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Stählerne Schatten

Stählerne Schatten

Titel: Stählerne Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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überraschter Arbeiter gefordert und Stromversorgung, Trinkwassergewinnung und Unterkünfte auf der Insel schwer beschädigt.
    Diese inzwischen als Abu Musa identifizierte Insel gehört zu drei kleinen Inseln in unmittelbarer Nähe der Öltransportrouten durch den Persischen Golf. Der Iran hat sie 1971 als sein Eigentum betrachtet, sie aber mit den Vereinigten Arabischen Emiraten, die dem Golfkooperationsrat angehören, gemeinsam verwaltet, bis der Iran die drei Inseln 1992 für sich allein beansprucht hat.
    Der Sprecher des Golfkooperationsrats im saudi-arabischen Riad hat es abgelehnt, sich zu diesen Anschuldigungen zu äußern, sondern nur festgestellt, der GKR sei schon häufig für Aktionen iranischer Oppositionsgruppen, vor allem der Moja-hedin-e-Khalq, verantwortlich gemacht worden, um Ressentiments und fundamentalistischen Eifer gegen die arabischen Nachbarn des Irans in der Golfregion zu wecken.
    Ein Sprecher des US-Außenministeriums hat erklärt, er habe keine weiteren Informationen über den Zwischenfall, aber der Iran habe die Insel Abu Musa in den letzten Jahren mit modernen Offensivwaffen zur Bekämpfung von Schiffen und Flugzeugen schwer befestigt und alle Versuche des Internationalen Gerichtshofs, im Streit um die Inseln zu vermitteln, zurückgewiesen. Obwohl nach Darstellung des Außenministeriums weder Öltanker noch amerikanische Schiffe und Flugzeuge gefährdet sind, will die Regierung Martindale die Lage im Persischen Golf sorgfältig beobachten.«

Kapitel Eins
IM GOLF VON OMAN, 124 SEEMEILEN NORDWESTLICH
VON MUSKAT
15. APRIL 1997, 1.09 UHR ORTSZEIT
    Das unter amerikanischer Flagge stehende Bergungsschiff Valley Mistress lag auf dieser Fahrt höher im Wasser als sonst; nur wenige Patrouillenboote hatten sich die Mühe gemacht, sie auf ihrer Reise vom Mittelmeer durch den Suezkanal, das Rote Meer, den Golf von Aden, das Arabische Meer und in den Golf von Oman zu kontrollieren. Die meisten Bergungsschiffe waren schwierig zu durchsuchen und hatten nichts an Bord, was Zollbehörden interessieren konnte – nur jede Menge Kräne, Tanks, Ketten, Schmutz und eine mit Alkohol und Stickstoff durchtränkte, bunt zusammengewürfelte Besatzung –, und unter US-Flagge fahrende Schiffe hatten nur selten interessante Konterbande wie Drogen, Waffen oder Menschen an Bord, Die zur Reserveflotte der U.S. Navy gehörende Mistress wurde kaum jemals angehalten – sie genoß fast das Durchfahrtsprivileg eines Kriegsschiffs.
    Die Mistress lag jetzt hoch im Wasser, weil ihr fünfundzwanzig Tonnen schweres Kipprotor-Flugzeug CV-22 Pave Hammer, das normalerweise in dem ausfahrbaren Hubschrauberhangar auf dem Achterdeck verstaut war, mit mehreren Männern ihres Commandoteams, darunter Chris Wohl und Hal Briggs, zu einem Einsatz unterwegs war. Die Valley Mistress war tatsächlich ein Bergungsschiff, das Aufträge auf allen Weltmeeren übernahm – aber sie war zugleich ein hochmodernes Spionageschiff, das im Dienst der amerikanischen Regierung für Überwachungsaufgaben und Commando-Unternehmen eingesetzt wurde. Die Mistress hatte schon alle möglichen Geheimeinsätze durchgeführt, die von der Überwachung einzelner Schiffe oder Häfen bis hin zur Gefechtsfelderkundung, zu Rettungseinsätzen und zum Eingreifen in Seegefechte und Luftkämpfe gereicht hatten. Gab es irgendwo auf der Welt einen Auftrag auszuführen, konnte die Besatzung der Valley Mistress ihn übernehmen.
    Der ehemalige Luftwaffenoberst Paul White stand mit verschränkten Armen auf dem Achterdeck der Valley Mistress und beobachtete die um ihn herum arbeitenden dunkel gekleideten Gestalten. White war nicht nur Kommandeur von Madcap Magician, sondern auch der dreißig »Techniker« der Mistress, zu denen auf dieser Reise – die Zusammensetzung von Whites Technikerteam war je nach Auftrag ganz verschieden –
    Ingenieure, Techniker und sechzehn Marineinfanteristen in Zivil gehörten.
    Die konzentrierte Planungs- und Übungsphase war längst abgeschlossen, so daß sich White wie Alfred Hitchcock, der jede Kameraeinstellung genau geplant hatte, bevor er einen neuen Drehort betrat, jetzt darauf beschränken konnte, sein Team in Aktion zu beobachten, den Fortgang der Arbeiten über die Bordsprechanlage zu verfolgen und niemandem in die Quere zu kommen. Obwohl Paul White zweiunddreißig Dienstjahre aufzuweisen hatte, war er nur als Nachrichtentechniker in Vietnam kurz im Einsatz gewesen. Als Elektroniker hatte er eine Spezialität: Er konnte aus allen möglichen

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