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Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Titel: Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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sich über Jims Augen. Eine Reaktion auf die Anspannung.
    Zwei Söldner hielten sich in einiger Entfernung von uns auf. Ein dritter blieb stehen. Sie rechneten mit einer Prügelei und wollten sie auf keinen Fall verpassen. Wir mussten irgendwie unser Publikum loswerden.
    Ich nickte in Richtung des kleinen Trainingsraums, der durch eine Milchglasscheibe von der Haupthalle getrennt und früher ein privates Separee des Hotels gewesen war. Die Söldner hatten alles ausgeräumt und ein paar Matten in eine Ecke geworfen, um den Raum als provisorischen Dojo nutzen zu können. »Dort sind wir etwas mehr unter uns.«
    Wir verließen die Haupthalle. Curran marschierte in den Raum, als würde er ihm gehören, drehte sich um und verschränkte die Arme vor der Brust. Seine angespannten Oberarmmuskeln strafften die Ärmel seines Sweatshirts. Wenn es in der Welt Gerechtigkeit geben würde, hätten ihm sämtliche Haare und Zähne ausfallen und seine Haut einen schrecklichen Ausschlag bekommen müssen. Aber nein, der Mistkerl sah gut aus. Und war bei bester Gesundheit.
    Einfach cool bleiben. Mehr musste ich gar nicht tun.
    Ich drückte die Glastür zu und schloss sie ab.
    »Das Rudel hat ein persönliches Interesse an der Angelegenheit«, sagte Jim.
    »Ich sehe keine Grundlage für eine Beteiligung des Rudels.«
    »Solomon Red war ein heimlicher Gestaltwandler«, sagte Jim leise.
    Die Welt machte Handstand und versetzte mir einen Fußtritt ins Gesicht.
    »Der Mann war zutiefst religiös. Es war ein großes Problem für ihn. Er musste mit dem Drang zur Gestaltwandlung leben, obwohl er ihm nie nachgegeben hat. Für einen Anteil vom Gewinn der Gilde erteilte das Rudel ihm eine Sondergenehmigung, allein agieren zu dürfen. Zuerst Joshua und jetzt Solomon. Daraus ergibt sich ein Muster.«
    »Wie groß ist der Anteil?«
    »Zehn Prozent.«
    Zehn Prozent vom Gewinn der Gilde war eine Menge Geld. Jemand hatte zwei Gestaltwandler getötet und ein großes Loch in die Kasse des Rudels gerissen.
    Curran beobachtete mich die ganze Zeit, und ich konnte ihn nicht gut genug ausblenden, um mich richtig zu konzentrieren. »Wer sonst wusste noch über Solomon Bescheid?«
    »Der Rat.«
    Vierzehn Personen, zwei Alphas aus jedem Clan. »Also war das entweder ein Zufall, oder es gibt einen Verräter unter den Alphas.«
    Jims Augen blitzten grün. »Es gibt keine Verräter im Rat.«
    Ich seufzte. »Natürlich nicht. Die mächtigen Gestaltwandler sind selbstverständlich völlig frei von menschlichen Schwächen.«
    Curran beugte sich etwa einen Zentimeter weit vor. »Wir sind keine Söldner, Kate. Du kannst uns nicht nach deinen Maßstäben bewerten.«
    Danke, Eure Majestät. Ich sah Jim an. »Der Orden weiß das Hilfsangebot des Rudels zu schätzen, doch angesichts der prekären Umstände unserer Ermittlungen müssen wir das Angebot in diesem Fall ablehnen.«
    Curran zeigte mir die Spitzen seiner Zähne. »Willst du damit andeuten, meine Leute würden keine Rücksicht nehmen?«
    Ich sah Jim an. »Bitte übermittle Seiner Majestät meinen Glückwunsch, dass er ganz allein ein so ungewöhnliches Wort gelernt hat.«
    Wäre Jim in seiner Katzengestalt gewesen, hätten sich ihm jetzt das Fell und die Schnurrhaare gesträubt.
    Ich ließ mich nicht beirren. »Und erkläre ihm bitte, dass er entweder einen Verräter in den eigenen Reihen hat, was bedeuten würde, dass seine Leute keine Rücksichtnahme kennen, oder dass der Mord an Solomon ein unglücklicher Zufall war, womit jeglicher Grund für das Rudel wegfällt, sich in die Ermittlungen des Ordens einzumischen.«
    »Warum sprichst du nicht zu mir?« Curran trat einen Schritt von den Matten zurück.
    »Ich halte mich strikt an deine Anweisungen. Mir wurde gesagt, ich solle alle Anfragen an deinen Sicherheitschef richten. Aber wenn du direkt mit mir sprechen möchtest, werde ich deinem Wunsch gerne nachkommen.«
    Curran kniff die Augen zusammen. »Wann habe ich das gesagt?«
    »Tu nicht so. Das passt nicht zu dir.« Cool bleiben, unbedingt cool bleiben!
    Er schüttelte den Kopf. »Letztlich spielt es keine Rolle. Du hast ein klein wenig Macht, und du hast sie benutzt. Mach weiter, solange du kannst. Am Ende wird der Orden uns ins Boot holen. Man wird dann über deinen Kopf hinweg entscheiden.«
    Jim trat einen kleinen Schritt vor. Er hatte die Zähne zusammengebissen, und seine Halsmuskeln waren angespannt. Er tat mir wirklich ein bisschen leid.
    Ruhig bleiben. Gönne ihm nicht die Befriedigung, zu sehen, wie du

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