Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Stadt, Land, Mord - Granger, A: Stadt, Land, Mord - Mud, Muck and Dead Things

Titel: Stadt, Land, Mord - Granger, A: Stadt, Land, Mord - Mud, Muck and Dead Things Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
Vom Netzwerk:
Reitplatz, Schotter oder was in der Art. Vielleicht sogar ein Dach über dem Reitplatz, mit offenen Seiten, damit die Kundschaft an verregneten Tagen im Trocknen reiten kann.«
    Penny sah ihn überrascht an. »Meine Güte, du hast dir richtig Gedanken gemacht, Eli.«
    Er errötete. »Die Stadtmenschen werden nicht gerne nass. Ein hübscher Hof würde neue Kundschaft bringen. Und sie würde mehr zahlen.«
    »Kann ich mir nicht leisten, nicht mal dann, wenn die Versicherung zahlt«, antwortete Penny nach einem kurzen Tagtraum von einem gemauerten Stallgebäude voll zufriedener Pferde, die die Köpfe aus den Boxen streckten, und einem überdachten Reitplatz und zufriedenen Kunden, die sie anflehten, ihre Pferde aufzunehmen, sowie ehrgeizigen Eltern, die ihre Nachkommenschaft zu Reitstunden vorbeibrachten. »Die Versicherung zahlt nur das, was nötig ist, um den alten Zustand wiederherzustellen. Für einen gemauerten Stall muss ich selbst sehen, wie ich an das nötige Geld komme. Von einem Allwetterbelag für den Reitplatz ganz zu schweigen.«
    Eli räusperte sich und rieb sich noch nervöser am Kinn. Seine Finger scharrten laut über den weißen Stoppelbart.
    »Ich hab nachgedacht«, sagte er. »Ich hab eine ganze Menge Land. Immer wieder kommen Leute von der Verwaltung vorbei und schnüffeln. Ich werde alt. Ich schätze, ich muss einen Teil davon abstoßen. Nein, keine Sorge, nicht alles – ich habe keine Lust zuzusehen, wie es unter diesen winzigen Ziegelhütten verschwindet, die sie heutzutage Häuser nennen. Aber es macht mir Kopfzerbrechen und Sorgen. Also hab ich mich entschlossen, einen Teil davon zu verkaufen. Auf der anderen Seite muss ich das Geld, das ich dafür kriege, in etwas Neues investieren.«
    Mehr Räuspern, mehr Kinnreiben. »Ich hab Pferde schon immer gemocht. Du hast hier einen netten kleinen Reitstall, aber was du brauchst, ist Kapital. Ich hab Kapital, oder zumindest werde ich es haben, sobald das Land verkauft ist. Ich hab auch jetzt schon ein wenig Geld auf die Seite gelegt. Ich rede nicht davon, dir dein Geschäft wegzunehmen, das sollst du schon selbst führen. Mach, was immer du willst. Ich möchte nur in deinen Stall investieren, das ist alles.« Er stockte und sah Penny schüchtern an. »Was hältst du davon?«
    Penny war sprachlos. »Was … was ich davon halte?«, ächzte sie. »Eli, das wäre wunderbar!«
    »Ah!« Elis Miene hellte sich auf, und seine Schüchternheit schwand jetzt, nachdem sein Vorschlag nicht zurückgewiesen worden war. »Wir könnten zu einem Notar gehen und alles festschreiben, damit es seine Ordnung hat. Und wenn ich den Löffel abgebe, kriegst du meinen Anteil an unserem Geschäft. Ich bin schließlich ein ganzes Stück älter als du«, fügte er zur Erklärung hinzu.
    »Hast du denn keine anderen Erben, Eli?«
    »Nein. Es sei denn, man zählt meinen dummen Cousin Walter, der drüben in Richtung Newnham wohnt. Aber er lebt bestimmt nicht länger als ich, er ist jetzt schon fünfundachtzig. Wir hätten mehr als genug Weideflächen für den neuen Reitstall übrig. Du könntest dein altes einäugiges Pferd behalten und ihm das Gnadenbrot geben, so lange du willst. Wir – ich meine, du und ich, wenn wir Geschäftspartner wären –, wir könnten ein paar hübsche Reitponys kaufen und dieses Geschäft ausbauen. Ich kenn einen Burschen, der mit Pferden handelt.«
    »Oh, Eli!« Penny schlang die Arme um ihn – oder zumindest so weit, wie es sein beträchtlicher Umfang gestattete. »Du bist wunderbar!«
    Eli lief puterrot an und murmelte etwas vor sich hin. »Ich habe sowieso die Nase voll von meinem Schrottgeschäft«, sagte er. »Erst recht, seit so ein Beamter vor ein paar Tagen vorbeigekommen ist und seine Nase in alles gesteckt hat! Er wollte meine Quittungen sehen! Ich hab sie alle in einem alten Schuhkarton. Ich hab ihm den Karton gegeben, nachdem ich die Katze verscheucht hatte. Sie schläft nämlich immer in diesem Karton. Er hat den ganzen Tag an meinem Tisch gesessen und vor sich hin gemurmelt. ›Sie müssen ordentlich Buch führen, Mr. Smith‹, hat er gemeint. ›Wozu denn das?‹, wollte ich von ihm wissen. ›Ich war nie in der Schule, ich kann nicht lesen, und ich kann nicht schreiben. Wie soll ich das also Ihrer Meinung nach anstellen? Sagen Sie mir das.‹ Das hat ihn zum Schweigen gebracht. Er ist in seinen kleinen Wagen gestiegen und weggefahren. Ich schätze, er hat sich den einen oder anderen Floh eingefangen, aus diesem Schuhkarton. Die Katze hat

Weitere Kostenlose Bücher