Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stadt der Blumen strava3

Stadt der Blumen strava3

Titel: Stadt der Blumen strava3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: hoffman
Vom Netzwerk:
ausprobieren konnte, wo er in ein paar Minuten um sein Leben kämpfen musste. Keine der Waffen war geschützt und es gab auch keine Fechtmasken oder wattierten Körperschutz. Das war ein Duell auf Leben und Tod.
    Auf einmal gab es etwas Bewegung unter den Zuschauern, denn die Duchessa von Bellezza tauchte auf und stellte sich neben eine gut gekleidete Dame mittleren Alters. Lucien begegnete ihrem Blick und nickte fast unmerklich in ihre Richtung, bevor er in Verteidigungsstellung ging. Das ist für dich, dachte er stumm.
    Wenn ich lebend aus diesem Kampf hervorgehe, sage ich dir, was ich für dich empfinde. Er hielt den Degen senkrecht vor sich, als wolle er sie grüßen und ein Versprechen machen. Der Großherzog sah die Geste und folgte seinem Blick zu der maskierten Gestalt in der Menge. Voller Verachtung verzog er den Mund. Sie war also gekommen, um ihren Liebhaber zu unterstützen? Sie konnte ihn in Fetzen oder mit einem unheilbaren Gift im Körper mitnehmen!
    Er bedrängte Lucien zuerst gar nicht, um den Jungen etwas selbstsicherer werden zu lassen. Aber Niccolò musste doch überrascht feststellen, wie gut sein Gegner war. Nichts, was dem Großherzog Sorgen bereitete, aber der Bellezzaner würde immerhin nicht als Feigling sterben.
    Rinaldo di Chimici verfolgte den Kampf nervös. Sein Blick glitt über die Menge –
    und da war wieder der rothaarige Kerl: in der Nähe der Duchessa und einer älteren Frau, die eindeutig seine Herrin war. Die Verbindung mit Bellezza ließ ihm plötzlich ein Licht aufgehen und in dem Augenblick wusste Rinaldo, wer Guido Parola war.
    Schlagartig konnte Rinaldo keine Zeit mehr an das Duell verschwenden. Guido Parola schuldete ihm Geld; er hatte seinerzeit den halben Anteil für die Ermordung der Duchessa eingesteckt, den Auftrag vermasselt und war verschwunden.
    Fieberhaft überlegte Rinaldo, ob er Enrico auf ihn ansetzen konnte.
    Lucien begann zu schwitzen. Er hatte so geschickt wie möglich pariert, war aber nie nahe genug herangekommen, um den Großherzog zu berühren. Der Griff des Degens wurde rutschig in seiner Hand. Er patzte beim nächsten Stoß und spürte, wie Niccolos Klinge seine linke Schulter ritzte. Es war kein tiefer Schnitt, aber die Sekundanten unterbrachen den Kampf, um sie zu versorgen. Beiden Männern wurde etwas Wasser gebracht, während sie pausierten.
    Sky half Dethridge dabei, Luciens Wunde mit Tüchern zu reinigen und zu verbinden. Rinaldo ergriff die Gelegenheit und machte sich an Enrico heran.
    »Siehst du den rothaarigen Kerl dort drüben?«, zischte er. »Das ist der Mann, den ich dafür bezahlt habe, die Duchessa in der Nacht des Maddalena-Festes in Bellezza umzubringen. Ich will, dass du ihn ergreifst und zwingst mir zurückzugeben, was er mir schuldet.«
    Enrico hatte eigentlich keine Lust, sich jetzt ablenken zu lassen. Diese Unterbrechung bot ihm die Gelegenheit, die er benötigte, um die Spitze von Niccolos Degen mit dem Gift einzureiben, das er bei sich hatte. Rinaldo stand zwischen ihm und den Zaungästen und bot einen idealen Sichtschutz. Und die anderen drei Sekundanten kümmerten sich alle um Lucien.
    »Komisch, dass er jetzt bei der neuen Duchessa ist«, sagte Enrico und brachte das Gift auf. Er wusste, dass Rinaldo nicht eingreifen würde – selbst wenn er inzwischen Priester war, konnte er den Jungen nicht leiden, der ihn in Bellezza an der Nase herumgeführt hatte.
    »Er gehört nicht zu der Duchessa. Er ist der Diener der anderen Frau – der gut aussehenden, älteren«, sagte Rinaldo.
    Enricos Blick folgte der Richtung seiner Geste. Und auch Rinaldo sah noch einmal genauer hin.
    »Es ist Zeit, wieder zu beginnen«, sagte Dethridge. »Cavaliere Luciano ist wieder bereit zu kämpfen.«
    Enrico reichte seinem Herrn den vergifteten Degen, während Rinaldo ihn am Arm packte.
    »Das ist sie!«, zischte er. »Die Duchessa!«
    »Das weiß ich auch«, sagte Enrico. »Nun tretet bitte wieder zurück in die Menge.
    Wir müssen das Duell zu Ende bringen.«
    »Nein«, sagte Rinaldo drängend, »die Ältere!«
    Doch er wurde in die Reihen der anderen Zuschauer zurückgeschoben und Lucien und Niccolò stellten sich wieder auf.
    Der Mann verliert ja allmählich den Verstand, dachte Enrico. Wie konnte denn der gedungene Attentäter bei der ehemaligen Duchessa stehen? Die hatte Enrico selbst ja umgebracht. Er hatte ihr eine Bombe in ihren verrückten Spiegelglas-Salon geschoben.

    Der weitere Verlauf des Duells gefiel Nicholas gar nicht. Luciens

Weitere Kostenlose Bücher