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Stadt der Toten

Stadt der Toten

Titel: Stadt der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Keene
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schwenkte die Pistole herum und feuerte, ohne zu zielen. Ein Ohr der Kreatur verschwand zusammen mit einem Teil des Kopfes, aber der Zombie lachte nur. Die Explosion hallte in Jims Schädel wider. Tammy schlurfte abermals auf ihn zu.
    Â» Hast du gewusst, dass sie dich immer noch geliebt hat? O ja. Ich sehe es hier drin. « Der Zombie klopfte sich auf die Stirn. » Sie hatte vor, Rick zu verlassen, damit ihr drei wieder eine Familie sein konntet. Aber dann hast du wieder geheiratet. «
    Jim schrie. Eine allumfassende Wut ergriff Besitz von ihm. Die Venen an seinem Hals und seinen Armen pochten, sein ganzer Leib bebte vor Zorn.
    Â» Halt’s Maul, du gottverdammte Schlampe! «
    Diesmal traf er ins Schwarze. Die Kugel hinterließ ein kleines Loch unmittelbar über Tammys Augen. Ihr Hinterkopf spritzte über die Tapete. Jim feuerte wieder und wieder– und wieder. Sein Finger drückte den Abzug, bis die Waffe klickte. Dann stand er über dem Leichnam und schaute darauf hinab, während ihm die Pistole aus den tauben Fingern glitt.
    Â» Es tut mir leid, Tammy. Ich wünschte, die Dinge hätten anders zwischen uns geendet. Auch wenn du mir Danny weggenommen hast, das hattest du nicht verdient. «
    Das zögerliche Schlurfen hinter der Dachkammertür wiederholte sich. Jim stieg über Tammys Überreste und ging darauf zu.
    Â» Danny? «
    Knarrend öffnete sich die Tür.
    Sein Sohn trat heraus ins Licht.
    Â» Danny! «
    Erst schwieg die winzige Gestalt, dann…
    Â» Daddy? DADDY ? «
    Â» Danny! O mein Gott… «
    Das Haar des sechsjährigen Jungen war weiß geworden. Nicht grau oder silbrig, sondern schlohweiß. Eine deutliche Abgrenzung war etwa in der Mitte der Länge seiner Haare erkennbar. Von der Mitte bis zum Ende waren sie braun, der Rest hingegen war weiß.
    Â» Danny… «
    Danny rannte auf ihn zu, und Jim umarmte ihn, drückte ihn fest an seine Brust. Beide schluchzten hemmungslos. Das Gewicht der Emotionen drohte, Jim zu erdrücken– die Unglaublichkeit, Danny tatsächlich lebendig gefunden zu haben, die überwältigende Erleichterung, die ihm Schauder über den Rücken jagte, und das bloße Gefühl seines Sohnes in seinen Armen.
    Â» O Danny. Ich kann es kaum glauben. «
    Â» Daddy, ich habe gedacht, du wärst tot. Ich dachte, du wärst wie Mami und Rick und… «
    Â» Schon gut, Großer. Jetzt ist alles gut. Daddy ist hier, und ich werde dich nie wieder verlassen. Alles in Ordnung, ich verspreche es. Du bist jetzt in Sicherheit. Nur das zählt. «
    Unter Dannys Augen prangten dunkle Ringe, außerdem war er deutlich abgemagert. Jim spürte durch das dünne Spiderman-Pyjamahemd die Rippen seines Sohnes. Er fuhr mit der Hand durch das weiße Haar. Was war nur mit ihm geschehen?
    Was ist mit meinem Sohn geschehen? Was um alles in der Welt hat sich hier abgespielt?
    Danny löste sich von ihm. » Daddy! Du bist ja verletzt! «
    Â» Keine Bange. Das ist nicht mein Blut. Es ist… «
    Danny schaute auf den Leichnam seiner Mutter hinab, dann vergrub er das Gesicht an der Brust seines Vaters. Er schauderte.
    Â» Hast du… hast du Mami erschossen? «
    Â» S-sie war nicht mehr deine Mutter, Danny. Das weißt du doch, oder? «
    Â» Daddy, ich hatte solche Angst. Die Monsterleute sind gekommen, und Mami und ich haben uns in der Dachkammer versteckt. Mami wurde krank, und dann ist Rick gekommen. Ich habe ihm wehgetan– ganz schlimm wehgetan, mit seiner Bowlingkugel, damit er Mami nicht holen konnte, aber Mami ist nie aufgewacht, und als sie es dann doch tat, war sie auch ein Monster, also habe ich mich wieder in der Dachkammer eingesperrt und die Tür blockiert, wie ich es im Fernsehen gesehen habe, und Mami hat versucht hineinzukommen, und– Daddy, WO WARST DU ? Du hast gesagt, du würdest mich immer beschützen, aber du hast gelogen! Du hast mich angelogen, Daddy! «
    Jim drückte den Jungen noch fester. Nach einer Weile wischte er sich mit dem Ärmel die Nase ab.
    Â» Ich war unterwegs, Danny. Ich bin sofort aufgebrochen, nachdem ich deine Nachricht erhalten hatte. Ich bin einigen sehr bösen Menschen über den Weg gelaufen, die mich aufgehalten haben. Aber was du getan hast, mich auf dem Mobiltelefon anzurufen, das war sehr klug. Du warst ganz tapfer, und ich bin stolz auf dich. «
    Â» Mami hat gesagt, du würdest nicht kommen. Sie hat

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