Staerker noch als Leidenschaft
dunkel, als Erinnerungen an die intimen Liebesspiele mit ihr aufzogen.
Panik ergriff Nicole. Nachgerechnet hatte sie nicht, einfach nur impulsiv ein Zeitlimit gesetzt. Würde sie so lange mit Quin durchhalten, ohne ihre Distanz zu verlieren oder ihre Prioritäten zu vergessen?
Unmöglich, jetzt einen Rückzieher zu riskieren. Quin würde sofort merken, wie unsicher sie war. Außerdem könnte er sich weigern, wenn er erst erfuhr, was ihn diese sechsundzwanzig Nächte kosteten. Jede Edelprostituierte würde ihm seine Wünsche für wesentlich weniger erfüllen.
„Wie viel Geld brauchst du, Nicole?“
Mit spöttisch funkelnden Augen nannte sie ihm die Summe. „Siebenhundertsechsunddreißigtausend Dollar und fünfundfünfzig Cent.“ Die Zahl war wie eingebrannt in ihrem Kopf, Tag und Nacht sah sie sie vor ihren Augen.
Quin zuckte nicht einmal mit der Wimper. „Und du brauchst das Geld morgen?“, fragte er mit Pokermiene.
„Ja.“
„Was passiert, wenn du es nicht hast?“
„Das ist Privatsache.“ Sie schüttelte den Kopf. „Nimm an oder lass es bleiben. Ja oder nein.“
„Verbringe die heutige Nacht mit mir, während ich darüber nachdenke.“
„Nein! Ich verteile keine Werbegeschenke, Quin. Bevor du mir nicht meinen Wert in Geld ausgezahlt hast, und das schon morgen, verbringe ich keine Nacht mit dir.“
„Deinen Wert“, wiederholte er abfällig.
„Deine Worte“, erinnerte sie ihn. Ihr Magen verkrampfte sich angesichts der bevorstehenden Erniedrigung. „Ja oder nein?“, fragte sie noch einmal.
Seine Augen begannen zu glitzern. Eigene Pläne formten sich in seinem Kopf, während er ihr das Glas aus der Hand nahm und es abstellte. Es war leer. Nicole konnte sich nicht einmal daran erinnern, es ausgetrunken zu haben. Auch sein Glas war leer, er stellte es neben ihres auf den Tresen. Also ist dieses irrwitzige Treffen zu Ende, dachte sie und war froh, bald gehen zu können.
„Ich gebe dir meine Antwort, nachdem du diesen Tango mit mir getanzt hast“, sagte er mit einer Stimme, die ihr eine Gänsehaut über den Rücken jagte.
Ihr blieb keine Zeit, zu protestieren oder sich zu wehren. Er nahm ihre Hand und zog sie hinter sich her auf die Tanzfläche. Die Band hatte gerade erst wieder aufgespielt, noch hatten sich keine anderen Paare auf dem Parkett eingefunden. Erst als sie in der Mitte der leeren Fläche angekommen waren, wirbelte Quin sie mit Schwung zu sich herum und legte sich mit einer arroganten Geste ihre Arme um den Hals. Der traditionelle Beginn eines Tangos.
Instinktiv beugte ihr Körper sich zurück, wehrte sich gegen die dominante Rolle, die Quin übernahm. Jeder Schritt, jede Bewegung, jede Drehung war eine Herausforderung, eine sexuelle Herausforderung, der Nicole nicht widerstehen konnte. Sie wollte gegen Quin ankämpfen, ihn in seinem eigenen Spiel besiegen.
Hier ging es um mehr als nur um Stolz. Sie nahm jede Möglichkeit wahr, ihn auszustechen, legte hier einen Kick ein, dort eine geschmeidige Beuge, forderte ihn heraus, seine Kreativität einzusetzen, um sie bändigen zu können.
Jetzt bog er sie zurück, hielt sie mit einem Arm im Rücken, den anderen an ihre Seite gelegt, dicht an ihrer Brust.
„Bilde dir nicht ein, du kannst dir einfach nehmen, wonach dir ist“, fauchte sie.
„Ich prüfe nur die Ware“, schoss er zurück.
Kochende Wut über den abwertenden Ausdruck wallte in ihr auf. Dennoch, es war unsinnig, sich dadurch beleidigt zu fühlen. Schließlich hatte sie dies Geschäft vorgeschlagen. Außerdem … wenn Quin so von ihr dachte, schloss das jede emotionale Verwicklung von vornherein aus.
Die Ware …
Sie würde ihm Ware geben!
Die meisterliche Vorführung und die dunkle Leidenschaft ihres Tanzes hatte Publikum angezogen. Zuschauer hatten sich um die Tanzfläche versammelt, feuerten das Paar an, ließen ihnen genug Raum, um sich weiter in dem dramatischen Rhythmus der Musik zu verlieren.
Nicole ergab sich der Sinnlichkeit des erotischen Tanzes, reizte mit provozierenden Bewegungen und lasziven Gesten, bis Quin sie wieder an sich zog und sie mit einer schnellen Schrittfolge über die Tanzfläche schob, so eng an sich gepresst, dass sie den Beweis seiner Erregung fühlen konnte.
„Ohne Geld keine Ware“, murmelte sie und lehnte sich noch enger an ihn.
In seinen Augen loderte pures Verlangen. „Leugne nicht, dass auch du in Flammen stehst.“
„Was nichts an meiner Entscheidung ändert“, erwiderte sie entschlossen und behielt für den Rest des
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