Stadt der Blumen strava3
vorhaben, meine Liebe«, sagte sie zu Caterina. »Als Braut des Anwärters auf den Herzogtitel musst du die prächtigste sein. Findest du nicht auch, lieber Alfonso?«
»Meine eigene Braut darf aber auch nicht schlechter wegkommen, Mutter«, sagte der Herzog lächelnd. »Wie würde es wohl wirken, wenn die neue Herzogin von Volana von ihrer Schwägerin in den Schatten gestellt würde?«
»Die Angelegenheit ist ziemlich delikat«, erwiderte die Herzoginwitwe. Sie war bereits in ihrem Element. »Aber die Trauungen werden in Giglia stattfinden, wo das Erscheinungsbild ihres Prinzen größere Bedeutung hat als das unsere.«
»Trotzdem müssen wir auch unserer Familie alle Ehre machen«, gab Caterina zu bedenken. Insgeheim hatte sie nichts dagegen, ihre neue Schwägerin auszustechen, obwohl sie keinen Grund hatte, Bianca selbst zu missachten. »Vielleicht sollten wir bei Herzog Niccolò Rat einholen?«
Ihre Mutter schnaubte auf ganz unherzogliche Weise. »Meiner Meinung nach mischt er sich schon viel zu viel ein.« Isabella hätte es vorgezogen, wenn ihr Sohn die Tochter des Herzogs statt des Mädchens aus Fortezza geheiratet hätte, obwohl sie es natürlich für klug gehalten hatte, seinen Plänen für ihre Familie zuzustimmen. Und sie konnte auch gut verstehen, dass sich der Herzog nach seinem vor kurzem erlittenen Verlust noch nicht von Beatrice trennen mochte.
Isabella seufzte. Es gefiel ihr nicht, die eigene Tochter nach Giglia zu verlieren, selbst wenn es für Caterina ein solcher Aufstieg war. Aber die Herzoginwitwe musste eben lernen mit ihrer Schwiegertochter vorlieb zu nehmen.
»Brüder!«, rief Sandro, als er Sulien und Sky vom Wagen absteigen sah. »Wo seid Ihr gewesen?«
»Kräuter sammeln«, sagte Sulien. »Und ich muss sie schnell auspacken und lagern. Vielleicht würdet ihr zwei euch gern in der Küche etwas zu essen geben lassen?«
In der Tat wurden die zwei Jungen von der Wärme der Küche angezogen. Dort schwang Bruder Tullio Messer und Schöpflöffel, unterstützt von zwei ängstlichen Novizen. Unwirsch begrüßte Tullio die beiden Jungen, bis er erfuhr, das Sulien sie geschickt hatte.
»Ah, dann ist unser Apotheker wohl zurück?«, sagte er. »Bruder Ambrogio, bring ihm eine Erfrischung in den Lagerraum. Er wird sich nämlich nicht von dort fortbewegen, bis alle seine Kräuter versorgt sind. Und was euch zwei angeht, na ja Jungen müssen ja wohl auch was zu essen bekommen.«
Er reichte ihnen Brot und Schafskäse und Tomaten und harte, kleine Birnen, die dennoch sehr süß waren.
»Weißt du eigentlich, was er mit den Pflanzen macht?«, fragte Sandro nebenbei, als sie ihre Beute in den Kreuzgang brachten und sich auf eine niedere Mauer setzten, um zu essen.
»Na, Arzneien natürlich«, erwiderte Sky. Er wollte nicht jedes Mal weniger wissen als Sandro.
»Und weiter?«, forschte der kleine Spitzel beharrlich weiter.
»Also, aus den Blüten macht er Parfüm, das weiß ich«, sagte Sky. »Und allerlei Tinkturen und Elixiere.«
Sandro tippte sich mit dem Finger an den Nasenflügel. »Warm«, sagte er. »Aber nicht nur Elixiere – auch Gift.«
Als sie zum Palazzo Ducale in Bellezza zurückkehrten, war Arianna müde, wenn auch zufrieden mit dem Tag. Sie war sicher, dass Francescas Kleid prachtvoll werden würde. Lucien verabschiedete sich am Tor und kehrte in sein eigenes Heim bei Doktor Dethridge und seiner Frau Leonora zurück, während Francesca ging, um sich zum Nachtmahl umzuziehen.
Arianna und ihre Zofe Barbara plauderten in ihrem Privatgemach über Spitze, als Rodolfo sie aufsuchte. Sein Ausdruck verriet sogleich, dass es Ärger gab; selten hatte sie ihn so beunruhigt gesehen.
»Wir haben wieder mal eine Botschaft von Herzog Niccolò«, sagte er schroff.
»Aber er hat doch keine freien Söhne mehr, die um mich anhalten könnten«, er
widerte Arianna unbefangener, als sie sich fühlte.
»Diesmal handelt es sich nicht um einen Heiratsantrag«, sagte Rodolfo. »Es ist die Bitte, ihm deine Maße mitzuteilen. Niccolò di Chimici möchte dir ein Kleid schicken, dass du bei den Hochzeiten tragen sollst.«
Kapitel 7
Tödlicher Nachtschatten
Am nächsten Tag hatte Sky große Mühe, sich auf seine Arbeit in der Schule zu konzentrieren. Sulien hatte ihn gedrängt beizeiten nach Hause zu reisen und er hatte nicht gezögert. Sandros Information hatte ihn ziemlich erschüttert. Konnte es sein, dass der Mönch ein Giftmörder war? Oder zumindest ein Giftmischer?
Das machte eigentlich
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