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Stadt der Blumen strava3

Stadt der Blumen strava3

Titel: Stadt der Blumen strava3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: hoffman
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herausfinden, ob die Pläne ihres Vaters in diese Richtung tendierten.
    Sie würden am Abend alle getrennt reisen. Alice hatte argumentiert, dass sie ei

    gentlich nicht zusammen reisen müssten, da sie ja nicht am selben Ort wie Georgia auftauchen würde. Und es war ihr unangenehm, beobachtet zu werden.
    Giuditta hatte versprochen Kleidung für sie im Atelier bereitzuhalten, doch sie war nicht allzu zuversichtlich, wie die wohl aussehen würde.
    Ihre Beziehung zu Sky war immer noch angespannt und Georgia machte sich offensichtlich Sorgen um Nicholas. Alice war froh, etwas für sich zu sein. Doch plötzlich ergab sich ein Problem.
    Es war einer der seltenen Abende, an dem ihre Mutter Jane keine Bezirksratssitzungen hatte, und sie war geneigt lange aufzubleiben und zu plaudern. Normalerweise hätte sich Alice darüber gefreut, aber sie wollte früh zu Bett, falls sie mit der Stravaganza nicht richtig zurechtkam. Giuditta hatte gesagt, dass sie in der Werkstatt sein müsse, bevor die Lehrlinge erwachten, und sie wollte nicht zu spät kommen.
    »Warum schon so früh?«, fragte ihre Mutter. »Du hast doch noch eine Woche Ferien und kannst im Bett bleiben, wenn ich zur Arbeit muss – du Glückliche. Au
    ßerdem haben wir uns ewig nicht richtig unterhalten.«
    Schon bald stellte sich heraus, dass sie über Rosalind Meadows reden wollte.
    »Soviel ich mitgekriegt habe, hat die Mutter deines Freundes voll bei deinem Vater eingeschlagen«, sagte sie augenzwinkernd.
    »Na ja, sie ist ja auch nett«, sagte Alice brüsk. »Ach, bestimmt ist sie reizend.«
    Jane schwenkte ihr Glas. »Sie ist die beste Freundin von Laura, du weißt schon, die im selben Untersuchungsausschuss ist wie ich. Kennen sich schon seit Schultagen. Laura hat mir von Skys Vater erzählt.« Alice brannte darauf, sich danach zu erkundigen, fand aber, dass ihr das eigentlich nicht zustand. Sky würde es ihr schon erzählen, wenn er dazu bereit war.
    »Ist das nicht ein bisschen komisch für euch, dass seine Mutter und dein Vater im Gerede sind?«, fragte Jane.
    »Nun übertreib mal nicht, Mum«, erwiderte Alice. »Sie sind doch in dem Sinn nicht ›im Gerede‹ – sie haben sich in Devon eben gut verstanden. Mehr nicht.«
    »Da hab ich aber was anderes gehört«, sagte Jane. »Ich habe erst vorhin mit Laura gesprochen und sie hat behauptet, dass sie letzte Nacht zusammen in Rosalinds Wohnung verbracht haben. Sky war weg oder so was.«
    Ja, dachte Alice; er war bei Nick und ist nach Talia gereist. Die Vorstellung war tatsächlich seltsam, dass ihr Vater und Rosalind ein Paar sein sollten, und sie fragte sich, was Sky dazu sagen würde. Ihr brummte der Kopf vor lauter Gedanken. Was machte ihr Vater in London, ohne sie anzurufen? Würde er das ganze Wochenende hier sein? Und wo hatte er gesteckt, als sie am Morgen in Skys Wohnung gewesen waren? War er gegangen, bevor Giuditta angekommen war?
    »Tut mir echt Leid, Mum«, sagte sie schließlich, »ich bin am Einschlafen. Ich muss wirklich ins Bett.«
    Giuditta war immer vor ihren Lehrlingen auf. Sie arbeitete immer noch an der Statue der Duchessa, polierte sie, schliff kleine Unebenheiten ab und polierte wieder. Es war schwer, zu entscheiden, wann ein Werk tatsächlich fertig war.
    Manchmal hatte sie das Gefühl, dass etwas erst vollendet war, wenn es das Atelier verließ und von dem Kunden, der es bestellt hatte, abgeholt wurde. Manchmal war ein Werk auch fertig, wenn sie mit etwas anderem anfing. Eins war sicher: Sie hatte noch nicht das Gefühl, dass ihre Verbindung zu Arianna beendet war.
    Sie schürte das Feuer in dem Ofen in ihrer kleinen Küche hinter dem Atelier und setzte einen Topf mit Milch zum Erwärmen auf. Giuditta hatte über der Werkstatt ein eigenes Schlafzimmer, doch die Lehrlinge schliefen zwischen den Statuen und Steinblöcken auf dem Boden des Ateliers. Auf dem Weg in die Küche war sie über sie hinweggestiegen und keiner hatte sich gerührt. Sie stellte fest, dass Franco nicht anwesend war – er trieb sich wahrscheinlich bei einer seiner vielen Eroberungen in der Stadt herum, nahm sie an.
    Gerade wollte sich Giuditta auf dem einzigen Stuhl in der Küche niederlassen, als aus dem Nichts eine durchsichtige Figur auftauchte. Ein blondes, schlankes Mädchen in einem langen blauen Hemd, auf dessen Vorderseite das unverständliche Wort »FUCK« stand, nahm auf dem Stuhl Gestalt an. Sie sah völlig verschreckt aus.
    Giuditta brachte ihr wortlos etwas warme Milch und rührte Honig hinein. Alice

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