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Stadtgeschichten - 03 - Noch mehr Stadtgeschichten

Stadtgeschichten - 03 - Noch mehr Stadtgeschichten

Titel: Stadtgeschichten - 03 - Noch mehr Stadtgeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Armistead Maupin
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nicht anders. Und es gibt auch keine vernünftige Erklärung dafür.«
    Ihre Ängste lösten sich auf, sobald sie auf der Barkasse die blonden Locken der Klatschkolumnistin entdeckte.
    »Na, sehen Sie?« sagte Claire.
    Doch dann fiel ihnen auf, daß Prue allein war.

DeDe Day’s D-Day
    Mrs. Madrigal stutzte den Efeu im Vorgarten, als Mary Ann zur Arbeit ging.
    »Fährst du in den Sender, meine Liebe?«
    Mary Ann nickte. »Heute ist ein großer Tag. Ein richtig großer Tag.«
    Die Vermieterin legte die Schere auf den Boden und richtete sich auf. »Meinst du deine kleine Überraschung?«
    »Sie wissen davon?«
    Mrs. Madrigal lächelte. »Michael hat mir davon erzählt. Er hat nicht gesagt, was kommt … nur, wann es kommt. Ich hab keine Vorstellung, was es ist.«
    »Es ist eine tolle Überraschung. Und erst recht eine tolle Story, wenn ich das mal sagen darf.«
    »Ein Heiratsantrag und eine tolle Story? Wie viele Meilensteine kann man noch in eine Woche packen?« Die Vermieterin faßte Mary Ann an den Schultern und drückte ihr einen Kuß auf die Wange. »Schon im vorhinein herzlichen Glückwunsch, meine Liebe. Ich hab immer gewußt, daß du es schaffst.«
    Mary Ann strahlte. »Danke.«
    »Außerdem möcht ich ein kleines Fest organisieren. Für dich und Brian.«
    »Eigentlich«, sagte Mary Ann, »hatte ich gehofft, daß Sie die Hochzeit organisieren.«
    Die Begeisterung der Vermieterin spiegelte sich in ihrem Gesicht. »Oooh, liebend gern. Du meinst hier?«
    Mary Ann nickte.
    Mrs. Madrigal sah sich im Vorgarten um. »Dann wollen wir mal sehen. Das Jawort könnt ihr euch unter dem Gartentor geben. Mit ’nem neuen Anstrich sieht’s wieder aus wie neu. Außerdem könnten wir einen Cellisten kommen lassen … oder eine Harfenistin … eine Harfenspielerin wär himmlisch.« Sie wirkte fast mädchenhaft, als sie in die Hände klatschte. »Es ist so wunderbar … meine kleine Familie … Gott hat es ganz besonders gut gemeint mit uns, Mary Ann.«
    »Ich weiß«, sagte sie.
    Und zum erstenmal seit Jahren meinte sie es auch so.
     
    Allmählich wurde ihr klar, daß ihre Rache süßer sein würde, als sie je zu träumen gewagt hatte. Larry Kenan sorgte selbst dafür, indem er sich noch aasiger benahm als sonst. »Na, wie geht’s unsrer streitbaren kleinen Journalistin heute?«
    Mary Ann schaute nicht vom Schreibtisch auf. Sie ordnete ihre Karteikarten zu DeDe, straffte und stellte um, damit alles in ihre fünf Minuten paßte. Keine leichte Aufgabe.
    Der Nachrichtenchef blieb an der Tür stehen und hakte die Daumen in seine Gentlemen’s-Jeans. Sie spürte sein höhnisches Grinsen wie einen Sonnenbrand auf ihrer Kopfhaut. »Hören Sie mal«, sagte er, »Denny muß noch die Requisiten für Ihren heutigen Auftritt zu Gesicht kriegen.«
    »Stimmt«, murmelte Mary Ann und ordnete weiter ihre Karten.
    »Sofort, Gnädigste.«
    Mary Ann blickte ungerührt zu ihm hoch. »Es ist bloß ein Naturschwamm, Larry.«
    Er reagierte mit lautem verächtlichem Schnauben. »Und wozu soll der gut sein?«
    Mary Ann senkte den Blick wieder. »Als Alternative zu Tampons.«
    Einen Augenblick lang herrschte Stille, dann begann Larry wie blöd zu keckem.
    Mary Ann griff nach einem Stift und schrieb eine völlig nichtssagende Notiz in ihren Kalender. »Finden Sie das Toxic-Shock-Syndrom besonders witzig, Larry?«
    »Ganz und gar nicht«, sagte der Nachrichtenchef und wandte sich zum Gehen. »Es freut mich bloß, daß Sie so tiefgehende journalistische Arbeit leisten. Hals- und Beinbruch, okay?«
     
    Der Film, in den Mary Anns Show eingebettet war, hieß Eine zuviel im Bett, und Mary Ann fand den ironischen Bezug zu ihrer Story sehr sinnig: Doris Day kehrt nach sieben Jahren, die sie auf einer einsamen Insel festgesessen hat, nach Hause zurück. Bei ihrer überraschenden Ankunft erfährt sie, daß ihr Mann, James Garner, kurz vor der Heirat mit Polly Bergen steht. Und in der Pause tritt DeDe Day auf. Einfach fabelhaft.
    Um Viertel nach zwei klingelte Mary Anns Telefon.
    »Mary Ann Singleton.«
    »Ich bin’s, Mary Ann. DeDe. Hören Sie mir genau zu: Haben Sie schon was gesagt?«
    »Wo sind Sie? Sie sollten doch hier sein, bevor …«
    »Haben Sie denen schon was gesagt?«
    Mary Ann war bestürzt. DeDe schien unter Druck zu stehen. »Natürlich nicht«, erwiderte sie. »Wir warten doch, bis wir auf Sendung sind.«
    »Ich kann aber nicht, Mary Ann. Das heißt, wir können nicht.«
    »Moment mal!«
    »Mutter hat gerade angerufen! Die Kinder sind

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