Stadt der Toten
Vater war tödlich verwundet und von seinem Sohn erschossen worden, bevor er sich in einen Zombie verwandeln konnte. Danach hatte der Sohn sich selbst eine Kugel in den Kopf gejagt.
Er gab seinen eingeborenen Sohn, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben ⦠Und am dritten Tage ist er auferstanden von den Toten â¦
â¦seinen eingeborenen Sohn ⦠auferstanden von den Toten â¦
⦠eingeborenen Sohn ⦠auferstanden â¦
Martin erschauerte.
» Frankie, ich⦠«
Plötzlich zerriss ein Schuss die nächtliche Stille. Ihm folgte ein gellender Schrei. Kurz kehrte wieder Ruhe ein, bis ein zweiter Schuss knallte.
Beide Schüsse waren im Haus gefallen.
» Frankie, das war Jim, der geschrien hat! «
» Sind Sie sicher? Klang für mich nicht besonders menschlich. «
» Er war es! Ich bin ganz sicher. «
» Was machen wir jetzt? «
» Ich weià es nicht. Ich weià es nicht! «
Martins Gedanken überschlugen sich.
Er hat Danny und dann sich selbst erschossen! Er ging rein, und Danny war ein Zombie. Sein eingeborener Sohn war von den Toten auferstanden!
Frankie schüttelte ihn.
» Scheià drauf! Los, Hochwürden! «
Sie sprangen mit schussbereiten Waffen aus dem HumVee, als der Nachtwind die ersten Schreie der Untoten zu ihnen trug. Die Zombies tauchten am Ende der StraÃe auf, während sich gleichzeitig sämtliche Haustüren zu öffnen begannen. Die lebenden Toten strömten auf sie zu.
Martins Stimme versagte fast. » Es⦠es war eine Falle. S-sehen Sie sich all diese⦠«
» ScheiÃe. «
Frankie hob das M-16, zielte und gab in schneller Folge drei Schüsse ab. Eine Leiche fiel, fünf andere wankten an ihre Stelle. Unter grauenhaftem Geschrei griffen die Zombies an.
Martin tat ein paar Schritte zurück Richtung HumVee, doch Frankie packte seinen Arm.
» Bewegen Sie Ihren Arsch, Prediger! «
Sie rannten zum Haus, um ihrem Freund beizustehen. Als sie näher kamen, hallten im Inneren weitere Schüsse.
Ãber ihnen schien der jüngst aufgegangene Mond auf die Welt hinab und starrte einäugig auf ein Spiegelbild seines kalten, toten Selbst.
ZWEI
I m Haus herrschte Stille.
» Danny? «
Das Herz schlug Jim bis zum Hals, während er weiterschlich. Die Dielenbretter knarrten unter seinen FüÃen, und er hielt den Atem an. Das Wohnzimmer war verwaist. Auf einem Regal standen ordentlich Dannys Filme neben einer Reihe von Videospielen. Eine dünne Staubschicht bedeckte den Kaffeetisch und einige Beistelltische. Auf einem der Sofakissen prangte ein verkrusteter, rötlich-brauner Fleck, über den Fliegen krochen.
» Danny! Ich binâs, Daddy! Wo bist du? «
Er ging in die Küche, wo ihn ein Ãbelkeit erregender Gestank empfing. Was immer sich im Mülleimer befand, war längst verfault. Fliegen wuselten darüber, ebenso über den Kühlschrank, in den sie einzudringen versuchten. In der Stille wirkte das unablässige Summen laut. Jim würgte. Mit der Hand über Nase und Mund wich er rücklings aus der Küche in den Gang zurück.
Lauschend neigte er den Kopf von einer Seite zur anderen.
Ãber ihm ertönte ein Geräusch, das sich anhörte, als würde etwas über den Boden geschleift.
Jim ging zur Treppe.
» Danny? Bist du da? Komm raus, mein Junge, ich binâs! «
Erst vor einer Woche (die sich allerdings wie ein Jahr anfühlte) hatte Jim einen besonders lebendigen Albtraum über diesen Augenblick gehabt. In seinem Traum hatte er das obere Ende der Treppe erreicht und war zu Dannys Zimmer gehumpelt.
Die Tür hatte sich knarrend geöffnet, und sein Sohn war herausgekommen, um ihn zu begrüÃen. Als Zombie.
An der Stelle hatte Jim in seinem Traum geschrien, um aufzuwachen.
Diesmal würde ihm diese Möglichkeit verwehrt sein.
Wennâ¦
Das obere Ende der Treppe lag im Schatten verborgen. Das Geräusch wiederholte sich nicht.
Jim hinkte die einzelnen Stufen hinauf. Seine neugewonnene Kraft war beinah versiegt.
Als sie die Grenze zwischen Pennsylvania und New Jersey überquerten, hatte Frankie ihm eine Frage gestellt. Nun ging ihm die Unterhaltung von damals durch den Kopf.
» Hast du darüber nachgedacht, was du tun wirst, wenn wir dort eintreffen und Danny sich in einen von denen verwandelt hat? «
» Ich weià es nicht. «
Insgeheim
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