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Stadt, Land, Mord - Granger, A: Stadt, Land, Mord - Mud, Muck and Dead Things

Titel: Stadt, Land, Mord - Granger, A: Stadt, Land, Mord - Mud, Muck and Dead Things Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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Militäruniform gesteckt hatte, hatte mehr Verständnis und Respekt für den Entschluss der Tochter aufgebracht, auch wenn er sich ebenfalls gewünscht hätte, sie würde eine andere Karriere wählen. »Ich kann nicht sagen, dass ich mich freue«, hatte er geantwortet, als sie ihn über ihre Entscheidung informiert hatte. »Es ist nicht das, was ich mir für dich vorgestellt hätte. Aber wenn es dein Wunsch ist, dann sei es so. Es ist ein interessanter Beruf. Aber er ist auch hart, wie du feststellen wirst.«
    Sie fragte sich, ob er gehofft hatte, sie würde diesen Beruf als zu hart empfinden und nach einer Weile den Schwanz einziehen. Sie hatte es nicht getan, und er hatte nie wieder eine Bemerkung in diese Richtung fallen lassen.
    Weiter hinten beim Laster führte Morton die Befragung des Zeugen fort. Jess konnte die beiden Männer aus den Augenwinkeln sehen. Ihre Körpersprache verriet Bände. Morton wurde immer gereizter. Und was den Zeugen anging, diesen Eli Smith … Er klang aufsässig, stand mit eingezogenem Kopf stiernackig vor Sergeant Morton und funkelte ihn wütend an. Er war die Herausforderung in Person, doch das war nichts als Tarnung. Er wollte etwas verbergen. Für einen kurzen Moment fragte sie sich, ob es etwa Angst war.
    »So, Mr. Smith, Sie sind also heute hergekommen, um diese Ladung auf der Pritsche in Ihrem Hof zu deponieren. Das haben Sie uns jedenfalls erzählt, als Sie uns alarmiert haben«, dröhnte Morton viel zu laut.
    »Dann wissen Sie ja die Antwort! Wie oft muss ich das denn noch erzählen?«
    »Reiner Zufall also? Sie kommen nicht regelmäßig hierher?«
    »Hin und wieder …«, wich Smith aus.
    »Und der einzige Grund, aus dem Sie heute hierhergekommen sind, war die Ladung auf Ihrem Laster? Wurden Sie von jemandem erwartet?«
    »Von wem denn? Hier ist niemand.«
    »Aber Sie sind nicht in den Hof eingebogen. Sie haben hier draußen geparkt, am Straßenrand. Sie hätten alles vom Laster durch das Tor auf den Hof tragen müssen.« Morton deutete auf den vollbeladenen Laster mit dem Sammelsurium weggeworfener Haushaltsgeräte. »Das alles wollten Sie tragen, ganz allein? Ein ganz schönes Stück Arbeit, will mir scheinen. Warum sind Sie nicht in den Hof gefahren? Sie hätten das Zeug nur noch von der Pritsche schieben müssen und fertig. Ergibt das nicht viel mehr Sinn, Sir?«
    Phil Morton hatte etwas von einem Terrier. Er ließ nicht mehr locker, wenn er sich in eine Frage verbissen hatte, bis er eine seiner Meinung nach zufriedenstellende Antwort erhalten hatte. Er war von stämmiger Statur und hatte gerade eben die erforderliche Mindestgröße für den Polizeidienst, und das war ihm auch bewusst. Jess mochte ihn und respektierte seine Fähigkeiten, doch er war nicht der unkomplizierteste Kollege. Stierhatz , dachte sie unvermittelt. Das war es, an was sie sich erinnert fühlte beim Anblick der beiden Männer. Ein Bild aus einem Geschichtsbuch, das einen lange verschwundenen grausamen Sport zeigte. Der große, kraftvolle Bulle und die kleinen entschlossenen Hunde, die unablässig nach ihm schnappten. Es funktionierte häufig bei weniger intelligenten, hilflosen Zeugen. Doch Jess war nicht sicher, ob Morton damit bei Eli Smith zum Ziel kam.
    »Ich dachte, ich sehe mich erst mal um«, sagte Eli ausweichend.
    »Tun Sie das immer? Sich erst einmal umsehen?«, fragte Morton.
    »Nicht unbedingt. Aber in letzter Zeit, na ja, es treiben sich alle möglichen Leute herum. Man kann nie wissen.«
    »Jemand Bestimmtes?«
    »Nein, nein, ganz allgemein«, wand sich Eli. Er fühlte sich jetzt definitiv unbehaglich, doch dann riss er sich zusammen. »Und es ist ja wohl gut, dass ich es getan habe, oder nicht? Weil nämlich eine tote Frau in meinem Kuhstall liegt!« Er schnitt eine Grimasse. »Damit hab ich nichts zu tun. Ich hab nicht darum gebeten, sie zu finden. Sie hat kein Recht, hier zu liegen, und ich hoffe doch, dass Sie sie mitnehmen, wenn Sie gehen. Sie lassen sie doch wohl nicht hier liegen?«
    »Es war sicher ein Schock für Sie, Mr. Smith«, rief Jess, indem sie sich den beiden Männern zuwandte und Smith ein mitfühlendes Lächeln schenkte, das dazu dienen sollte, nervöse Zeugen zu beschwichtigen. Und der alte Knabe war unübersehbar nervös. Warum? Er verschwieg etwas. Vielleicht sogar eine ganze Menge. »Wenn Sie nach Hause kommen, gönnen Sie sich erst mal eine große heiße Tasse Tee«, schlug sie vor.
    Morton starrte sie verblüfft an. Auf seiner Miene spiegelte sich

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