Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stadtlust - vom Glueck, in der Großstadt zu leben

Stadtlust - vom Glueck, in der Großstadt zu leben

Titel: Stadtlust - vom Glueck, in der Großstadt zu leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Barbara und Trippel Schaefer
Vom Netzwerk:
frustriert«, schrieb die Münchener Abendzeitung . Ein paar Jahre später wurde die Skateranlage doch gebaut, nicht am idyllischen Seeufer, sondern etwas abgelegen. Auf einer Internetseite für Skater freute sich einer auch gleich darüber: »der park is einfach nur geil ich war da schon.«
    Schule, Jugend, Hobbys: Früh übt sich, was ein Pendler werden will
    Wenn die Grundschulzeit vorbei ist, werden die Wege für Kinder länger, auf dem Land und in der Stadt gleichermaßen. Nur müssen Landkinder oft in einen anderen Ort pendeln, während Stadtschüler höchstens das Viertel wechseln. Landkinder fahren in das eine Schulzentrum, das eben zu erreichen ist. Zu Beginn des Schuljahrs 2011/12 wurden in Deutschland 712300 Kinder eingeschult. Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) war das etwa ein Prozent mehr als im Vorjahr. Der Positivtrend gilt aber nicht für die ländlichen Regionen. Sie verlieren weiter, den deutlichsten Rückgang verzeichnete Mecklenburg-Vorpommern mit minus sieben Prozent. Auch auf dem Land gibt es gute Schulen. In Städten jedoch steht den Kindern ein vielfältigeres schulisches Angebot zur Verfügung.
    Frankfurt am Main etwa bietet 116 Grundschulen in städtischer und privater Trägerschaft. Ob Fremdsprachenangebot, Bilingualität oder Herkunftssprache, Ganztagsschule und Betreuungsangebote, Förderung besonderer Begabungen, Umweltbildung, Integration – die Schulen haben unterschiedliche Profile.
    Oder Leipzig: 66 Grundschulen! Wer es für sinnvoll erachtet, kann seine Kinder in zweien davon schon Englisch oder Französisch lernen lassen. Wenn der Nachwuchs aber mit Lese- und Rechtschreibschwächen zu tun hat, stehen acht Grundschulen bereit. Weitere elf Grundschulen in freier Trägerschaft gibt es auch noch, darunter natürlich eine Waldorfschule, das Bischöfliche Maria-Montessori-Schulzentrum, eine Schule für gemeinschaftliches Lernen, eine Kreativitätsgrundschule, die Leipzig International School sowie die Grundschule forum thomanum (Thomaner-Chor). Denn »singe, wem Gesang gegeben« allein reicht nicht, die stimmliche Ausbildung und entsprechende Lehrer gehören dazu.
    Weiter geht es mit 22 Mittelschulen und 16 Gymnasien unterschiedlicher Art. Darf’s ein mathematisch-naturwissenschaftliches Profil oder doch ein sprachliches sein? Lieber musisch, sportlich, gesellschaftswissenschaftlich, künstlerisch oder doch naturwissenschaftlich? Flutscht es nicht so mit dem Lernen? Dann stehen Förderschulen bereit, zur Lernförderung, für Körperbehinderte, ein Förderzentrum Sprachheilschule, eine Schule für Blinde und Sehbehinderte, Förderzentrum Erziehungshilfe, Schulen für geistig Behinderte, Klinik- und Krankenhausschulen, Förderzentrum für Hörgeschädigte.
Lange Wege: Das wahre Leben der Landkinder
    Im Landtag von Brandenburg reichte 2007 eine Abgeordnete eine Anfrage zum Thema »Zumutbare Schulwege« ein:
»Durch die Schließung zahlreicher Schulen im Land Brandenburg müssen Schülerinnen und Schüler immer weitere Wege zur Schule zurücklegen. Vor allem Familien in ländlichen Regionen werden doppelt belastet: weitere Wege und höhere Elternbeiträge für die Schülerbeförderung mit dem Bus. So gibt es zum Beispiel im Landkreis Ostprignitz-Ruppin Schülerinnen und Schüler, die bis zu vier Stunden täglich im Bus verbringen müssen, um den Weg zur Schule und wieder nach Hause zurückzulegen.
Ich frage die Landesregierung: (…) Welche Wegezeiten und Weglängen zur Schule und zurück nach Hause hält die Landesregierung für maximal zumutbar?«
Die Landesregierung antwortete:
    »Der Landkreistag hatte in seiner Mustersatzung (…) zumutbare Zeiten jeweils für den einfachen Schulweg in eine Richtung einschließlich des Weges zur Haltestelle von 45 Minuten für die Primarstufe, 60 Minuten für die Sekundarstufe I und 90 Minuten für die Sekundarstufe II empfohlen, die von der Landesregierung mitgetragen wurden. Im Hinblick auf die seitdem stattgefundene Entwicklung des brandenburgischen Schulnetzes geht die Landesregierung davon aus, dass insbesondere in den dünn besiedelten Gebieten in Einzelfällen auch längere Fahrzeiten in Kauf genommen werden müssen.«
    Und es geht ja nicht nur um den Stoff des Stundenplans. Schulen in der Stadt bieten auch jenseits des Unterrichts viel mehr, sogar Problemschulen in sogenannten Problemkiezen mit hohem Anteil von Kindern aus bildungsfernen Familien. Für viele Eltern klingt so etwas nach einer Katastrophenschule – dabei macht nicht die

Weitere Kostenlose Bücher