Stählerne Schatten
«Solange die Verlegung der Mao Zedong hohe Wellen schlägt, wird bestimmt auch jedes Hilfsschiff unter die Lupe genommen.«
»Die sechs Marschflugkörper werden vom U-Boot Wuhan transportiert, General«, antwortete Admiral Qu. Er lächelte nochmals. »Die Wuhan kann alle Häfen uns feindlich gesinnter Staaten mühelos meiden – sie kann zwei Monate in See bleiben und notfalls neun Tage lang getaucht marschieren. Die Übergabe erfolgt dann, sobald keine überraschende Inspektion mehr zu befürchten ist.«
»Sehr gut, Admiral, sehr gut«, sagte General Fu. »Wenn keine unvorhergesehenen Probleme auftreten, können wir also damit rechnen, daß der Träger wieder voll einsatzbereit ist, wenn er Victoria erreicht – vielleicht sogar schon beim Einlaufen ins Ostchinesische Meer.«
»Wenn alles wie geplant klappt, ist dieser Träger wieder einsatzbereit, bevor er Hongkong erreicht«, sagte Admiral Qu stolz. »Aber bis dahin werden wir der Welt weiter vorspielen, er sei lediglich eine nutzlose Hulk.«
»Und in wenigen Monaten haben wir dann eine der stärksten Kriegsmarinen der Welt«, stellte Fu fest.
Admiral Qu konnte sich nicht entsinnen, den jungen, mächtigen General schon einmal so zufrieden gesehen zu haben…
oder schon einmal erlebt zu haben, daß KPCh, Regierung und Volksbefreiungsarmee so eng verbündet, ihre Führungsspitzen so motiviert und kraftvoll entschlossen gewesen waren. Irgend etwas war im Gange, das ahnte er, und es hatte nicht nur mit einem Flugzeugträger oder der Gewinnung ausländischer Stützpunkte zu tun. »Und danach, General… ?«
»Und danach, Admiral«, erwiderte General Fu Quanju, »ist China nicht mehr der schlafende Drache, der es in den vergangenen zweitausend Jahren gewesen ist. Und wer sich uns entgegenstellen will, wird die Kraft unserer zweihundert Millionen Zähne zu spüren bekommen… «
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