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Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Titel: Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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Wunsch.«
    Curran stapfte durch den Schnee zur Tür und öffnete sie.
    Ich trat ein. Von innen sah das Haus genauso robust aus. Die Fenster waren klein und vergittert, aber es waren genug, um jede Menge Licht hereinzulassen. Das Wohnzimmer nahm den größten Teil des Erdgeschosses ein. In gegenüberliegenden Ecken standen zwei Schreibtische. Aktenschränke säumten die Wände. Ich nahm den Durchgang nach links. Ein schmaler, langer Raum voller Regale, zur Hälfte leer, zur Hälfte mit Krügen und Schachteln gefüllt, in denen sich verschiedene Kräuter befanden. Es sah aus, als hätte sich jemand große Mühe gegeben, einen anständigen alchemistischen Vorrat anzulegen.
    »Oben ist noch mehr.«
    Eine flüchtige Inspektion des zweiten Stocks offenbarte mir eine einfache Waffenkammer und ein Zimmer mit diagnostischen Instrumenten magischer und sonstiger Natur. Nicht phänomenal, aber eine gute Ausgangsbasis.
    Ich kam wieder herunter und setzte mich auf eine Treppenstufe. »Was ist das?«
    Er sah mich mit seinem Herr-der-Bestien-Blick an. »Es gehört dir.«
    »Wie bitte?«
    »Das Haus und alles, was sich darin befindet. Es gehört dir, wenn du es haben möchtest. Das Rudel übernimmt die Vorfinanzierung deiner Firma. Es hat die Ausrüstung gekauft und gibt dir einen Gehaltsvorschuss und ein bescheidenes Grundbudget für ein Jahr. Danach würde es zwanzig Prozent von deinem Gewinn beanspruchen. Der Anteil würde auf zehn fallen, wenn das Darlehen an dich abgezahlt ist. Ich habe den Papierkram von Raphael erledigen lassen.« Er ging zu einem Schreibtisch und klappte einen Aktenordner auf. »Du musst nur hier unterschreiben, dann geht die Anmeldung an die Gewerbekammer.«
    Ich sah ihn an.
    »Dein eigener Orden. Oder deine eigene Gilde. Wie auch immer du es nennen willst.«
    »Warum?«
    Er verschränkte die Arme. »Weil du durch das Rudel deinen Job verloren hast.«
    »Ich habe diesen Job aus eigener Entscheidung aufgegeben, und er hat mir sowieso gestunken.«
    Er schüttelte den Kopf. »Du bist gekommen, um uns zu helfen. Jetzt ergreift das Rudel die Gelegenheit, dir zu helfen. Jeder hat irgendetwas – die eine Sache, die man tun muss, um glücklich zu sein. Ich glaube, das hier ist deine Sache, und ich möchte, dass du glücklich bist. Du musst es nicht tun, aber du kannst es tun, wenn du entscheidest, es wieder zu tun.«
    »Gibt es einen Haken?«
    »Mehrere. Die Standardklausel des Rudels: Aufträge des Rudels haben Vorrang. Die Sicherheit der Rudelmitglieder ist wichtiger als alles andere, und die Interessen des Rudels müssen um jeden Preis gewahrt werden. Falls ein Rudelmitglied einer kriminellen Aktivität verdächtigt wird, die außerhalb des Rudels begangen wurde, bist du verpflichtet, die Anwälte des Rudels in Kenntnis zu setzen, damit der Verdächtige rechtlich beraten werden kann.«
    Ich sah ihn lächelnd an. »Und welche weiteren persönlichen Forderungen stellst du?«
    Er schwieg.
    Ich lachte. »Raus damit! Ich weiß genau, wenn es nach dir ginge, würdest du mich in deine Gemächer einsperren, in völliger Sicherheit, barfuß und schwanger.«
    »So verrückt bin ich nicht.«
    Ich hob eine Hand und hielt Zeigefinger und Daumen einen Millimeter auseinander. »Nur ein bisschen. Mir ist klar, dass es dir extrem schwerfällt, mir ein solches Angebot zu machen. Was muss ich tun, um dir das Leben ein wenig zu erleichtern?«
    Er atmete aus wie ein Wal, der an die Wasseroberfläche kam. »Komm nach Hause. Jeden Abend. Lass uns zusammen essen. Wenn du das Büro länger als ein paar Stunden verlässt, wäre ich dir sehr dankbar für einen Anruf, damit ich weiß, dass ich mir keine Sorgen um dich machen muss. Wenn du in Schwierigkeiten bist, sag es mir. Keine Lügen, keine Ausflüchte, keine Geheimnisse. Und wenn du Unterstützung brauchst, aus welchem Grund auch immer, greif auf das Rudel zurück. Zieh nicht allein in den Kampf, wenn es böse für dich ausgehen könnte.«
    Mein persönlicher Psychopath in seiner ganzen Pracht gab sich alle Mühe, vernünftig zu sein. »Sonst noch was?«
    »Wenn es irgendwie geht, kein Geschäftsbetrieb am Mittwochnachmittag. Am Mittwoch hören wir uns gemeinsam Petitionen an und schlichten Streitfälle.«
    Ich verzog das Gesicht. »Ich hasse Petitionen.«
    »Ich auch, deswegen will ich das ja nicht allein durchstehen müssen Außerdem wäre es schön, wenn du etwas Zeit erübrigen könntest, um zusammen mit mir während der Woche an offiziellen Veranstaltungen teilzunehmen, damit ich

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