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Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Titel: Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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verlassen, dass sie mich durch Unwetter oder Kampfgetümmel zum Ziel trug. Jetzt war sie tot. Ein Kollateralschaden.
    Ich kam schwankend auf die Beine. Ich musste telefonieren.
    Die Leute sprangen zur Seite, um mir Platz zu machen. Ich stapfte die Treppe hinauf und packte den erstbesten warmen Körper. »Ein Telefon!«
    »Drinnen, rechts.«
    Ich lief hinein, bog nach rechts in ein kleines Zimmer ab und schnappte mir das Telefon. Funktioniere, verdammt, funktioniere!
    Freizeichen. Ja!
    Ich wählte die Nummer der Festung. Ein Mann meldete sich. Ich bellte: »Curran, sofort!«
    »Wer spricht da?«
    »Kate Daniels. Ich bin eine Mitarbeiterin des …«
    Es klickte in der Leitung, und Currans Stimme wurde hörbar. »Hinterlassen Sie eine Nachricht.«
    »Der Name von Steel Mary lautet Erra. Wenn deine Leute versuchen, gegen sie zu kämpfen, wird sie sie in den Wahnsinn treiben. Das ist ihre Spezialität. Sie hat Roland gedient, was bedeutet, dass sie hierhergekommen ist, um das Rudel zu töten. Sei vorsichtig. Vermeide nach Möglichkeit den direkten Kampf mit ihr …«
    Die Verbindung wurde unterbrochen. Ich hatte das Zeitlimit für Nachrichten erreicht.
    Ich wählte die Nummer des Ordens. Maxine meldete sich.
    »Ich brauche jemanden, der mich vom Tempel abholt.«
    »Tut mir leid, mein Schatz, aber alle sind unterwegs.«
    »Andrea?«
    »Sie ist bei Mauro, um ihm zu helfen.«
    Ich legte auf und tippte Jims Nummer ein. Er nahm beim zweiten Klingeln ab.
    »Ich brauche Hilfe.«
    »Und das ist dir in diesem Moment eingefallen?«
    Ich bemühte mich, ruhig zu sprechen. »Ich bin im Tempel. Ich hatte gerade eine Begegnung mit der Steel Mary und muss zu mir nach Hause, bevor sie dort eintrifft.«
    »Ich schicke einen Wagen los. Er ist in zwanzig Minuten bei dir.«
    »Danke.«
    Ich lief nach draußen. Drei Rabbis kamen auf mich zu. Die ältere Frau, Weiss sowie ein Mann, der in den Siebzigern sein musste. Mit dem langen schlohweißen Haar und einem genauso weißen Bart wirkte er jedenfalls uralt, und er humpelte leicht, wenn er sich auf einen kunstvollen Gehstock gestützt fortbewegte.
    »Sie haben diese Verwüstung über den Tempel gebracht.« Er deutete mit einer Handbewegung auf den Golem-Friedhof. »Sie sind hier nicht mehr willkommen. Gehen Sie.«
    Toll! Ich zeigte auf Solomon. »Verbrennen Sie die Leiche. Berühren Sie nicht das Blut. Wenn Sie irgendwelche Krankheitssymptome bemerken, nehmen Sie unverzüglich Verbindung mit Biohazard auf.« Ich wandte mich an den Heilmagier. »Jetzt dürfen Sie mich zusammenflicken.«
    »Haben Sie nicht verstanden?« Die Frau starrte mich ungläubig an.
    »Ich habe es hier mit einer Mary zu tun, die über pandemisches Potenzial verfügt, die untote Magier navigiert und die voraussichtlich in Kürze mein Haus plündern wird. Jede Person, mit der ich jemals zu tun hatte, könnte zu ihrem Opfer werden. Die Verbannung aus dem Tempel ist im Moment meine geringste Sorge.«
    *
    Jeder Schritt jagte mir dumpfe, kalte Schmerzen durch die Seite. Meine Haut unter dem Verband fühlte sich feucht an. Die Wunde hatte sich geöffnet. Der Tempelheiler war sehr gut, aber die Zeit hatte noch nicht gereicht, um die Verletzung heilen zu lassen. Wenigstens war der Verband fachgerecht angelegt worden, sodass es nicht zu starken Blutungen kommen würde.
    Ich schleppte mich zur Brücke und ließ mich in eine Schneewehe fallen. Grendel leckte mich ab und lief davon, um den Schnee gelb zu färben.
    Ich musste nach Hause.
    Ein Auto kam viel zu schnell über die Brücke angerast. Metallicschwarz und mit der Karosserie eines Sportwagens, dem irgendwie Vorderreifen im Formel-eins-Stil angewachsen waren. Aufgemalte rote Flammen zogen sich vom Kühler über die Haube und leckten an einem bizarr gehörnten Schädel, über dem das Wort DÄMONENBLITZ stand. Das Heck bäumte sich über einem monströsen magischen Wassermotor auf.
    Der Wagen schoss an mir vorbei und bremste in einer Schneewolke, bis er einen halben Meter weiter zum Stehen kam. Das Fenster auf der Fahrerseite senkte sich und gab den Blick auf eine zierliche Indonesierin frei. Ich war ihr schon einmal begegnet. Sie war die Mythologieexpertin des Rudels. Außerdem war sie Vegetarierin, und wenn sie sich in ihre tierische Gestalt verwandelte, was zufällig ein schielender weißer Tiger war, weigerte sie sich, in irgendetwas zu beißen, das in ihrem Maul blutig wurde.
    Außerdem war sie blind wie ein Maulwurf.
    Dali starrte mich durch ihre Brille an und deutete mit

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