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Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Titel: Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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die Fassung verlierst. Ich stieß den angehaltenen Atem aus. »Im Augenblick hast du nichts, was deine Mitwirkung rechtfertigen würde. Wenn ich dein Angebot zur Zusammenarbeit annehmen wollte, müsste ich es von Ted genehmigen lassen. Aber er würde sich dagegen sperren, weil er dir aus Prinzip misstraut. Es wäre das Beste für dich, wenn du wartest, bis du einen unwiderlegbaren Beweis hast, dass das Rudel gefährdet ist. Dann hätte Ted keine andere Wahl. Wenn du dich direkt an den Protektor wenden möchtest, kannst du das selbstverständlich tun. Aber vergiss bitte nicht, dass du kein Verständnis von Ted Moynohan erwarten darfst. Du könntest genauso gut hoffen, dass Wein aus einem Stein sickert. Ich dagegen stehe den Bedürfnissen des Rudels als Ganzes wohlwollend gegenüber, ganz gleich, wie sehr es mir missfällt, mit dir persönlich zu interagieren.« Letztlich tat ich es für Jim, Derek, Raphael und Andrea, die dem Rudel zwar noch nicht angehörte, aber vielleicht eines Tages dort landen würde.
    »Also hast du plötzlich eine Abneigung gegen mich entwickelt? Das hat eine gewisse Ironie, wenn man bedenkt, wie du mich abserviert hast.«
    »Ich soll dich abserviert haben? Du hast mich versetzt, du arrogantes Arschloch!«
    »Du bist weggelaufen!« Er kam einen Schritt auf mich zu. »Ich finde, ich habe eine Erklärung verdient.«
    Slayer glitt fast von selbst aus der Scheide. So schnell hatte ich das Schwert noch nie zuvor gezückt. Eben noch war leerer Raum zwischen uns, und im nächsten Moment hielt ich die Waffe in der Hand. »Du hast gar nichts verdient.«
    Currans Augen färbten sich golden, so kurz, dass es mir, wenn ich in diesem Moment geblinzelt hätte, bestimmt entgangen wäre. Seine Miene nahm einen leicht gelangweilten Ausdruck an. »Glaubst du ernsthaft, dass du mir mit deinem Zahnstocher wehtun könntest?«
    »Probieren wir’s aus.«
    »Lassen wir es sein«, sagte Jim und trat zwischen uns.
    Curran sah ihn an. In seiner Stimme krächzte der Ansatz eines Knurrens. »Was tust du da?«
    »Meine Arbeit.«
    Er hatte den Verstand verloren. Curran stand kurz vor einem Gewaltausbruch, und Jim hatte sich soeben in die Schusslinie gestellt.
    »Jim, es wäre besser für dich, wenn du zur Seite trittst.«
    Jim blieb wie angewurzelt stehen.
    Currans Blick heftete sich auf mich, das Gold brannte nun glühend heiß. Es war, als würde ich in die Augen eines hungrigen Löwen blicken und erkennen, dass ich seine Mahlzeit war. Mein Körper spannte sich an, die winzigen Härchen in meinem Nacken richteten sich auf, und in mir flüsterte eine verzweifelte Stimme: Nicht mehr atmen, dann vergisst er vielleicht, dass du da bist.
    Ich bewegte das Schwert, um mein Handgelenk zu lockern. »Deine Scheinwerfer machen mir keine Angst.«
    Jim reckte die Schultern. »Das kannst du nicht tun. Nicht hier und nicht jetzt.«
    Currans Stimme nahm eine eiskalte Ruhe an. »Sei sehr vorsichtig, sonst könnte ich auf die Idee kommen, du würdest mir sagen wollen, was ich zu tun habe.«
    Falls Curran einen Befehl gab und Jim sich weigerte, zur Seite zu treten, wäre das eine Kampfansage. Curran würde sich gegen seinen eigenen Sicherheitschef und besten Freund durchsetzen müssen. Das war beiden bewusst. Und das war der Grund, warum Currans Alpha-Blick auf mich gerichtet war. Wenn er sich Jim zuwandte, würde es zum Kampf kommen.
    Ich trat einen Schritt zur Seite. Jim folgte mir. Ich hob den Blick zur Decke und knurrte.
    »Süß«, sagte Curran.
    Stirb! »Warum kommst du nicht her, damit ich dir zeigen kann, wie süß ich bin?«
    »Das würde ich liebend gern tun, aber er steht mir im Weg. Außerdem hattest du deine Chance, mir alles zu zeigen, was du wolltest. Du würdest auch diesmal wieder davonlaufen.«
    Wie bitte? »Ich bin nicht davongelaufen. Ich habe dir das verdammte Abendessen zubereitet, aber du hattest nicht den Anstand, dich blicken zu lassen.«
    Jims Augenbrauen hoben sich. »Abendessen?«
    Currans Augen glühten. »Du bist abgehauen. Ich habe dich gerochen. Du warst da, aber dann hast du kalte Füße bekommen und bist weggerannt. Wenn du es nicht gewollt hast, hättest du nur zum Telefon greifen und mir sagen müssen, dass ich nicht kommen soll. Hast du wirklich gedacht, ich würde von dir verlangen, mir nackt eine Mahlzeit zu servieren? Aber das hat dich überhaupt nicht interessiert.«
    »Blödsinn!«
    »He!«, rief Jim.
    »Was?«, sagten Curran und ich fast gleichzeitig.
    Jim sah mich an. »Hast du ein Abendessen für

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