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Stadt der Blumen strava3

Stadt der Blumen strava3

Titel: Stadt der Blumen strava3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: hoffman
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trank dankbar, die Zeichnung von Georgia immer noch aufgerollt in der Hand.
    »Ich bin also in Talia?«, flüsterte sie.
    Giuditta nickte. »Bleib ganz still hier sitzen«, sagte sie. »Ich hole dir passende Kleidung. Und geh nicht in die Werkstatt – da schlafen die Jungen noch.«
    Kurz darauf war sie wieder zurück mit einem schlichten blauen Baumwollkleid.
    »Von meiner Nichte.« Sie half Alice hinein und gab ihr noch ein Paar blauer Halbschuhe. »Wie ich vermutet habe, seid ihr ungefähr gleich groß.«
    Das Kleid hatte ein kompliziertes Miederteil, das geschnürt werden musste, und Alice befürchtete, dass sie darin aussehen würde wie eine Schauspielerin in einem Boulevardstück. Aber wenigstens konnte sie so auf die Straße gehen.
    »Ich muss den Jungen ihr Frühstück machen«, sagte Giuditta. Sie wirkte plötzlich fast mütterlich, wärmte Brot im Ofen und schenkte gewürzte Milch aus. Alice half ihr Schalen und Teller ins Atelier zu tragen. Einer der Lehrlinge öffnete die Fensterläden und ließ das helle Morgenlicht herein. Die anderen zwei streckten sich und gähnten. Ein vierter Junge, der älter war als die anderen, schlüpfte durch die Tür herein und bekam einen leichten Knuff von Giuditta, bevor er frühstücken durfte.
    Alle wunderten sich über Alice.
    »Mein neues Modell, Alice«, sagte Giuditta, wobei sie den Namen dreisilbig aussprach – Ah-li-tsche. Sie bedeutete Alice aus der Sonne zu gehen; das Mädchen sprang rasch beiseite, als es merkte, dass es keinen Schatten hatte.
    Plötzlich war Alice sehr hungrig und aß Brot und Butter und eine köstliche Marmelade aus Beeren. Sie frühstückten schweigend, aber als die Lehrlinge gesättigt waren und ihre Lagerstätten aufrollten, trafen auch schon Sky und Nicholas ein.
    Nie zuvor war Alice so froh gewesen sie zu sehen.
    Giuditta gab ihnen einen Stapel Zeichnungen und sagte: »Bringt sie bitte zu Bruder Sulien. Alice, du kannst mitgehen und mir später berichten, was er dazu zu sagen hatte.«
    Die drei Stravaganti warteten vor der Werkstatt auf Georgias Ankunft. Alice schlang die Arme um Sky.
    »Bin ich vielleicht froh, dass du hier bist«, sagte sie. »Es ist alles so seltsam.«
    Sie starrte zu der riesigen Kathedrale hinauf und konnte nicht fassen, dass sie hier war und nicht in ihrem Zimmer daheim.
    »Noch seltsamer wird es werden, wenn dich jemand dabei erwischt, wie du einen Mönch umarmst«, sagte Nicholas. »Ich glaube, wir sollten uns eine neue Geschichte zur Tarnung ausdenken.«

    Kapitel 20
    Der Fluss steigt
    Alice unternahm keine zweite Stravaganza. Sky, Nicholas und Georgia schienen sich so sicher in Talia zu bewegen, als würden sie völlig in ihrer neuen Rolle aufgehen. Aber Alice hatte ständig das Gefühl gehabt, zu schwimmen. Die drei hatten sie zu den anderen Stravaganti mitgenommen und sie war äußerst freundlich von ihnen empfangen worden. Aber Alice fühlte sich nicht wohl bei ihnen; sie spürte ganz deutlich, dass sie ein Eindringling in dieser Welt war. Es gefiel ihr nicht, wie die Stadt und die Leute rochen, und die Tatsache, dass alle Männer Degen oder Dolche trugen, machte sie nervös. Aber vor allem – und das war das Schlimmste – hatte sie die ganze Zeit das Gefühl, in einem Bühnenstück gelandet zu sein, dessen vorausgegangene Akte sie nicht kannte. Alle schienen so angespannt und besorgt wegen dieser Hochzeiten und sie konnte sich noch nicht mal all die Namen merken und wer nun eigentlich wen heiratete. »Nicht mal der Talisman ist wirklich für mich«, sagte sie am nächsten Tag zu Georgia. »Es ist eine Zeichnung von deinem Gesicht.« Sie ließ Giudittas Skizze rahmen und hängte sie in ihrem Zimmer auf.
    Wenigstens hatten die Spannungen zwischen ihr und Sky und den anderen nachgelassen. Sie hatte an ihrem Geheimnis Anteil, was sich als nützlich erweisen würde, wenn es um zukünftige Alibis ging, und inzwischen begriff sie auch, warum die drei immer so viel Zeit miteinander verbrachten. Man schloss sie in die Unterhaltungen ein und sie leistete Georgia sogar Gesellschaft, wenn sie den Jungen beim Fechten zusah. Jetzt, nachdem sie wusste, wozu sie das können mussten, kam ihr der Sport auch nicht mehr so langweilig vor.
    In Talia waren die Vorbereitungen für die großen Feierlichkeiten in vollem Gange.
    Eine zusätzliche Küche wurde hinten an den Palazzo Ducale angebaut, damit man all die Festbankette bewältigen konnte. Das Turnier am Tag vor den Hochzeiten sollte auf der großen Piazza Ducale

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