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ST - TOS 103: Feuertaufe: Kirk - Der Leitstern des Verirrten

Titel: ST - TOS 103: Feuertaufe: Kirk - Der Leitstern des Verirrten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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Zuversicht.

FÜNFZEHN
2293
    In all den Jahren, in denen er die Galaxis erforscht hatte, war Jim Kirk nie etwas Vergleichbares vor die Augen gekommen. Das gewaltige Band aus Energie wand sich durch die Leere wie ein im All entstandener Wirbelsturm. Blitzähnliche Entladungen zuckten um es herum, und Staub und Trümmer fielen in wolkengrauen Schwaden von ihm ab. Das fremdartige Phänomen, das den gesamten Sichtschirm ausfüllte, hatte bereits zwei Transportschiffe der Föderation und mit ihnen dreihundertachtundsechzig Leben ausgelöscht. Scotty war es gelungen, siebenundvierzig Überlebende vom zweiten Schiff, der
S.S. Lakul
, zu beamen, bevor ihre Hülle zusammengebrochen und das Schiff explodiert war.
    Nun neigte sich die
Enterprise
NCC-1701-B – das aufgerüstete Modell der
Excelsior
-Klasse – nach steuerbord und dann zurück in die entgegengesetzte Richtung. Kirk hielt sich am Geländer fest und zog sich auf den oberen Bereich der Brücke. Hinter sich vernahm er eine Explosion, und er drehte sich gerade noch rechtzeitig herum, um einen Funkenregen aus der Navigationskonsole schießen zu sehen. Rauch, Rufe und eine Alarmsirene erfüllten die Brücke, als das große Schiff erzitterte.
    Kirk erreichte das äußere Schott und kämpfte sich in Richtung Wissenschaftsstation vor. »Bericht!«, verlangte er, während er an der freistehenden taktischen Konsole vorbeitaumelte. Er stützte sich am Schott ab und stellte sich neben die Wissenschaftsoffizierin.
    »Wir sind in einem gravimetrischen Feld gefangen, das vom hinteren Ende des Energiebands ausgeht!«, rief sie über den chaotischen Lärm um sie herum.
    In der Mitte der Brücke schrie Harriman, der Captain des Schiffs: »Alle Maschinen mit voller Kraft zurück!
    Das ist der richtige Befehl
, dachte Kirk. Das Schwanken des Schiffs ließ nach, als der Antrieb gegen den Sog des Energiebands ankämpfte. Kirk drückte sich vom Schott ab und trat in den unteren Bereich der Brücke neben Harriman. Scotty hatte bereits die Station des bewusstlosen Navigators übernommen.
    »Der Antrieb der
Enterprise
ist wesentlich stärker als die der Transportschiffe«, sagte Harriman zu Kirk. »Es könnte uns durchaus gelingen, uns zu befreien.«
    Es klang mehr nach Wunschdenken als nach einem Plan, aber Kirk wusste, dass das die angemessene Vorgehensweise war. Er war dem amtierenden Captain dieser neuen
Enterprise
nie zuvor begegnet, doch er kannte dessen Vater, den gefürchteten – und schwierigen – Admiral »Blackjack« Harriman. Der Sohn schien wenig von der »Keine Gefangenen«-Politik des Vaters zu halten. Der ältere Harriman stürzte sich kühn und oft unüberlegt ins Geschehen, während der jüngere deutlich bedachter zu handeln schien und die Dinge mit Vernunft und Vorsicht anging. Kirk kannte den Wert beider Herangehensweisen, doch er wusste, dass man ein Raumschiff nur dann richtig kommandieren konnte, wenn man eine Kombination aus beiden verwendete.
    »Wir kommen ein Stück voran«, meldete Scotty von der Navigationsstation. »Ich messe eine Schwankung in dem gravimetrischen Feld, das uns gefangen hält.« Kirk starrte auf die funkelnde Masse aus pink- und orangefarbenem Licht, die von gleißenden weißen Energieblitzen durchzogen wurde. Trotz der offensichtlichen Gefahr, die sie darstellte, fand er sie wunderschön. Er ging an Demora Sulu am Steuer vorbei, um sich direkt vor den Hauptschirm zu stellen.
    »Deswegen haben Sie Ihren Ruhestand aufgegeben«, sagte eine leise Stimme an seiner rechten Schulter. Er sah Harriman an und war überrascht, den Anflug eines Lächelns auf seinem Gesicht zu entdecken. Die Aussage sowie der Gesichtsausdruck sprachen Bände. Dies ließ den jungen Captain selbstbewusster erscheinen, als Kirk ihn bisher erlebt hatte. Natürlich befolgte Harriman die Befehle eines Admirals beim Sternenflottenkommando, der erpicht darauf war, positive Presse zu machen. Erst kürzlich waren einige Flottenoffiziere an einer Verschwörung beteiligt gewesen, um die Friedensbemühungen zwischen der Föderation und dem Klingonischen Imperium zu sabotieren. Schlussendlich hatte dies zu der Ermordung des klingonischen Kanzlers Gorkon geführt, und Kirk konnte nicht leugnen, dass das öffentliche Ansehen der Sternenflotte unter diesem Vorfall stark gelitten hatte. Doch selbst wenn niemand erwartet hatte, dass die
Enterprise
während ihrer Publicitymission plötzlich eine Notfallrettung durchführen musste, schickte man einfach kein Raumschiff ohne Traktorstrahl oder

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