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Stadt aus Sand (German Edition)

Stadt aus Sand (German Edition)

Titel: Stadt aus Sand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario , Enzo d'Alò , Gaston Kaboré
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tanden?«
    »Entschuldige. Gesundheit deinem Körper. Ich wollte dich nicht erschrecken. Ich heiße Rokia.«
    Baawa kratzte sich verblüfft an der Nasenspitze. »Und warum bi zsch t du hier, Kind?«
    »Ich habe vorhin bei der Versteigerung zugesehen.«
    »Ach so, gut«, Baawa schien sich einen Augenblick lang mit den Sonnenkreisen auf dem Platz zu beschäftigen, dann fuhr er fort: »Doch jet zsch t hat Baawa e zsch zsch ehr eilig, Kind. Wie du dir vielleicht denken kann zsch t, mu zsch ich zsch ofort nach Hau zsch e. Und du auch, Kind.«
    Der Mann war so hektisch, dass er nicht einmal einen Moment lang seine Gesichtszüge ruhig halten konnte. Eigentlich sprach er sehr langsam und gedehnt, doch dabei hob er mal eine Augenbraue, zwinkerte mit einem Auge, zuckte mit dem Mundwinkel oder tippte sich an die Nasenspitze.
    »Ich bin sehr weit weg von zu Hause, Baawa.«
    »Da zsch tut mir zsch ehr leid für dich …«
    » Kind «, beendete Rokia für ihn den Satz und lenkte damit wieder seine Aufmerksamkeit auf sich. »Und ich suche eine Seele, Baawa. Eine sehr wichtige Seele.«
    Die Lider des Seelentrödlers schlossen sich kurz und gingen dann nacheinander wieder auf, er fuhr mit der Zunge über die hervorstehenden Nagezähne, und die kleinen Augen starrten wieder auf die Kreise aus Sonnenlicht. »Baawa hat zsch ehr wenig Zsch eit und noch viele Geld zsch tücke, die er zsch ählen mu zsch , Kind.«
    »Ich kann dir helfen, wenn du willst, ich kann nämlich sehr gut zählen.«
    »Nein!«, rief das Männlein beunruhigt.
    »Wie du willst. Und was ist mit der Seele, die ich suche?«
    Als Antwort rieb sich Baawa erst die Nase und dann die Augen. Nun hielt er Ausschau nach den Äffchen und sah, dass sie es sich hinter dem Lenkrad bequem gemacht hatten. Er presste ängstlich die Lippen zusammen, konnte sich aber nicht dazu entschließen, sofort aufzubrechen.
    »Hör mal, ich werde nicht eher fortgehen, bis du mir eine Antwort gegeben hast.«
    Er schnaubte, dann fragte er Rokia nervös: »Über wa zsch für eine Zsch eele zsch prechen wir denn? Kind?«
    »Es geht um die Seele meines Großvaters. Man hat mir gesagt, dass der Fürst der Stadt aus Sand sie geraubt hat und dass du …«
    Baawa stieß fast die Körbe mit dem Geld hinter sich um. »Um Himmel zsch willen, zsch weig! Kind! Zsch ei zsch till oder möchte zsch t du, da zsch die Wachen kommen und dich in zsch Gefängnis werfen?«
    »Warum sollten sie das tun? Arbeitest du nicht im Palast?«
    » Zsch till! Zsch till!«, jammerte der Trödler und führte alle seine Ticks vor. »Es i zsch t zsch pät! Es i zsch t zsch ehr zsch pät!«
    Eingeschüchtert von etwas, das viel mächtiger war als er selbst, fand Baawa den Mut, Rokia den Rücken zuzuwenden, und zählte wieder hektisch seine Münzen.
    Rokia ließ ihn eine Weile vor sich hin werkeln, bevor sie es erneut versuchte: »Ich bin zu allem bereit, um die Seele meines Großvaters wiederzubekommen.«
    Der Mann hörte kurz auf zu zählen.
    Obwohl Baawa ihr den Rücken zugewandt hatte, konnte Rokia erahnen, wie es in seinem ängstlichen Gesicht nervös zuckte.
    »Ha zsch t du Geld? Kind?«
    »Ja«, log Rokia.
    »Wie viel?«
    »So viel wie nötig«, dann korrigierte sie sich: »Zumindest glaube ich das.«
    Baawa drehte sich mit erhobenem Zeigefinger um: »Und … warum … denk zsch t du … da zsch er … zsch ie geraubt hat? Kind?«
    »Er war ein Geschichtensänger.«
    Baawa hob den Zeigefinger, tippte sich an die Stirn und stöhnte: »Um Himmel zsch Willen, Kind! Um Himmel zsch willen! Ein Ge zsch ichten zsch änger! Ein Griot ? Du komm zsch t zum armen Baawa, um bei ihm nach der Zsch eele eine zsch Ge zsch ichten zsch änger zsch zsch u fragen? Ach!«, er begann wieder zu zählen. »Da könnte zsch t du auch Morbu den Fährmann bitten, dir eine Brücke über den Niger zu bauen. Oder bei Gabu dem Jäger auf fri zsch en Fi zsch hoffen!«
    Baawa hob den ersten Korb mit Münzen an. »Du kann zsch t zsch icher sein, da zsch ich zsch olche Zsch eelen nicht habe. Die Zsch eele eine zsch Ge zsch ichten zsch änger zsch ! Aber bi zsch t du verrückt? Die be zsch te Zsch eele, die Baawa je verkauft hat, war die eine zsch Manne zsch , der lu zsch tige, kleine Ge zsch ichten er zsch ählte. Man kannte ihn auch im Pala zsch t, aber dann hat er eine er zsch ählt, über die niemand lachen konnte … und der Für zsch t hat ihn zsch ich geholt und … wuzsch ! Ab in die Ampulle. Aber … Ge zsch ichten zsch änger … Kind, die habe

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