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Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Titel: Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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Kampf in der Grube überlebt hatten: Mart, Cesare und Livie, die in Cesares Armbeuge hing.
    Kleine Hautpartien lösten sich von Marts Wange und schwebten im Licht davon. Als er das nächste Mal durchatmete, zerfiel seine ganze Hülle in tausend Stücke, die wie ein Schmetterlingsschwarm auseinanderstoben, und ein anderes Wesen kam darunter zum Vorschein. Er war groß, hatte breite Schultern und eine schmale Taille. Bernsteinfarbene Haut spannte sich über markanten Muskeln. Langes, schwarzes Haar fiel ihm über den Rücken. Seine Augen waren von einem durchdringenden Kobaltblau: Zwei scharf geschliffene Saphire in einem schönen Gesicht, das aber Züge von Arroganz und raubtierhaftem Übermut trug.
    Mart brauchte seine Menschenhaut nicht mehr.
    Er hielt mich weiter fest, dann erblickte ich Sophia in ihrer Loge, die den Wolfsdiamanten umklammert hielt. Wir flogen hinüber und schwebten auf Augenhöhe vor ihr.
    »Gib mir den Stein«, herrschte Cesare sie an und streckte eine Hand aus. Der Fluch des Steins war abgewogen worden gegen die Spinner dort drunten, und Mart wollte offenbar lieber den Zorn des Wolfsdiamanten auf sich ziehen, als sich weiter den Gestaltwandlern auszusetzen.
    Sophia schluckte.
    »Tun Sie’s nicht«, sagte ich.
    Ringsum ertönte empörtes Geschrei.
    »Her mit dem Stein, Weib!« Die tätowierten Schlangen erhoben sich von Cesares Haut und zischten.
    Sophias lange, bleiche Finger ließen den Wolfsdiamanten in Cesares riesige Handfläche gleiten. »Er gehört euch«, sagte sie.
    Tussi, brunzdumme !
    Die Rakshasas flogen empor. Das Dachfenster versperrte uns den Weg. Marts Hand blitzte auf, und die massive Glasscheibe zerstob zu einem glitzernden Splitterregen. Wir ließen das Dach hinter uns und flogen über die Stadt hinaus.
    Ich lag in einem goldenen Käfig in einer Pfütze aus meinem eigenen Blut. Mein Haar, meine Wangen, meine Kleider waren feucht davon, und sein Geruch und seine Magie umhüllten mich. Ich spürte das Blut rings um mich her, so wie ich meine Gliedmaßen oder meine Finger spürte. Es hatte meinen Körper verlassen, blieb aber mit mir verbunden. Ich hatte die Magie in meinem Blut zwar stets wahrgenommen, sie aber nie so deutlich gespürt.
    In meinem Bauch glühten immer noch Macht-Partikel vor sich hin, die Überreste von Rolands Schwert. Mein Körper absorbierte sie langsam, peu à peu. Sein Blut hatte sich nun mit meinem vermischt, hatte seine Macht freigesetzt und hielt mich im Leben fest – und im Schmerz. Ich bewegte mich nicht, wollte die knappen Reste an Kraft und Magie, über die ich noch gebot, möglichst schonen. Ich psalmodierte, fast ohne die Lippen zu bewegen, und versuchte so, meinen Körper zur Selbstheilung anzutreiben. Er gehorchte mir nicht allzu gut, aber ich versuchte es weiter.
    Immerhin hatte der Schmerz schon so weit nachgelassen, dass mir die Augen nicht mehr tränten.
    Hoch über mir erstreckte sich eine goldene Zimmerdecke, die in Zwielicht gehüllt war. Hohe Wände umschlossen einen höhlenartigen Raum, und ihr Zierrat ging übergangslos in den edlen Steinboden über, der mit leuchtend bunten Samt- und Seidenkissen belegt war. Nataraja, der Chef des Volks in Atlanta, hatte sein Gemach im Casino ganz ähnlich eingerichtet. Doch neben diesem Raum hier verblassten seine Bemühungen vollkommen. Natarajas ganzes Vermögen hätte nicht ausgereicht, um auch nur eins dieser Wandpaneele zu erwerben.
    Ich fragte mich, ob er sich seine Inneneinrichtungsideen wohl beim Besuch in einem Vimana abgeschaut hatte. Die Verbindungen zwischen dem Volk und den Rakshasas mussten ziemlich weit zurückreichen.
    Knapp außerhalb meiner Reichweite strahlte der Wolfsdiamant auf einem schmalen Metallsockel. Die beiden Trophäen der Macht der Rakshasas: der Edelstein und ich. Und was ist jetzt mit deinem Fluch, du blöder, gelber Klotz ?
    Ein stetes Brummen drang durch meine Gedanken. Die Propeller des Vimana. Ich hatte während des Flugs das Bewusstsein verloren. Als ich wieder zu mir kam, waren wir auf einem Balkon des fliegenden Palasts gelandet, der gerade in einem Dschungel stand, und anschließend hatte Mart mich in diesen Käfig befördert. Nun lag ich da, weder tot noch lebendig, in einem hüfthoch über dem Boden angebrachten Käfig, wie ein sehr seltsamer Kanarienvogel.
    Mart saß inmitten der Kissen auf dem Boden. Er hatte seine Fassadenklettererkluft gegen ein türkisfarbenes, fließendes Gewand getauscht, das seine Schultern und Arme frei ließ. Drei Frauen

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