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ST - TOS 103: Feuertaufe: Kirk - Der Leitstern des Verirrten

Titel: ST - TOS 103: Feuertaufe: Kirk - Der Leitstern des Verirrten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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Aufschlagsgebiet ein greller Feuerball emporraste. Eine große pilzförmige Wolke stieg mit großer Geschwindigkeit auf und erstreckte sich bis weit in den Himmel.
    Kirk betätigte eine andere Kontrolle, und die Aufzeichnung sprang bis ans Ende. Dann hielt er das Bild wieder an und betrachtete den riesigen Krater im Boden, genau an der Stelle, wo sich zuvor der Hüter der Ewigkeit befunden hatte. Kirk konnte keinerlei Überreste erkennen, weder von der
Gr’oth
noch vom Hüter. Vermutlich waren beide durch die enorme Hitze der Detonation verdampft worden. Nichts und niemand konnte diese Explosion überstanden haben.
    Eine ganze Zeit lang saß Kirk einfach nur da und starrte auf das Bild der Zerstörung. Als er und seine Mannschaft den Hüter entdeckt hatten, war er aufgrund der Macht und der Fähigkeiten dieses fremden Artefakts von Ehrfurcht ergriffen und von den unendlichen Möglichkeiten begeistert gewesen, die der Hüter bot. Doch nachdem er McCoy durch das Portal gefolgt und in der Zeit zurückgereist war, hatte sich der Hüter für ihn in ein Symbol großen Schmerzes verwandelt. Eine mahnende Erinnerung an den besten Teil seines Lebens, der vergangen war und niemals wiederkehren würde.
    Nun, da er auf das Abbild der zerstörten Landschaft starrte, auf den Ort, von wo aus der Hüter der Ewigkeit ihn mit der Liebe seines Lebens vereint und sie ihm dann wieder entrissen hatte, verspürte er eine schreckliche Qual. Irgendwie fühlte es sich an, als hätte er Edith erneut verloren.

ACHT
1930
    In der vollkommenen Dunkelheit, die mit dem Einbruch der Nacht einhergegangen war, hätte Kirk durchaus wach liegen und sich auf die Last seiner Verantwortung konzentrieren können. Oder er hätte den Schlaf verdrängen können, um über die unglaubliche Möglichkeit nachzusinnen, die Spock ihm vor vier Tagen eröffnet hatte, so wie es auch in den letzten Nächten der Fall gewesen war, doch er tat es nicht. Stattdessen schwebte er bewusst über seiner Müdigkeit und seinen Sorgen und konzentrierte sich auf die Wärme von Edith’ nacktem Körper, der an seinen geschmiegt dalag, auf ihre gleichmäßigen Atemzüge, auf den mittlerweile leicht schweißigen Geruch ihrer Haut. In solch perfekten Momenten blendete er den Rest des Universums einfach aus.
    Nur wenige Minuten zuvor hatte sich Edith von ihm weggelehnt, um die Nachttischlampe auszuschalten. Dann hatte sie sich wieder zu ihm herumgerollt, und er hatte seine Arme um sie geschlungen. Auch jetzt hielt er sie fest, seine Arme umgaben sie, als wären sie einzig und allein für diesen Zweck geschaffen worden.
    In den fünfundzwanzig Tagen seit seiner und Spocks Ankunft in der Vergangenheit der Erde, hatte Kirk versucht, den Gefühlen zu widerstehen, die seit seiner ersten Begegnung mit Edith in ihm tobten. Es ergab keinerlei Sinn, sich in eine Frau zu verlieben, mit der er keine gemeinsame Zukunft haben konnte. Dabei spielte es keine Rolle, ob Edith’ Tod notwendig war, um die Zeitlinie wiederherzustellen, wie Spock angedeutet hatte, oder nicht: Kirk wollte die Geschichte auf jeden Fall berichtigen und danach mit seinem Ersten Offizier in ihre eigene Zeit, das dreiundzwanzigste Jahrhundert, zurückkehren. Spätestens an diesem Punkt würde Edith für immer für ihn verloren sein.
    Er hatte wirklich versucht, seine Gefühle unter Kontrolle zu halten, doch er war gescheitert. Mit einer für ihn ungewohnten Schnelligkeit hatte er sich in Edith verliebt, und Tag für Tag, sogar Stunde um Stunde wuchs seine Liebe für sie mehr und mehr. Ihre Schönheit, sowohl die äußere als auch die innere Schönheit, waren für ihn absolut einzigartig. Seit er sie zum ersten Mal gesehen hatte, als sie die Stufen in den Keller der Mission in der Einundzwanzigsten Straße herunterstieg, war er ihr verfallen – ihren dunklen Haaren und haselnussbraunen Augen, ihren zarten Gesichtszügen und ihrer makellosen Haut, ihrer unerschütterlichen Zuversicht und ihrem selbstsicheren, fast schon majestätischen Verhalten.
    Als sich die beiden begegnet waren, hatte Kirk natürlich noch nicht wissen können, wie ähnlich ihre Sichtweisen des Lebens waren. Doch in einer Welt, die von Krieg bedroht war, von Krankheiten, Armut und Hungersnöten, schaffte es Edith trotzdem irgendwie, ihren Blick gen Himmel auf die Sterne zu richten und dasselbe zu sehen wie Kirk: eine bessere Zukunft, eine fortschrittliche Gesellschaft, Hoffnung und Erstaunen. Edith schaute positiv in eine Zukunft, die sie sich nicht nur

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