Stählerne Jäger.
mobilisieren. Wir beantragen, sofort den Infrastrukturschutz- und Sicherheitsplan in Kraft zu setzen, aber dafür fehlen uns einfach die Leute, so dass wir riskieren, Kommunikations- und Versorgungseinrichtungen stilliegen zu müssen.«
»Entschuldigen Sie, Vorsitzende Adams, Deputy Sheriff Wilkins, aber ich bin anderer Meinung«, warf Polizeipräsident Barona ein. »Ich glaube nicht, dass es nötig ist, schon jetzt alle möglichen Bundesbehörden um Unterstützung zu bitten – und erst recht nicht die Nationalgarde. Zumindest nicht, bevor wir wissen, womit wir es eigentlich zu tun haben.«
Fast alle Anwesenden starrten Barona verblüfft an – vor allem SID-Captain Tom Chandler. Er wollte sich eben zu Wort melden, als Servantez ihm zuvorkam. »Wie bitte, Chief?«, fragte der Bürgermeister erstaunt. »Sie wollen keine Unterstützung bei der Bewältigung dieser kritischen Situation? Sie haben doch gehört, was Deputy Sheriff Wilkins uns vorgetragen hat?«
»Natürlich habe ich das, Herr Bürgermeister«, antwortete Barona. »Aber wir sollten nicht alle mögliche Unterstützung von außerhalb anfordern, bevor wir genau wissen, womit wir es zu tun haben und was wir effektiv benötigen.«
»Wir könnten Unterstützung bei den Ermittlungen wegen der Explosionen brauchen, Chief«, stellte Chandler fest. »Auch sonst fordern wir in solchen Fällen im Allgemeinen Fachleute von Alcohol, Tobacco and Firearms an.«
»Nur bei Bombendetonationen, Captain, nicht bei Laborexplosionen«, sagte Barona. »Wir haben vier Teams von Drogenfahndern und vier Explosionen, Mit unseren Notfällen werden wir allein fertig.«
Während am Leitungstisch eine Diskussion über diese Aussage einsetzte, nutzte Chandler die Gelegenheit, um mit Barona zu reden. Er ging hinter ihm in die Hocke und flüsterte ihm zu:
»Chief, meine Teams stecken bereits bis über beide Ohren in Arbeit – die Personalstärke der SID ist in nur drei Jahren um fast die Hälfte geschrumpft. Außerdem werden einige der Teams, die wir für Ermittlungen wegen der Explosionen einsetzen, mit Staats- oder Bundesmitteln finanziert und sind für Projekte außerhalb der Division vorgesehen…«
»Ich rufe sie zurück – sie bleiben für unsere Ermittlungen im Einsatz, Captain«, entschied Barona. »Außerdem dürfte die Arbeitsbelastung Ihrer Abteilung merklich abnehmen, wenn durch diese Explosionen mehrere Drogenbanden liquidiert worden sind.«
»Bei großen Fällen fordern wir im Allgemeinen Unterstützung vom BNE und den umliegenden Counties an«, sagte Chandler, »aber diesmal sind sie alle selbst so überlastet, dass wir kaum mit ihrer Hilfe rechnen können. Die Feds und die Nationalgarde könnten uns helfen…«
»Ich gehe nicht zum Gouverneur und bitte ihn, mit M-16-Gewehren bewaffnete Soldaten auf die Straßen von Sacramento zu entsenden, damit sie tun, was Ihre Leute selbst können sollten«, fauchte Barona soffo voce. »Diese Genugtuung gönne ich dem Dreckskerl nicht. Das ist mein letztes Wort. Setzen Sie sich gefälligst!«
Chandler kehrte an seinen Platz zurück, atmete tief durch und versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. Er hasste es, Vermutungen aus der Gerüchteküche Glauben zu schenken oder auf die Klatschmäuler im Department zu hören, aber der einzige Grund, den es für Baronas Ablehnung jeglicher Hilfe von außen geben konnte, war offenbar seine Angst, der Eindruck, er sei nicht völlig Herr der Lage, könnte seinem politischen Ehrgeiz schaden.
Die Besprechung ging weiter. »Freut mich für Sie, dass Sie mit Ihren Notfällen allein fertig werden, Arthur«, sagte der Sheriff ironisch, indem er Baronas letzte Bemerkung aufgriff. »Aber ich habe nur drei Teams von Drogenfahndern, die sechs Laborexplosionen untersuchen sollen. Ich könnte Unterstützung brauchen.«
Er wandte sich an Madeleine Adams. »Ich beantrage Unterstützung durch Drogenfahnder vom staatlichen Bureau of Narcotics Enforcement, ATF-Ermittler und FBI-Agenten, Ma'am. Möglichst viele Leute, die möglichst bald eintreffen sollten. Und falls es bei der Nationalgarde Pioniere gibt, die für den Umgang mit gefährlichen Stoffen ausgebildet sind, könnten wir sie für die Aufräumungsarbeiten ebenfalls brauchen.«
»Ich gebe Ihre Anforderung mit dem Vermerk dringend weiter«, sagte die Vorsitzende Adams, schrieb eine Notiz und übergab sie einem Mitarbeiter. »Falls Sie sich meiner Bitte anschließen wollen, Mr. Servantez, können Sie das gern tun. Jedenfalls würden Sie damit
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