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Stadt der Blumen strava3

Stadt der Blumen strava3

Titel: Stadt der Blumen strava3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: hoffman
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Bilder von seinen eigenen Familienmitgliedern aufhängen. Die Wappen der Nucci wurden ebenfalls aus den Mauern geschlagen und eilig gemalte Holztafeln mit dem Wappen der giglianischen Chimici an ihrer Stelle angebracht.
    Enrico ging ebenfalls durch den Palazzo, ein paar Schritte hinter seinem Herrn und dem Architekten Gabassi. Der Aal benötigte nämlich ebenfalls eine neue Aufgabe und er war von der prachtvollen Größe des Palastes ebenso angetan wie Niccolò. Er sah sich in diesem neuen Heim des Großherzogs bereits als dessen Haushofmeister; welche Gelegenheiten öffneten sich ihm da, Silber in die eigenen Taschen zu schaffen!
    Über die große Treppe begaben sie sich in den nächsten Stock. Alle Räume waren eingerichtet, Schränke und Truhen waren angefüllt mit kostbaren Stoffen, die Bibliothek war ausgestattet mit Codices und Handschriften. Der Großherzog suchte sich und Beatrice Schlafgemächer aus und Gastgemächer für Luca und Gaetano und ihre Gattinnen. Sie würden Luca hier behalten, bis er gesund genug war, um in den Palazzo Ducale zurückzukehren, und Gaetano sollte bleiben, bis er in die Via Larga konnte, wo er wie geplant mit Francesca wohnen sollte.
    Der arme Carlo benötigte keinen Palast mehr und Niccolò nahm sich vor noch einmal mit Lucia zu reden. Sie würde wahrscheinlich mit ihren Eltern nach For
    tezza zurückkehren wollen, als verwitwete Chimici-Prinzessin, ihrer Rolle als zu
    künftige Herrscherin von Remora beraubt.
    Über Remora hatte er auch schon nachgedacht: Nun musste Gaetano den Titel bekommen und für Fortezza musste ein anderer Plan gemacht werden. Die Hoch
    zeiten waren so viel versprechend gewesen, doch nun waren der Familie bereits zwei ihre jungen Männer geraubt worden und sowohl Fortezza als auch Moresco waren ohne männliche Nachfolger.
    »Ein Mann für Beatrice«, überlegte Niccolò. »Vielleicht könnte sie den Herrscher einer der Stadtstaaten heiraten, die noch nicht zu uns gehören. Wenn Bellezza uns nicht sofort zugeführt werden kann, dann werde ich mich auf Verträge mit Classe und Padavia konzentrieren.«
    Silvia hatte nach Guido Parola rufen lassen. Er war nicht weit weg; seit dem Tag, an dem sie ihn in ihre Dienste genommen hatte – als Strafe dafür, dass er sie hatte umbringen wollen –, war er nie mehr als nur ein paar Schritte von ihrer Seite gewichen. Als er eintrat, bedeutete sie ihrer Zofe Susanna zu gehen.
    »Ah, Guido«, sagte sie und sah ihn forschend an. »Du siehst blass aus. Sind dei
    ne Verletzungen auch wirklich schon geheilt?«
    »Ja, Euer Gnaden«, erwiderte Parola. »Ich habe großes Glück gehabt und nur unbedeutende Fleischwunden davongetragen.«
    »Setz dich, Guido«, befahl ihm Silvia und deutete auf den Platz neben sich auf dem Sofa.
    »Euer Gnaden?«, fragte Guido zögernd.
    »Hör mal einen Augenblick auf, Euer Gnaden zu sagen«, sagte Silvia. »Ich möch
    te vernünftig mit dir reden und du bist viel zu riesig für mich, wenn du nicht sitzt.
    Da bekomme ich ja einen steifen Nacken.«
    Nervös ließ er sich auf dem Rand des Sofas nieder.
    »Mach kein so besorgtes Gesicht, Guido«, sagte Silvia. »Ich bin sehr zufrieden mit dir. Du hast Barbaras Leben gerettet und meiner Meinung nach auch das Le
    ben meiner Tochter, denn der Hieb hatte ja ihr gegolten.«
    »Glaubt Ihr, dass es die Nucci waren?«, fragte Parola. »Ich bin am nächsten Tag in die Kirche zurückgegangen, aber ich konnte nicht mehr sagen, welcher Leich
    nam es war, der von der Hand der Duchessa gefallen ist.«
    »Ich glaube schon«, sagte Silvia. »Nicht mal ein Niccolò di Chimici würde seine eigene Familie überfallen lassen, um einen Mord an Arianna zu vertuschen. Au
    ßerdem hatte er da noch nicht erfahren, dass sie ihn nicht heiraten würde, und sein Plan war ja, Bellezza über diese Heirat einzunehmen, nicht durch Gewalt.«
    »Und der Nucci hat gedacht, dass die Duchessa ihn erhören könnte?«
    »Ich bezweifle, dass die Nucci überhaupt von dem Antrag wussten«, sagte Silvia.
    »Aber sie war Ehrengast der Chimici und sie trug sein schönes Geschenk, so dachten sie. Du kannst sicher sein, dass er selbst das Gerücht verbreitet hat, Bellezza stünde unmittelbar vor einer Vereinigung mit Giglia. Und er ist auch nicht die Art von Mann, die mit der Üppigkeit seiner Geschenke hinterm Berg hält. Deshalb war Arianna aus der Sicht der Nucci ein geeignetes Ziel.«
    Sie schwiegen einige Augenblicke und durchlebten noch einmal den Schrecken dessen, was in der

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