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Stählerne Jäger.

Stählerne Jäger.

Titel: Stählerne Jäger. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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die Nachfrage nach Methamphetamin unverändert groß ist, sind andererseits fast alle Logen der Satan's Brotherhood im Staat Kalifornien zerschlagen oder erheblich verkleinert, um es mal so auszudrücken, und ihre überlebenden Mitglieder sind in alle Winde verstreut oder werden im Lauf der Zeit von Major Reingruber und seinen Männern erledigt. Wie wird sich das Ihrer Meinung nach auf den Kilopreis für Methamphetamin auswirken, das jetzt noch in den Straßenverkauf gelangt?«
    Bennies Augen blitzten, als er sich diese Frage in Gedanken beantwortete, und Townsend sah seine Reaktion.
    »Da haben Sie Ihre Antwort, Bennie. Wie wir alle wissen, werden die Mexikaner und die Überlebenden der Bikergangs sich jetzt beeilen, die durch das Verschwinden der Satan's Brotherhood entstandene Lücke auszufüllen«, fuhr Townsend fort. »Das Zeitfenster für jemanden, der Kaliforniens größter Methkocher werden möchte, wäre also sehr klein, aber auch unglaublich lukrativ. Nach einiger Zeit wird der Kampf um die Vorherrschaft im Methgeschäft an der Westküste jedoch erneut aufflammen.
    Methkocher werden sich wieder wegen ein paar Dollar oder einer Hand voll weißer Kristalle umbringen. Dann wird es für uns Zeit, aus dem Geschäft auszusteigen und Kalifornien zu verlassen.«
    »Das kapiere ich nicht.« Bennie schüttelte den Kopf. »Sie bieten mir an, das Methgeschäft zu übernehmen?«
    »Ich biete Ihnen weit mehr an«, sagte Townsend. »Ich biete Ihnen auch Schutz und Unterstützung beim Vertrieb an.«
    »Und das alles für…«
    »Für nur sechstausend Dollar pro Kilogramm sowie Chemikalien zu unserem Selbstkostenpreis plus zehn Prozent«, ergänzte Townsend. »Dafür erhalten Sie ein Produkt, das im Straßenverkauf pro Kilo zwanzig- bis sechzigtausend Dollar oder noch mehr bringt. Ich glaube, dass Sie dieses Angebot unmöglich ablehnen können.«
    »Nur sechs tausend Dollar pro Kilogramm? Warum so wenig?«, fragte Bennie. »Es ist das Doppelte oder Dreifache wert.«
    »Uns ist wichtiger, dass wir weiterhin gut mit Ihnen zusammenarbeiten, Bennie«, sagte Townsend mit einem Gesichtsausdruck, bei dem Bennies Nackenhaare sich erneut sträubten. »Sie wissen offen gesagt ziemlich viel über meine Organisation und unsere Aktivitäten in letzter Zeit. Sie zu liquidieren, wäre nicht viel anders, als die Gans zu schlachten, die goldene Eier legt, deshalb möchte ich lieber eine faire Vereinbarung mit Ihnen treffen, als Ihnen den Krieg zu erklären. Sind wir uns also einig?«
    »Ich kann kochen, so viel ich will – jederzeit und überall?«
    »Unter Aufsicht meiner Männer, ja«, bestätigte Townsend.
    »Vermute ich richtig, dass Sie zum gegenwärtigen Zeitpunkt kein Methamphetamin mit dem Wasserstoffverfahren herstellen wollen?«
    »Teufel, nein«, sagte Bennie. »Wer heute Thionylchlorid oder Wasserstoffgas zu kaufen versucht, hat sofort die Polizei auf dem Hals. Bekomme ich ein paar Fünfgallonenbehälter Phosphor-3-Jodid, einen Kondensator und das restliche hier gelagerte Ephedrin in die Hände, kann ich in nur einem Tag ein paar Dutzend Kilogramm Meth herstellen. Die Thionylchlorid-Synthese können wir später wieder aufnehmen, wenn die Lage sich entspannt hat.«
    »Brauchen Sie für diese Methode einen Hydrogenerator oder irgendwelche Spezialapparate?«
    »Nö – nur Phosphor, Ephedrin, etwas Wasser und einen Kondensator«, antwortete Bennie. »Dieses Verfahren ist schneller und viel sicherer als die Wasserstoffmethode, aber es liefert bei gleichen Kosten ungefähr vierzig Prozent weniger Meth. Geht der Straßenverkaufspreis aber so steil in die Höhe, wie ich erwarte, lohnt es sich trotzdem. Dann hätten wir genügend Kapital, um in ein paar Wochen zusätzliche Methlabors einrichten zu können.«
    »Ausgezeichnet«, sagte Townsend. »Aber wir müssen jetzt sehr vorsichtig sein. Ich bin nicht so naiv zu glauben, dass unser Hauptquartier, unsere Labors, Lagerhäuser und Treffpunkte nicht unter Polizeibeobachtung stehen. Ich muss annehmen, dass die Ranch hier und das gute Dutzend Immobilien, das ich in Kalifornien besitze, irgendwie überwacht werden. Bisher haben wir das Glück gehabt, nicht von der Polizei belästigt zu werden, aber seit vergangener Nacht gibt es dafür keine Garantie mehr.
    Unter Umständen erhält die Polizei Sondervollmachten für Ermittlungen oder Verhaftungen im Interesse der öffentlichen Sicherheit – aber wahrscheinlich bricht sie einfach überall ein, wo sie's für richtig hält, und der Teufel

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