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Stadt der Blumen strava3

Stadt der Blumen strava3

Titel: Stadt der Blumen strava3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: hoffman
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traurig, als er merkte, wie müde und sorgenvoll sie aussah.
    Doch ihre Schönheit bewegte ihn wie eh und je und die Verletzlichkeit, die sie damit bewies, dass sie vor ihm die Maske abnahm, rührte ihn.
    »Fang du an«, sagte sie.
    Er nahm ihre Hand.
    »Nicholas ist mit einem sehr seltsamen Vorschlag auf mich zugekommen«, sagte er. »Er will, dass wir tauschen. Er will wieder Falco werden und ich soll zu meinen Eltern zurückkehren.«
    Das hatte sie nun wirklich nicht erwartet. Ein kalter Schauder überlief sie. »Würde das denn überhaupt gehen?«, fragte sie, um Zeit zu gewinnen. »Du weißt schon, mit dem Zeitsprung von einem Jahr und so? Und wäre er dann nicht wieder verkrüppelt? Und du – würde deine Krankheit nicht wieder auftreten?«
    »Ist es das, was dir am meisten Sorgen bereitet?«, fragte Lucien. Er hielt fest ihre Hand und sah ihr in die Augen. »Dass ich in meiner alten Welt wieder krank werden könnte?«

    Das war es natürlich nicht. Aber der Schock war zu heftig für sie, als dass sie sagen konnte, was sie wirklich dachte. Warum erzählte er ihr das überhaupt, wenn er den Vorschlag nicht ernstlich erwog? Und wie konnte er auch nur daran denken, sie zu verlassen, wenn er so für sie empfand, wie sie es immer gehofft hatte?
    »Was denkst du?«, drängte Lucien.
    »Ich finde, du solltest mit Rodolfo reden«, sagte Arianna unsicher, »und mit Doktor Dethridge und allen anderen Stravaganti. Ich bin sicher, dass es Regeln gibt, die es verbieten, sich wieder zurückzutransfigurieren, sonst hätte es der Doktor doch schon vorgeschlagen, nach dem – du weißt schon –, was dir in Bellezza passiert ist.«
    Das hatte Lucien nun ebenfalls nicht hören wollen. Er wollte, dass sie ihn bat nicht zu gehen, dass sie sagte, sie könne ohne ihn nicht leben.
    »Was hast du mir denn sagen wollen?«, fragte er.
    »Der Großherzog war hier, um meine Antwort zu erfahren«, sagte sie.
    »Und was hast du ihm gesagt?«, fragte er.
    »Ich habe ihm gesagt, dass ich seinen Antrag nicht annehmen kann; ich könne es nicht zulassen, dass Bellezza eine Chimici-Stadt würde. Er wollte Prinzessin Beatrice dort als Herrscherin einsetzen.«
    Die anderen Gründe, die sie Niccolò angegeben hatte, wiederholte sie nicht. Sie konnte sich nicht dazu überwinden, jetzt, wo Lucien überlegte, sie für immer zu verlassen.
    Und nachdem sie so aneinander vorbeigeredet hatten, trennten sie sich und Lucien war völlig unvorbereitet auf den Besuch Enricos.
    Er hatte den Aal mehr als einmal in Giglia entdeckt und war ihm immer wohlweislich aus dem Weg gegangen. Er erinnerte ihn an die schlimmsten Tage seines Lebens, als er nämlich in Bellezza entführt und festgehalten worden war, während er eigentlich in seine Welt hätte zurückreisen sollen. So gut sich der alte Lucien an sein neues Leben gewöhnt hatte, an diese Zeit konnte er nicht ohne Schmerz denken.
    Und nun war sein Entführer in der Gesandtschaft aufgetaucht, ganz unverfroren, kam direkt auf ihn zu und schlug ihn mit einem langen Lederhandschuh ins Gesicht! Lucien hob eine Hand an seine brennende Wange und die andere flog an seinen Dolch.
    Doch Enrico hob die Hand, um ihm Einhalt zu gebieten.
    »Immer schön langsam«, sagte er freundlich. »Der Schlag kam nicht von mir und sollte dem heimgezahlt werden, der ihn geschickt hat. Der Großherzog Niccolò di Chimici fordert Euch zum Duell wegen der Beleidigung, die Ihr seiner Ehre zugefügt habt. Er wird Euch am Freitag im Morgengrauen auf dem Gelände des neuen Nucci-Palastes treffen. Ihr könnt zwei Sekundanten mitbringen.«
    Lucien kam sich vor wie in einem schlechten Traum. »Was für eine Beleidigung?
    Es muss sich um ein Missverständnis handeln. Seit dem Essen bei ihm vor einem Monat habe ich nicht mehr mit dem Großherzog gesprochen. Und ich habe ihn niemals wissentlich beleidigt.«
    »Pech«, sagte Enrico. »Der Großherzog hat diese Herausforderung ausgesprochen, und wenn Ihr Euch weigert, werdet Ihr als Feigling dastehen und seiner Verfolgung ausgesetzt sein.«
    »Das ist doch völlig unsinnig«, sagte Lucien.
    »Ihr lasst Euch also nicht auf das Duell ein?«, fragte Enrico.
    Plötzlich wurde Lucien leichtsinnig. Er hatte ja gesagt, dass er Niccolò umbringen würde, wenn dieser Arianna einen Antrag machen würde, und nun hatte er die Möglichkeit, ihn ganz legal zu töten. Es spielte keine Rolle, dass sie ihn abgelehnt hatte; sie hatte es aus den falschen Gründen getan. Er würde ihn trotzdem tö

    ten.
    »Sagt Eurem

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