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Staerker noch als Leidenschaft

Staerker noch als Leidenschaft

Titel: Staerker noch als Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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ihre Armbanduhr. „Fast halb drei am Morgen.“
    Das Hotel hatten sie kurz nach Mitternacht verlassen. Das war also noch gar nicht so lange her. Eine quälende Ahnung legte sich auf Nicoles Brust, machte ihr das Sprechen noch schwerer. „Quin wäre bei mir geblieben, wäre er nicht selbst verletzt. Man hat ihn doch sicherlich auch hierher gebracht, oder?“ Der Möglichkeit, dass er hätte nicht überlebt haben können, verwehrte sich ihr Verstand.
    „Es tut mir wirklich leid, ich weiß nichts von ihm.“
    „Könnten Sie es nicht für mich herausfinden?“
    „Ein Doktor wird bald zu Ihnen kommen“, wich die Krankenschwester aus. „Sie können ihn dann nach Ihrem Begleiter fragen.“ Da für sie das Thema abgeschlossen war, nahm sie Nicoles Hand von ihrem Arm, legte sie zurück auf das Bett und fuhr fort, die Wunde zu säubern.
    Die Ungewissheit über Quins Zustand machte die Kopfschmerzen nur noch schlimmer. Nicoles ganzer Körper schmerzte, und schließlich hielt sie es nicht mehr aus. „Er ist nicht irgendein Begleiter. Er ist der Vater meiner Tochter, und … und wir werden heiraten.“
    Damit war sie so gut wie eine Familienangehörige. Sie hatte ein Recht darauf zu erfahren, was mit ihm geschehen war. Was mit ihm geschah. Er konnte unmöglich ums Leben gekommen sein. Nicht Quin. Quin war der ultimative Kämpfer. Ein Siegertyp, kein Verlierer. Er gab nicht so schnell auf.
    Erneut griff sie nach dem Arm der Schwester, diesmal hart, mit all der Kraft der Gefühle, die durch sie hindurchrasten. „Lassen Sie mich bitte nicht weiter im Ungewissen! Ich muss wissen, was mit Quin ist. Fragen Sie bei der Aufnahme nach ihm.“
    „Ich bin nicht befugt …“
    „Ich gebe so lange keine Ruhe, bis Sie es tun“, drohte Nicole. Das Krankenhausprotokoll war ihr gleich. „Er heißt Joaquin Sola. Haben Sie den Namen verstanden?“
    „Ja.“
    Nicole ließ den Arm der Schwester los, die bestürzt das Tablett mit Tupfern und Desinfektionsmittel nahm und davoneilte. Das kurze Aufbäumen hatte auch den letzten Rest von Nicoles Energie verbraucht. In ihrem Kopf drehte sich alles, Übelkeit stieg in ihr auf. Sie schloss die Augen und zwang sich, mitsamt der Übelkeit all die Gefühle, die in ihr tobten, unter Kontrolle zu halten. Sie hätte nicht sagen können, wie lange sie so gelegen und darum gekämpft hatte, wach zu bleiben.
    Mit ihren Gedanken war sie bei Quin, betete inständig, dass er noch lebte, und bat ihn stumm, nicht aufzugeben. Auch wenn sie sich mit aller Kraft gegen sein Eindringen in ihr Leben gewehrt hatte, auch wenn seine Entscheidung, Zoe ein guter Vater zu sein, sie in einen schrecklichen Gefühlstumult gestürzt hatte … sie würde es nicht ertragen können, ihn nie wiederzusehen, nie wieder mit ihm zusammen zu sein. Tief in ihrem Herzen wünschte sie sich verzweifelt diese gemeinsame Zukunft, von der er gesprochen hatte. Ein neuer Anfang …
    „Miss Ashton?“
    Die Stimme gehörte zu einem Mann. Nicole öffnete die Augen.
    Die Krankenschwester war zurückgekommen in Begleitung eines Mannes, der offensichtlich mehr Autorität besaß.
    „Ich bin Dr. Jefferson. Ihr Verlobter wird gerade operiert. Er hat mehrere gebrochene Rippen. Eine davon hat die Lunge punktiert. Ich kann Ihnen versichern, er ist in den besten Händen.“
    Er wird operiert. Der Schock ließ ihr den Atem stocken. Ihr Vater war während einer Operation gestorben. Deshalb hatte ihre Mutter ja auch alles darangesetzt, andere Wege zu finden, um Harrys Krebsleiden zu behandeln.
    Du darfst nicht sterben, Quin, dachte sie verzweifelt. Ich erlaube dir nicht, dass du jetzt stirbst.
    „Wir müssen Sie zum Röntgen bringen, Miss Ashton“, fuhr der Arzt fort. „Bisher sieht es so aus, als hätten Sie nur eine Gehirnerschütterung und Blutergüsse davongetragen, aber wir wollen sichergehen. Können wir auf Ihre Kooperation zählen?“
    „Ja, natürlich. Danke.“
    Während sie geröntgt wurde und man die Platzwunde an ihrem Kopf nähte, klammerte Nicole sich an den Gedanken, dass Quin in guten Händen war. Er war kräftig, gesund und durchtrainiert. Die meisten Menschen überlebten Operationen. Quin würde durchkommen und genesen. Es war nur eine Frage der Zeit.
    Sobald sich die erste Gelegenheit bot, würde sie ihm sagen, dass sie mit der Planung ihrer Hochzeit beginnen wollte. Es war die reine Wahrheit – sie wollte ihr Leben nicht ohne ihn weiterleben. Kummer oder Glück … es war ihr völlig gleich. Solange sie sich nur bemühten, an

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