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Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Titel: Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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zertrümmere die Städte und mache sie zu Ödland, ich zerschlage die Berge und verängstige die wilden Tiere.‹ Sie treibt Gestaltwandler in den Wahnsinn, Dali. Sie lässt sie durchdrehen. Du hast von den Zeugen des Kampfes im Steel Horse gehört. Alle sind wild geworden. Ihr könnt sie nicht besiegen. Erklär es Jim. Ich weiß nicht, ob es ihre eigene Macht ist oder ob sie einen der Krieger dazu benutzt, aber sie beherrscht die Alte Magie, der das Rudel nichts entgegenzusetzen hat. Ihr könnt nicht gegen sie kämpfen, weil sie euch alle um den Verstand bringt.«
    Der Wagen kam schlitternd zum Stehen, und ich erkannte, dass wir meine Wohnung erreicht hatten. Ich riss die Tür auf und sprang hinaus. Grendel folgte mir.
    »Kate?« Dali blickte mich mit riesigen Augen an. »Wie sollen wir uns gegen sie wehren?«
    »Ich weiß es nicht. Ihr könnt sie nicht direkt bekämpfen, und ich werde alles tun, was in meiner Macht steht, damit ihr es nicht tun müsst.«
    Ich schlug die Tür zu und rannte in mein Wohnhaus.

Kapitel 21
    I ch stürmte die Treppe zu meinem Apartment hinauf, Slayer in der Hand, gefolgt von meinem Dämon im Pulli.
    Meine Wohnungstür. Noch in einem Stück. Keine Anzeichen für einen Einbruch.
    Ich zwang mich dazu, langsamer zu machen, schob den Schlüssel ins Schloss und drückte die Tür auf. Der Pudel trottete hinein. Ich folgte ihm leise auf Zehenspitzen.
    Küche. Okay.
    Ich stupste die Badezimmertür mit den Fingerspitzen auf. Okay.
    Mein Wohnzimmer. Okay.
    Bibliothek/Julies Zimmer. Okay.
    Alles okay. Die Wohnung war sauber.
    Ich musste Julie verstecken.
    Ich blickte mich um. Zu viel. Ich konnte die Fotos entsorgen, aber überall waren Hinweise auf sie. Kleidung, ein Teddybär mit Vampirzähnen, ein zur Hälfte schwarz gestrichenes Schlafzimmer mit dem großen Schriftzug ZUTRITT VERBOTEN an der Wand … Früher oder später würde Erra in meine Wohnung eindringen, und sie würde etwas finden, was ich übersehen hatte. Sie würde nach Julie suchen, und wenn sie sie fand, würde sie mein Kind töten. Sie würde es langsam tun, um mich damit zu martern.
    Denk nach! Denk nach!
    Ich holte mir eine Schere, stapfte zu Julies Schrank und nahm ihr Lieblings-Gothic-Kleid heraus. Zwei Schnitte, und ich hatte zwei schwarze Stoffstreifen. Ich besorgte mir eine Tube Klebstoff und befestigte die schwarzen Bänder an der Ecke zweier Bilderrahmen.
    Trauerflor. Genauso hatte Voron es gemacht, als Larissa gestorben war. Sie war eine Werratte, die eine Zeit lang mit uns unterwegs gewesen war, und nach ihrem Tod brachte er ein schwarzes Band an ihrem Foto an. Ich hatte eine Tochter, aber sie war gestorben, und auf diese Weise trauerte ich um sie.
    Ich zog die Schubladen des Schreibtischs auf, nahm den Aktenordner mit Julies Schulunterlagen heraus und stieß die Bücher vom Holzofen. Ein bisschen Petroleum, und zwei Minuten später gingen Julies Sachen in Flammen auf.
    Okay. Ich hatte die Telefonnummer der Schule im Kopf. Sie war nirgendwo dokumentiert. Und wenn Erra glaubte, dass Julie tot war, würde sie nicht nach ihr suchen. Ich schnappte mir das Telefon und wählte die Nummer der Schule. Zehn Sekunden später hatte man mich zum Wachschutz durchgestellt, und ich gab detaillierte Anweisungen: Julie durfte das Gelände nicht verlassen. Sie sollte keinen Kontakt mit mir aufnehmen, bis ich mich bei ihr meldete.
    Ich beendete das Telefonat, gab die Nummer des Ordens ein und legte auf. Falls Erra wusste, wie man die Wahlwiederholung aufrief, würde ihr das keinen Hinweis auf Julie geben.
    Die Unterlagen verbrannten zu Asche. Ich setzte mich auf den Boden und betrachtete die Flammen.
    Ich hatte es geschafft. Wenn Erra bei mir einbrach, wäre Julie in Sicherheit.
    Grendel kam zu mir und winselte leise.
    »Gib mir noch einen Moment«, sagte ich zu ihm.
    Mein ganzes Leben war darauf ausgerichtet gewesen, diesen Augenblick zu vermeiden. Meine Familie hatte mich gefunden. Selbst wenn ich Erra töten konnte, was mit einem sehr großen Fragezeichen versehen war, würde die Sache keineswegs unbemerkt bleiben.
    Ich musste verschwinden. Ich musste meine Siebensachen schnappen und mich in die Wildnis flüchten, wo sie meine Spur nicht weiterverfolgen konnte. Ich wusste, wo ich mich verstecken würde. Voron und ich hatten schon vor vielen Jahren mehrere Fluchtrouten geplant.
    Und was war mit Julie? In der Schule war sie in Sicherheit, aber sie würde es nicht verstehen. Sie würde glauben, ich hätte sie im Stich gelassen. Sie

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