Staerker noch als Leidenschaft
kann, Nicole. Deshalb bin ich gierig nach allem, was du mir gewährst.“
„Ich gewähre dir wesentlich mehr von meiner Zeit als abgesprochen.“ Sie gab keinen Deut nach.
„Das ist mir klar. Und ich bin dankbar für deine Großzügigkeit.“
Sie wandte das Gesicht ab und behielt ihre Gedanken für sich. Die Verärgerung, die sie ausstrahlte, machte Quin ratlos. Sollte er zu ihr gehen und sie in seine Arme schließen, die Distanz, die sich zwischen ihnen ausweitete, überbrücken? Oder sollte er ihr Freiraum lassen, um zu tun, was sie wollte?
Er wartete.
Und da schüttelte sie über sich selbst den Kopf. „Ich habe zugesagt, sechsundzwanzig Nächte mit dir zu verbringen.“ Sie sah verächtlich zu ihm. „Heute ist die dreizehnte. Dir stehen also noch dreizehn zu. Ich hätte mich nicht von anderen Dingen ablenken lassen dürfen.“
Die Zahl dreizehn hatte noch nie so Unheil verkündend in seinen Ohren geklungen. Er musste verhindern, dass Nicole den soeben gebrochenen Widerstand wiederaufrichtete. Plötzlich wurde ihm klar, dass selbst der beste Sex ihm nicht das bringen würde, was er zusammen mit ihr erreichen wollte. Eilig stand er aus dem Bett auf und ging zu ihr, fasste sanft ihren Arm, damit sie ihn ansah, während er vorbrachte, was er zu sagen hatte.
„Ich will dich nicht als meine bezahlte Mätresse, Nicole.“ Er sprach leise, betonte eindringlich jede Silbe. „Ich will dich als meine Frau.“
Sie zog sich abrupt innerlich noch weiter zurück, er konnte es in ihrer Miene erkennen. „Das wäre sicherlich sehr praktisch für dich, Quin. Ich habe allerdings nicht vor, dir für den Rest deines Lebens zu Diensten zu sein.“ Sie brachte es auf den Punkt. „Ich wünsche mir, dass du auch meine Meinung berücksichtigst.“
Angst machte sich in ihm breit, er musste behutsam vorgehen und ihr ihren Willen lassen. „Du hast Recht. Wir ziehen uns an und gehen. Ich hoffe dir damit zu beweisen, dass mir deine Bedürfnisse wichtig sind, Nicole.“ Er lächelte gewinnend. „Lass mir ein wenig Zeit, Nicole. Ich bin so darauf fixiert, den Weg in dein Leben zurückzufinden, dass ich um jede Minute, die ich bekommen kann, kämpfe. Ich habe noch gar nicht die Chance gehabt, dir zu zeigen, wie gut unsere Zukunft werden könnte.“
Sie sah ihm in die Augen, als wolle sie ihm glauben und bringe es nicht über sich. „Du hättest mich suchen können, als du vor drei Jahren die Angelegenheit in Argentinien geregelt hattest. Stattdessen war es ein zufälliges Treffen, das den Wunsch in dir geweckt hat, wieder mit mir zusammen zu sein.“
„Ich dachte, ich hätte dich auf immer verloren. Dich wiederzusehen, hat meinen Entschluss umso mehr bestärkt.“
„Ich will nicht, dass es wieder so wird wie früher“, stieß sie gequält hervor.
„Das wird es auch nicht. Das schwöre ich dir.“
Sie sah unsicher und ängstlich aus.
„Gib mir eine Chance, Nicole“, drängte er.
Sie schloss die Augen, als könne sie seinen Anblick nicht länger ertragen. „Morgen ist auch noch ein Tag“, murmelte sie. „Lass uns gehen.“
Er wusste, jetzt würde er nicht bei ihr weiterkommen. Quin ließ ihren Arm los. Stumm zogen sie sich an, und Quin fragte sich enttäuscht und bedrückt, ob er hier vielleicht eine Schlacht kämpfte, die er nie gewinnen konnte. Diese Stille war erdrückend. Er erinnerte sich daran, dass ein solches Schweigen damals die Einleitung zu Nicoles innerem Rückzug gewesen war. Sie zog sich an einen Platz zurück, an den niemand gelangen, geschweige denn, den jemand mit ihr teilen konnte. Er wollte in diesen geschützten Raum einbrechen, Nicole packen und zu ihm zurückholen, aber ihm war auch klar, dass er mit Druck nie etwas erreichen würde.
Dreizehn Nächte hatte er bestimmt, was er und Nicole zusammen taten oder nicht taten. Sie hatte nicht protestiert und sich an den Deal gehalten, der heute zur Hälfte erfüllt war. Quin bezweifelte, dass sich irgendetwas Grundlegendes geändert hatte. Er war seinem Ziel keinen Schritt näher gekommen – dem Ziel, Nicole als seine Lebenspartnerin zu gewinnen.
Er rief bei der Rezeption an und bat, seinen Wagen vorzufahren. Als er den Hörer zurücklegte, brach Nicole das Schweigen.
„Bitte bestelle ein Taxi für mich.“ Sie kämmte sich das Haar, ohne ihn anzuschauen.
„Ich bringe dich nach Hause“, entgegnete er entschieden.
„Das ist nicht nötig.“
„Es ist mitten in der Nacht, Nicole. Ich möchte dich sicher zu Hause wissen.“
„Was, wenn ich
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