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Stadt der Blumen strava3

Stadt der Blumen strava3

Titel: Stadt der Blumen strava3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: hoffman
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    nommen hatte. Nun mischten sie sich unter die Schaulustigen. Georgia entdeckte Silvia, die mit Guido Parola in der Nähe von Rodolfo stand. Sie suchte die Menge nach Arianna ab, bisher jedoch ergebnislos.
    Sky war sehr nervös, was seine Rolle anging.
    »Als Erstes müssen wir versuchen den Zweikampf abzublasen«, erklärte Doktor Dethridge. »Wir müssen in Verhandlungen treten mit dem jungen Cayton und jenem Schurken Henry.«
    Er meint wohl Gaetano und Enrico, dachte Sky.
    »Wenn uns das misslingt, dann inspizieren wir die Waffen, um sicherzustellen, dass sie identisch sind und sich niemand an ihnen zu schaffen gemacht hat.
    Wenn das zu unserer Zufriedenheit ausgeht, dann muss der Kampf beginnen.«
    Die vier Sekundanten kamen aufeinander zu und fingen an die Möglichkeit zu diskutieren, ob der Zwist nicht ohne Kampf geregelt werden könne.
    Währenddessen standen der Großherzog und Lucien mit einigem Abstand von
    einander entfernt und würdigten sich keines Blickes. Lucien übersah die Menge und suchte nach Freunden. Er entdeckte eine verheißungsvolle Anzahl von Stra
    vaganti, die sich so in Position brachten, dass sie einen lockeren Kreis bildeten.
    Als ersten sah er Rodolfo, dessen Rat er nicht hatte annehmen können. Sulien, Giuditta, Georgia, Nicholas – alle waren sie da. Er stellte überrascht fest, dass Gaetano einer der Sekundanten des Großherzogs war. Das bedeutete, dass drei der Sekundanten Freunde von Lucien waren, auch wenn Gaetano sich wohl kaum gegen seinen Vater stellen konnte.

    Francesca war da, um ihren Mann zu unterstützen, Silvia konnte er ausmachen, weil der lange Rotschopf neben ihr stand, und außerdem entdeckte Lucien noch die kunterbunte Kleidung der Manusch Raffaela. Es hatte den Anschein, dass fast jeder, den er in Giglia kannte, zu seiner Unterstützung herbeigekommen war.
    Fast. Von der zierlichen, maskierten Gestalt, die er am meisten zu sehen wünschte, war nichts zu entdecken. Dabei fand dieses Duell ja um ihretwillen statt.
    Großherzog Niccolò trat ungeduldig von einem Fuß auf den anderen. Er wollte die Duchessa verletzen, um sie für ihre Verweigerung zu bestrafen. Aber in diesem Zweikampf ging es auch um Falco. Er hatte es tausendmal bereut, dass er die Stravaganti damals in Remora nicht hinrichten ließ, als sein Junge auf so mysteriöse Weise gestorben war. Nur seine Trauer und seine durch Zauberkraft hervorgerufene Verwirrung hatten ihn daran gehindert.
    Rodolfos Zauberkraft. Der Streit der letzten Zeit mit den Nucci hatte Niccolò von Rodolfo und seinem jungen Schüler abgelenkt. Der bellezzanische Regent gehörte zur Bruderschaft der Stravaganti, das wusste er. Und mit diesem Duell ließen sich vielleicht ein paar weitere Mitglieder aufspüren. Die Sekundanten des Jungen zum Beispiel. Der alte Mann war sein Vater, das wusste er, oder besser: sein Pflegevater. Aber was war mit dem jungen Schwarzen, dem Novizen? Der Aal hatte keine Hinweise daraufgefunden, dass er der illegitime Sohn von Bruder Sulien war, daher war er möglicherweise auch ein Stravagante. Für einen Mönch allerdings unwahrscheinlich und außerdem schuldete Niccolò Sulien Dank für seine Hilfe.
    Enrico weigerte sich jetzt im Namen seines Herrn einer friedlichen Lösung zuzustimmen, auch wenn sein Mitsekundant dafür war. Der Großherzog sei tödlich verletzt, sagte er, dass der Bellezzaner ihm bei der Werbung um die Duchessa in die Quere gekommen sei und ihre Stimmung gegen ihn vergiftet habe – das betonte Enrico besonders. Der Großherzog verlange volle Satisfaktion.
    Ihm bei der Werbung in die Quere gekommen?, dachte Lucien. Dann hatte Arianna also doch etwas von ihm gesagt, als sie dem Herzog antworten musste.
    Niccolò war eifersüchtig! Das richtete ihn wieder etwas auf, doch in der Menge war von Arianna immer noch nichts zu sehen.
    Nun kamen sie zur Inspektion der Waffen. Enrico zog die beiden Degen aus einem langen Etui, das mit schwarzem Samt ausgeschlagen war, und überließ Lucien die erste Wahl. Lucien nahm den Degen, der weiter weg von ihm lag, nur für den Fall, dass seinen Sekundanten etwas entgangen war. Er wog ihn in der Hand, berührte die Spitze und bog sie ein wenig, um die Klinge zu prüfen; es war eine elegante, ja, sogar schöne Waffe. Der Großherzog nahm die andere.
    Sky schluckte. Sein Mund war trocken. Er hatte das Gefühl, gleich jeden Ausfall und jede Parade zusammen mit Lucien ausführen zu müssen. Er wusste nicht, wie sein Freund so gelassen dastehen und den Degen

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