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Stadt aus Sand (German Edition)

Stadt aus Sand (German Edition)

Titel: Stadt aus Sand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario , Enzo d'Alò , Gaston Kaboré
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ich wirklich nicht. Baawa hat zsch olche noch nicht einmal ge zsch ehen. Die Ge zsch ichten zsch änger trinkt er alle zsch elbst aus, und zsch war in einem Zsch ug. Kind.«
    »Bist du sicher?«
    Baawa stellte den Korb ab, um sich an die Nase zu fassen. Dann wurde er geschwätzig: »O ja! Der Für zsch t … Der trinkt niemals Wa zsch er und daher liebt er die Wü zsch te zsch o: Zsch ein ein zsch ige zsch Getränk zsch ind die Zsch eelen, die er raubt!«
    »Dann muss ich ihn unbedingt sprechen! Und wenn er versucht haben sollte, meinen Großvater zu trinken …«, Rokia fuchtelte drohend mit ihren Fäusten vor Baawas Nase herum, der einen halben Schritt nach vorne machte, wie um ihr den Mund zu verschließen oder ihre Hände festzuhalten, doch allein der Gedanke, sie zu berühren, jagte ihm schon zu viel Angst ein. In den vielen Jahre seines Einsiedlerlebens unter der Erde hatte er eine komplette Palette von Phobien gegen jegliche Art von Körperkontakt entwickelt. So rang er nur hilflos seine Hände und stöhnte: »Aber wa zsch rede zsch t du? Zsch weig! Zsch till! Da zsch darf zsch t du nicht! Kind!«
    »Ich darf ihn nicht sprechen?«
    »Nein! Niemand darf da zsch ! Niemand!«
    »Aber er wird doch mit irgendjemandem sprechen?«
    »Ja!«
    »Und wie macht er das?«
    Baawa nahm den Korb mit den Münzen wieder in die Hand: »Er trifft die Ent zsch eidung, mit dir zsch u zsch prechen. Kind.«
    Rokia nickte und kam einen halben Schritt näher.
    »Dann musst du mir helfen.«
    Daraufhin setzte der Trödler den Korb gleich wieder ab.
    »Baawa kann dir nicht helfen!«
    »Du kannst ihn bitten, dass er mit mir sprechen soll.«
    »Da zsch i zsch t unmöglich!«, rief Baawa entschieden und setzte den Korb noch einmal ab.
    »Aber du lebst doch bei ihm!«
    Baawas Gesicht zuckte voller Verzweiflung, dann kniff er Augen und Lippen fest zusammen. »Neeein!«, schrie er. »Baawa lebt nicht bei ihm! Er lebt überhaupt nicht nah bei ihm! Er lebt unter ihm! Zsch ehr weit unter ihm! Und jet zsch t geh bitte, Kind! E zsch i zsch t zsch pät! Zsch pät!«
    Dann öffnete er seine Augen wieder, starrte auf die allmählich kleiner werdenden Sonnenflecken und meinte nur: »Deine Bitte kann nicht erfüllt werden.«
    »Dann nimm mich mit dir!«
    »Bi zsch t du verrückt?«, schrie der Mann so laut auf, dass sogar das Nashorn mit seinem goldenen Horn den Kopf nach ihm umdrehte. »Völlig verrückt! Geh zsch ofort weg! Kind!«

    Rokia tat jedoch nur so, als würde sie sich entfernen.
    Stattdessen ging sie zu der Wendeltreppe zurück, versteckte sich hinter den Kletterpflanzen und überlegte, was sie tun sollte. Sie beobachtete den Trödler, die Äffchen und auch das Nashorn, das Baawa einfach ebenfalls Baawa nannte und mittlerweile wahrscheinlich mit sich selbst verwechselte. Der Mann murmelte ständig etwas vor sich hin, stellte sich selbst Fragen, die er sofort beantwortete, und gab sich fortwährend kurze Befehle, die er dann hektisch ausführte. Jede seiner Bewegungen und Handlungen zeigte, wie sehr er sich fürchtete, vielleicht weil Baawa der Überzeugung war, dass er nur allein deshalb bis zu diesem Tag überlebt hatte, weil er die Aufgabe, die er übernommen hatte, mit so unermüdlicher Hingabe erfüllte.
    Rokia sah sich den gepanzerten Transporter genauer an.
    Auch wenn sie noch nie zuvor ein ähnliches Fahrzeug gesehen hatte, erkannte sie, dass es sehr alt sein musste und es jemand eigens dafür umgerüstet hatte, damit es von einem Nashorn gezogen werden konnte. Es hatte keine Türen mehr, und die Windschutzscheibe war herausgebrochen. Die Reifen waren beinahe platt. Der von kleinen Sternchen umgebene Schriftzug UNO auf den Seiten des Fahrzeugs sagte ihr absolut gar nichts.
    Wenn Baawa den Kokosfaserläufer, die bis auf das Strohpolster leeren Körbe und den Tisch seines Verkaufsstandes aufgeladen hatte, würde er wohl neben seine Äffchen klettern oder mit den Zügeln in der Hand vor dem Fahrzeug herlaufen und das Nashorn zu dem Eingang der Höhle führen. Dort würde er dann das Tor öffnen, das gepanzerte Fahrzeug hineinfahren lassen und zuletzt hinter sich das Tor wieder schließen.
    Rokia überlegte, ob sie sich auf dem Transporter verstecken sollte. Aber wie?
    Momentan stand Baawa auf der dem Tor gegenüberliegenden Seite des Platzes. Er würde entweder im Uhrzeigersinn an den Mauern mit den Kletterpflanzen entlangfahren oder gegen den Uhrzeigersinn oder einfach den Weg quer über den Platz nehmen. Dieser letzte Weg war der

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