Staerker noch als Leidenschaft
Tanzes ihre hochmütige Miene bei, bis Quin sie mit dem letzten Klang der Musik noch einmal tief über seinen Arm nach hinten beugte.
Beide atmeten schwer, Nicoles Brüste waren an ihn gepresst, ihr Kopf fiel nach hinten, dass ihr Haar den Boden streifte, und Quins Gesicht verharrte direkt über ihrem. Applaus brandete im Club auf, doch keiner von beiden nahm es wahr. Quin war noch nicht bereit, den erotischen Bann dieser letzten Umarmung zu brechen.
„Gib zu, du willst mich!“, flüsterte er erstickt.
„Beweise mir, dass du zu schätzen weißt, was ich dir anbiete“, konterte sie.
„Morgen früh hast du dein Geld. Morgen Abend kommst du zu mir.“
„Abgemacht.“
Seine Augen glitzerten vor unbändiger Lust. „Ich werde mir nehmen, was ich will, Nicole.“
Aber nicht mein Herz, dachte sie trotz ihrer ungestümen Begierde. Ein zweites Mal würde Quin Sola es nicht bekommen.
„Sechsundzwanzig Nächte“, wiederholte er noch einmal.
„Ich halte mein Versprechen“, bestätigte sie.
„Ich nehme dich beim Wort.“
„Das ist mir klar.“
„Solange dir auch klar ist, dass es keine Ausweichklausel gibt.“
„Sicher.“
„Also gut! Dann sollten wir jetzt die notwendigen Details besprechen.“
Damit hob er sie mit Schwung empor, gab sie aus seiner Umarmung frei und hielt nur ihre Hand, um sie herumzuwirbeln, damit sie gemeinsam eine leichte Verbeugung vor ihrem noch immer applaudierenden Publikum machen konnten. Für Nicole blieben die Gesichter unkenntlich. Ein bizarres Gefühl von Schock hatte sie ergriffen. Der Deal war geschlossen. Quin würde das Geld stellen, mit dem sie den Ruin abwenden und die Schulden bezahlen konnte. Und sie hatte zugesagt, ihm für drei Monate bereitwillig ergeben zu sein.
Was nichts Neues war, wie sie sich bitter erinnerte. Eine Wiederholung ihrer gemeinsamen Vergangenheit. Dennoch wollten ihre Knie nachgeben, als sie zusammen zur Bar zurückgingen. Weder sie noch Quin hatten Lust, an ihre jeweiligen Tische zurückzukehren. Es gab noch einiges zu besprechen, was unter ihnen bleiben musste. Nicole konnte nur hoffen, dass niemand von dem soeben ausgehandelten höchst intimen Geschäft erfahren würde.
„Noch einen Drink?“, fragte Quin.
„Ein Wasser, bitte. Mit Eis.“
Er bestellte zwei. Wahrscheinlich hatte auch er das Bedürfnis, sich abzukühlen. Während sie warteten, kam ein Mann auf sie zu. Er schlug Quin freundschaftlich von hinten auf die Schulter und lenkte so die Aufmerksamkeit auf sich. Nicoles Nerven waren zum Zerreißen gespannt.
„Da hast du endlich jemanden gefunden, der mit dir mithalten kann, Quin.“ Er bedachte die beiden mit einem breiten Lächeln und einem Blick aus freundlichen braunen Augen. „Eine großartige Show! Sie sollten ihn zum Partner wählen, wenn Sie immer noch an Tanzwettbewerben teilnehmen, Nicole.“
Der Schock traf sie wie ein Schlag, der Atem stockte ihr, ihr Magen zog sich zusammen.
Tony Fisher!
Sie erinnerte sich daran, dass sie ihn vor zwei Jahren privat unterrichtet hatte. Allerdings konnte sie nicht mehr sagen, wie die Situation damals gewesen war. Wusste er von Zoe? Falls ja, würde er es Quin gegenüber erwähnen? Wie nahe standen sich die beiden Männer?
„Tony …“, grüßte sie ihn zögerlich.
„Ah, Sie erinnern sich also noch an mich, das freut mich.“ Er drückte ihre Hand freundlich und voller Wärme.
„Nicht alle Männer verfügen über so viel Charme wie Sie. Ich hoffe, Sie haben noch immer Freude am Tanzen.“
„Oh ja, das kann man sagen. Was jedoch den Charme anbelangt …“ Er warf Quin ein zerknirschtes Lächeln zu. „Mein Freund scheint sehr viel mehr davon zu besitzen.“
Freund! „Könnte ich nicht behaupten“, gab sie kühl zurück. „Aber bei geschäftlichen Angelegenheiten geht es nicht in erster Linie um Charme. Da geht es hauptsächlich darum, dass beide Parteien zu einer Einigung kommen. Quin und ich stecken gerade mitten in einer Geschäftsverhandlung und arbeiten die Details aus. Wenn es Ihnen nichts ausmacht …“
„Schon verstanden, ich werde Sie beide allein lassen.“ Er hob die Hand und verschwand gut gelaunt.
Quin reichte Nicole das Mineralwasser. „Sehr geschickt gemacht. Zu schade, dass du dein Talent in einer Tanzschule verschwendest.“
So viel wusste er also. „Glaub mir, es ist nicht verschwendet.“ Als er keine weitere Bemerkung zu ihren Lebensumständen machte, ließ die Spannung in ihr ein wenig nach. „Wir sollten den Deal perfekt machen, bevor wir
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