Stählerne Jäger.
ich versucht habe, den Abschaum der Menschheit zu stoppen, der vermutlich nie zu stoppen ist.« Er machte eine Pause und vergrub sein Gesicht in den Händen. »O Gott, ich weiß einfach nicht, was ich tun soll!«
Ein Klingeln an der Wohnungstür ließ Patrick hochschrecken.
Ich brauche eine Waffe, sagte er sich. Er ging zur Tür. »Wer ist da?«, rief er.
»Mr. McLanahan? Hier ist Captain Chandler, Sacramento Police Department. Ich muss Sie dringend sprechen.« Patrick warf einen Blick durch den Spion und sah draußen Tom Chandler stehen, der seine goldene Polizeiplakette hochhielt.
Patrick spürte, wie sein Herz zu jagen begann. War ihre Abhöraktion bereits aufgeflogen? Er öffnete die Tür und ließ Chandler eintreten. Der Captain war ohne Begleitung da. »Sie sind noch spät auf«, stellte Chandler fest.
»Wir haben draußen in Mather Überstunden gemacht.«
»Sie und ein weiterer Gentleman, nicht wahr? Mittelgroß, ziemlich hager, trägt sein Haar kurz, sieht wie ein Teenager aus?«
»Worauf wollen Sie hinaus, Captain?«
»Sie wissen ganz genau, worauf ich hinaus will, Mr. McLanahan«, sagte Chandler aufgebracht. »Sie sind heute Abend im Bobby John Club gewesen – Sie und ein zweiter Kerl. Ist er hier?« Patrick gab keine Antwort. »Los, raus mit der Sprache, Mr. McLanahan, sonst bricht in ungefähr drei Sekunden der Zorn Gottes über Sie herein!«
»Ja, er ist hier«, gab Patrick zu.
»Ist er verletzt?«
»Ja, aber er ist außer Gefahr. Wir haben ihn von einem Arzt versorgen lassen.«
Chandler atmete erleichtert auf. »Wissen Sie überhaupt, wi e dämlich Ihr Unternehmen gewesen ist, Mr. McLanahan? Ist Ihnen das klar? Was haben Sie und Ihr Freund heute Nacht in dieser Bar zu suchen gehabt?«
»Wir haben versucht, dort Antworten zu bekommen«, sagte Patrick. Er beschloss, wieder den verzweifelten, ausgebrannten älteren Bruder zu spielen. »Ich will rauskriegen, wer an Pauls schweren Verletzungen schuld ist. Ich bin nur hingegangen, um mich umzuhören, um vielleicht etwas zu erfahren.«
»Mit einer Gasgranate?«
Patrick zuckte mit den Schultern und wich Chandlers Blick aus. »Hey, ich bin kein Freund von Schusswaffen oder Pfefferspray. Ich musste irgendwas tun.«
Der Captain trat einen Schritt näher an Patrick heran und drohte ihm mit dem Zeigefinger. »Sollte ich Sie noch mal dabei erwischen, dass Sie im Zusammenhang mit dem Raubüberfall selbstständig aktiv werden, Mr. McLanahan, lasse ich Sie wegen Behinderung polizeilicher Ermittlungen einlochen«, sagte er.
»Schluss damit, haben Sie verstanden?«
»Ja, ich verstehe.«
»Das will ich hoffen!« Chandler machte eine Pause, dann sagte er: »Okay, weil Sie der Bruder eines Kollegen sind, will ich Ihnen noch etwas mitteilen. Aber diese Mitteilung behalten Sie strikt für sich, sonst lasse ich Sie wirklich einsperren. Zwei Männer, die an der Schießerei mit der Polizei bei dem Überfall aufs Sacramento Live! beteiligt gewesen sein sollen, sind verhaftet worden. Und ein Dritter ist tot aufgefunden worden.«
»Das… das klingt wie eine sehr gute Nachricht, Captain«, meinte Patrick. »Besten Dank für Ihre Mitteilung. Rechnen Sie mit weiteren Verhaftungen?«
»Ja«, antwortete Chandler. »Wir halten Sie über die weitere Entwicklung auf dem Laufenden. Aber ich muss Sie nochmals daran erinnern, dass alle diese Informationen vertraulich sind.
Dass ich sie Ihnen mitteile, ist eine reine Gefälligkeit. Enttäuschen Sie mich bitte nicht.«
»Ich verstehe, Captain.« Chandler nickte, wandte sich ab und verließ die Wohnung.
Patrick warf einen Blick ins Schlafzimmer und sah, dass Jon eingeschlafen war; das Schmerzmittel hatte zu wirken begonnen. Im Wohnzimmer schaltete er das Tonbandgerät ein und war gespannt, was in den letzten Stunden in der SID-Zentrale besprochen worden war. Die Neuigkeiten waren erstaunlich. Zwei Männer waren verhaftet worden, nachdem sie mit Knochenbrü-
chen und inneren Verletzungen – angeblich Folgen eines Verkehrsunfalls – in ein Krankenhaus nördlich von Sacramento gekommen waren. Beide waren Deutsche, die eine gültige Arbeitserlaubnis für Kanada besaßen, aber ihre Ve rletzungen waren nicht frisch, und ihre Story erschien dem Krankenhauspersonal so merkwürdig, dass es die Polizei verständigte. Da die Art ihrer Verletzungen suggerierte, sie könnten die Männer sein, die Paul McLanahan bei der Schießerei vor dem Sacramento Live!
getroffen hatte, wurden die beiden verhaftet.
Das zweite Ereignis, von dem
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