Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis
Vorschlaghammerhieb in den Sand. Derek warf sich ihm entgegen und riss sich dabei die Trainingshose vom Leib. Die Haut auf seinem Rücken platzte auf, und Fell schoss hervor. Muskeln und Knochen gestalteten sich blitzschnell um, und dann packte ein über zwei Meter großer Werwolf den Kopf des Fu-Löwen. Der Albtraum und der Löwe prallten zusammen, und Sandfontänen wurden aufgewirbelt. Der Aufprall schleuderte Derek ein ganzes Stück quer durch die Grube. Dann schlug er seine Wolfspranken in den Boden und brachte den Angriff des Löwen zum Stehen. Unter dem ungleichmäßigen Fell auf seinem langen Rücken spannten sich kräftige Muskeln.
Der Fu-Löwe riss den Kopf herum und versuchte den Angreifer, halb Mensch, halb Tier, abzuschütteln. Derek grub seine Klauen in den dicken Hals des Wesens. Links neben ihm verwandelte sich Jim in einer Explosion aus Fleisch und goldfarbenem Fell in einen Jaguar.
Der Fu-Löwe richtete sich auf, wollte um sich schlagen. Doch in dem Moment, da er seinen Bauch entblößte, stürzten sich Raphael und der Werjaguar darauf. Messerklingen und Klauen blitzten auf, und die Eingeweide des Wesens klatschten als nasse Klumpen in einem Schwall Blut in den Sand. Derek löste seine Klauen und sprang beiseite. Der Fu-Löwe schwankte noch kurz und ging dann zu Boden.
Die Gestaltwandler erhoben sich lautlos von der Leiche. Dereks Augen glühten bernsteinfarben, Jims grün.
»Jim hat seine Kämpfergestalt verbessert«, sagte Curran. »Interessant.«
Hinter ihnen lud Andrea ihre Armbrust nach und schoss. Sie begann ein regelrechtes Dauerfeuer: Drei ihrer Bolzen trafen die Brust des Oni, doch der Oger brüllte nur und wischte sie fast unverletzt mit einer Handbewegung fort.
Nun zielte Andrea auf seine Stirn. Doch dieser Bolzen prallte am Schädel des Ogers ab.
Hinter dem Oni ballte sich nun die Magie rings um den schlafenden Mann. Lange, durchsichtige Fasern Magie schlängelten sich an den Beinen des Onis vorüber.
»Ach, du Scheiße … «, murmelte Dali hinter mir.
Die Fasern verknoteten sich. Es blitzte, und ein Wesen erschien. Es war über drei Meter groß und ähnelte einem Menschen mit Froschbeinen. Es hockte im Sand, stützte sich dabei mit abnorm langen Froschvorderbeinen ab, und die Fasern der Magie verbanden seinen Rücken und seine Beine mit dem schlafenden Magier. Nun brach ein zweites Paar Vorderbeine aus den Ellenbogen der ersten hervor, und dieses endete in langen, schlanken Fingern mit schmalen Krallen. Ein Riesenmaul klaffte, wo eigentlich das Gesicht hätte sein müssen, ein einziger schwarzer Schlund. Und die Haut des Wesens schimmerte metallisch, wie aus Silberwolle gesponnen.
In der Arena wurde es still.
Die Gestaltwandler wichen zurück. Andrea lud nach und schoss dem Wesen einen Bolzen ins Maul. Der verschwand darin und kam zum Rücken wieder heraus. Dahinter tanzte der Oni, stampfte im Sand herum.
Das Wesen richtete sich ein wenig auf, die flache Brust weitete sich, dann erbrach es eine silbrig glitzernde Wolke.
Feine Metallnadeln regneten in den Sand. Eine traf Jim, und er fauchte. Silber.
Die Gestaltwandler traten den Rückzug an. Das Monster spie weiter Metall und begann langsam und schwerfällig vorwärtszukriechen. Es wollte sie offenbar an den Zaun drängen.
Nun erwischte die Wolke Derek und drang ihm in den Oberkörper. Er zuckte zusammen, als hätte er sich verbrannt, und wich weiter zurück.
»Macht den Schläfer platt«, murmelte ich.
Jim bellte einen Befehl. Im Zischen der Nadeln, die in den Sand regneten, war er kaum zu verstehen. Derek duckte sich nach links weg, während Raphael nach rechts schoss. Sie versuchten, das Wesen seitlich zu umgehen. Ein zweites Maul entstand in der Flanke des Wesens, und ein neuer Schwall Nadeln versperrte Raphael den Weg.
Ich hielt meinen Schwertgriff fest gepackt. Curran sah sich das alles vollkommen reglos an, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken.
Ein weiterer Befehl. Raphael und Jim fielen ein Stück zurück, während Derek, immer knapp außerhalb der Reichweite des Wesens, nur langsam zurückwich. Dann packten die beiden Gestaltwandler Andrea bei den Beinen und warfen sie in die Höhe. Sie flog empor und gab einen Schuss ab.
Ihr Bolzen schlug in die Brust des Schläfers. Er erwachte mit einem Schrei und griff nach dem Bolzenschaft. Die durchsichtigen Fasern der Magie rissen, und er fiel in den Sand. Nun schrumpften die Fasern zusammen, rissen von der Haut des Monsters ab und hinterließen dabei tiefe schwarze
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