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Stadt des Schweigens

Stadt des Schweigens

Titel: Stadt des Schweigens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margret Krätzig Erica Spindler
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miteinander laufen.
    Sobald Sarah ihr Geschäft erledigt hatte, kehrten sie um. Sie bogen um ihre Hausecke, und Hunter verlangsamte seinen Schritt. Sarah winselte leise.
    Avery stand vor seiner Tür.
    Als sie sich ihm zuwandte, begegneten sich ihre Blicke. Hunter schenkte ihr ein noch schläfriges, aber erfreutes Lächeln. „Heute kein Einbruch?“
    Sie blieb ernst. „Wir müssen reden.“
    „Wer hätte das gedacht?“ Er ging zur Tür und drückte sie auf. Aus den Augenwinkeln sah er, dass Avery sich herabbeugte und Sarah hinter den Ohren kraulte. „Komm herein, ich brauche Kaffee.“
    Er ging zur Maschine, doch noch ehe er sie erreichte, brachte Avery ihr Anliegen vor. „Du hast Trudy Pruitt am Tag, als sie umgebracht wurde, angerufen. Warum?“
    Verdammt, das ist nicht gut.
    „Sind wir nicht ein wenig heftig für diese frühe Morgenstunde? Es ist noch nicht mal acht.“
    „Ich habe dich etwas gefragt.“
    Er füllte die Glaskanne der Maschine mit Wasser und gab es in den Behälter. „Ja, aber du hast es nicht sehr nett gefragt.“ „Ich bin nicht zu Spielchen aufgelegt.“
    Hunter drehte sich zu ihr um. „Sie hat mich angerufen. Ich weiß nicht, warum, denn sie erreichte nur den Anrufbeantworter. Ich habe den Anruf erwidert. Das war’s.“
    Er gab Kaffeepulver in den Filter, schob ihn in die richtige Position und schaltete die Maschine ein. Nachdem das erledigt war, stellte er sich vor sie hin. „Und woher hast du diese Information? Von Matt? Hat er versucht, dich gegen mich einzunehmen?“
    „In dieser Hinsicht brauchst du keinerlei Hilfe.“
    „Und ich habe mir eingebildet, du würdest mich auch am Morgen danach noch respektieren.“
    Zornesröte überzog ihre Wangen. „Wir haben über Trudy gesprochen, Hunter. Ich habe dir von ihren Anrufen erzählt und dass ich an dem Abend dort war. Du hast nichts dazu gesagt. Kannst du dir vorstellen, wie verdächtig das jetzt aussieht?“
    „Mir ist es eigentlich egal, wie das aussieht. Avery.“
    „Es ist dir wirklich egal, was?“ fuhr sie ihn an. „Du trägst deine Gleichgültigkeit vor dir her wie eine Standarte!“
    Die Kaffeemaschine gurgelte, und Kaffeeduft durchzog die Küche. „Was soll ich darauf sagen?“
    „Ich will, dass du mir die Wahrheit sagst!“
    „Ich habe geschrieben. Sie rief an und hinterließ eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter. Ehrlich gesagt habe ich mich nicht erinnert, dass sie die Mutter von Donny und Dylan war. Das fiel mir erst später ein. Ich nahm an, sie hätte angerufen, weil sie einen Rechtsbeistand braucht. Weswegen sonst? Außer dass ich mich vage an den Namen erinnerte, hatte ich keine Ahnung, wer sie ist. Das ist die Wahrheit. Glaube es, wenn du kannst, oder lass es bleiben.“
    „Warum hast du Trudy nicht erwähnt, als wir über sie gesprochen haben? Die Frau wurde ermordet, Hunter!“
    Er legte ihr beide Hände auf die Schultern. „Was hätte das genützt? Ich habe nicht mal mit der Frau geredet.“
    Sie schüttelte seine Hände ab und wich zurück. „Du hast mir gesagt, ich soll Beweise sammeln. Das habe ich getan. Ich bin zu ihrem Wohnwagen gefahren und habe danach gesucht.“
    „Wann?“ fragte er entsetzt.
    „Gestern Abend. Spät.“
    Ungläubig sah er sie an. „Hast du eine Ahnung, wie dumm das war, Avery? Da draußen wurde eine Frau ermordet. Und wenn der Killer nun zurückgekommen wäre und nach denselben Beweisen gesucht hätte wie du? Oder um seine Tat noch einmal zu durchleben?“
    Er sah, dass sein Einwand den erwünschten Effekt hatte und ihr Angst machte. „Der Prozentsatz an Tätern, die genau das tun, ist so hoch, dass Polizeihandbücher die Bewachung eines Tatortes als effektive Ermittlungsstrategie empfehlen.“
    Avery war erschüttert, gab jedoch nicht klein bei. „Ich habe deine Nachricht gehört, sie ist auf ihrem Anrufbeantworter. Trudy hat sie gespeichert.“
    Hunter dachte an Matt. Der war bereits heiß darauf, ihm den Mord an Elaine St. Claire anzuhängen. Warum also nicht auch diesen? Er schaute zur Decke. „Verdammte Scheiße!“
    „Könnte es sein, dass es dir jetzt nicht mehr so egal ist, wie das aussieht, Hunter?“
    Er holte sich einen Becher aus dem Schrank und füllte ihn mit Kaffee. Nach dem ersten Schluck sah er sich zu Avery um. „Gibt es sonst noch was, das du heute Morgen aus mir rausquetschen wolltest?“
    Sie wollte anscheinend etwas erwidern, unterließ es jedoch und wandte sich zum Gehen.
    Er folgte ihr. „Ich darf daraus entnehmen, dass du nicht zum Kaffee

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