
»Die Mannschaft ist gesund«, berichtete McCoy. »Ich fand nichts Ungewöhnliches – mit einer Ausnahme.«
»Etwas Ernstes?«, wollte Jim wissen.
»Sehr ernst.«
McCoy sah, wie sich Jims gesamter Körper anspannte. »Was ist es?«, fragte er.
»Xenopolyzythämie«, sagte McCoy. »Es existiert kein Heilmittel.«
»Wer ist es?«, verlangte Jim zu wissen.
»Er hat höchstens noch ein Jahr zu leben«, erklärte McCoy. Er wollte Jim nicht die Wahrheit sagen, wusste aber, dass ihm nichts anderes übrig bleiben würde.
»Wer ist es?«, wiederholte der Captain.
»Der Leitende Medizinische Offizier des Schiffes«, antwortete McCoy, da er sich nicht in der Lage sah, einfach
ich
zu sagen.
»Du?«, keuchte Jim. Das Wort war kaum mehr als ein Atemhauch. McCoy glaubte, den Schmerz, den er in den Augen des Captains – seines Freundes – sah, nicht ertragen zu können.
»Ich werde meine Arbeit in der
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