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Stadt der Blumen strava3

Stadt der Blumen strava3

Titel: Stadt der Blumen strava3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: hoffman
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»Enrico hat es für mich besorgt.«
    »Ich kann ihm nicht helfen«, sagte Sulien. »Wenn ich noch etwas von dem trinkbaren Silber übrig hätte … aber die letzten Tropfen habe ich Filippo Nucci gegeben.«
    Nicholas drängte sich durch die Menschen, die sich um den Großherzog versammelt hatten. »Vater«, flüsterte er unter den Falten seiner Kapuze hervor. »Vergib mir.«
    Und diejenigen, die nahe dabei standen, dachten, dass der Großherzog gesprochen und einen Priester um Absolution gebeten hätte.
    Niccolòs Augen öffneten sich zuckend. »Ich segne dich, mein Sohn«, flüsterte er.
    Und die Zuschauer dachten, es seien die Worte, die der junge Mönch dem sterbenden Mann zuraunte. Zumindest war das die Geschichte, die in den Tagen darauf in Giglia die Runde machte. Niccolò di Chimici, so hieß es, sei im Zustand der Gnade gestorben.
    Der Leichnam des Großherzogs wurde in den Palazzo getragen. Lucien stand da wie betäubt. Arianna rannte auf ihn zu, wie um ihn zu trösten, doch sie hielt inne, bevor sie ihn berühren konnte. Dethridge umarmte ihn stürmisch. Sky hielt Nicholas davon zurück, dem Leichnam und seinem Gefolge nachzugehen. Georgia kam angerannt und sah, wie sich Lucien und Arianna anstarrten. Ihr Herz zog sich zusammen. Überall herrschte Verwirrung.
    »Ich habe ihn umgebracht«, sagte Lucien wie benommen.
    »Nein«, erwiderte Nicholas mit bleichem Gesicht. »Das war ich.«
    Prinz Luca erschrak zutiefst, als die Dienerschaft in sein Gemach stürzte und vor ihm niederkniete. Er brauchte eine Weile, bis er begriff, dass sie ihm als dem neuen Großherzog die Ehre erwiesen, und das konnte nur bedeuten, dass sein Vater tot war. Schon kurz darauf trat Gaetano ein, der sich auf Francescas Arm stützte, und bestätigte, dass Niccolò tatsächlich in dem Duell getötet worden sei.
    Die beiden Brüder, die von den eigenen Wunden noch geschwächt waren, wurden von ihren Frauen hinausbegleitet, um den auf seinem Bett ausgestreckten Niccolò die Ehre zu erweisen.
    »Ich verstehe nicht«, sagte Luca. »Es ist doch fast kein Blut geflossen. Woran ist er gestorben? Konntet Ihr ihn nicht retten, Bruder Sulien?«
    »Er hat mir gesagt, dass er seinen Degen hatte vergiften lassen und die Waffen sind wohl vertauscht worden«, sagte Sulien. »Aber dieser Kerl, Enrico, war schon verschwunden und der Großherzog konnte mir nicht sagen, was für ein Gift benutzt worden war. Er starb, ehe ich ihm irgendein Gegenmittel geben konnte.«
    Luca neigte den Kopf. Es war nur zu gut möglich, dass sein Vater das Duell hatte manipulieren wollen und auf diese Weise unwissentlich sein eigenes Ende herauf
    beschworen hatte. Hörten die entsetzlichen Unglücksfälle, die seine Familie befie
    len, denn niemals auf? Nun musste er die Führung übernehmen und würde den Titel und den Reichtum seines Vaters erben. Und er würde nicht Herzog Luca von Giglia werden, wie er es sich als kleiner Junge vorgestellt hatte, sondern Groß
    herzog Luca von Tuschia.
    Der Papst betrat das Schlafgemach. Rinaldo hatte ihn eilends aus seiner Residenz herbeigerufen. Mit zwei Schritten war er neben dem Bett und intonierte die ers
    ten Worte des Gebetes für Sterbende: »Gehe, unsterbliche Seele …«
    »Lass alle Glocken läuten«, sagte Großherzog Luca zu seinem Bruder Gaetano.
    »Der Größte der Chimici ist tot.«
    Die Stravaganti hatten sich im Kloster versammelt, wo ihnen Bruder Tullio war
    me Milch mit einem Schuss Weinbrand verabreichte. Rodolfo hatte sie dorthin gebracht, während sich Sulien noch um den Großherzog kümmerte.
    »Das verstehe ich einfach nicht«, sagte Lucien. »Ich habe ihn doch nur leicht verletzt.«
    »Der Degen war vergiftet«, sagte Nicholas dumpf. »Dieser Enrico muss die Waf
    fen vertauscht haben.«
    »Aber warum?«, fragte Sky. »Er war doch die rechte Hand des Herzogs.«
    »Vielleicht war er ein Doppelagent«, meinte Georgia. »Vielleicht hat er sich auch gleichzeitig von den Nucci bezahlen lassen.«
    »Er ist ein schlechter Mensch«, sagte Sandro, den man nicht fortschicken konnte.
    »Ich weiß, dass er Morde auf dem Gewissen hat.«
    Rodolfo sagte: »Ich glaube, eine Bemerkung von Sky hat Enrico zum Tausch der Degen veranlasst.«
    »Von mir?«, fragte Sky. »Was habe ich denn gesagt?«
    »Das ist nur eine Vermutung«, erwiderte Rodolfo. »Aber ich glaube, er hat ge
    hört, wie du Silvias Namen gerufen hast. Da ist ihm klar geworden, dass Arian
    nas Mutter in dem Glassalon damals nicht getötet worden ist.«
    »Sie glauben

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