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Stahlfront 1: Die Macht aus dem Eis

Titel: Stahlfront 1: Die Macht aus dem Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
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Überraschung waren die Sicherheitsvorkehrungen mehr als nur lasch. Bei einem Treffen am Donnerstagabend überzeugte Behrens den jungen Flieger davon, daß das nichts weiter war als ein perfides Detail im perfiden »System Thule«: »Die Typen hier ziehen doch alle am gleichen Strang. Die Propaganda hämmert ihnen jeden Tag ein, daß sie allein die Übermenschen sind, die die Erde vor den bösen Aliens retten können. Die sind fast wie eine Religionsgemeinschaft. Das macht Sicherheitsmaßnahmen nach innen nicht nur überflüssig, sondern auch regelrecht kontraproduktiv. Der Zusammenhalt der Mannschaft ist die große Stärke der Thule-Truppen - aber auch ihre Achillesferse. Morgen abend verschwinden wir von hier. Was für Flugzeuge stehen in der Bärenhöhle ?«
    »Das gesamte Spektrum, über das die Truppen verfügen. Nur Flugscheiben habe ich keine gesehen .«
    »Weil es sie nicht gibt, Mike. Ich habe mich im Archiv der >Thule-Nachrichten< schlau gemacht. Wir schnappen uns eines der Modelle, das dich über Schanghai herausgehauen hat. Eine Arado Ar 666 P/JT.«
    McBain nickte stumm. Die Arado 666 war eine erstklassige Konstruktion, ein Nurflügler mit zehn Triebwerken und der gigantischen Spannweite von 108 Metern. Die Flügelenden waren nach unten abgeknickt, was der Maschine etwas Raubvogelhaftes verlieh. Auf der Fläche, in die die Triebwerke vollintegriert waren, saßen zwei nach innen gekippte Seitenleitwerke. Auf dem Triebwerksträger und an der hinteren Rumpfunterseite befand sich je ein vollautomatischer, FuMO-gesteuerter Drehturm mit einer Rotationskanone vom Typ Gustloff HF 21 und je 50 000 Schuß Munition. Zusätzlich hatte die Ar 666 in Innenschächten zehn Luftabwehrraketen vom Typ Wgr 38 »Alswidr« mit 180 Kilometer Maximalreichweite. Wurden die Raketenträger ausgefahren, konnten sie auch um 180 Grad nach hinten geschwenkt und abgefeuert werden.
    Durch ihre Form und Kohlenstoffeinlagen in der Hülle war die Maschine vom Radar nicht zu erfassen. Ihre Gipfelhöhe betrug 21 000 Meter, ihre Reisegeschwindigkeit in 15 000 Meter 1074 km/h und ihre Reichweite bei voller Zuladung 18 000 Kilometer. Die Standardversion hatte drei Mann Besatzung, konnte aber wie alle Flugzeuge der Thule-Luftwaffe problemlos von einem Mann allein geflogen werden.
    Die Modellversion P/JT, die Behrens ausgesucht hatte, war eine ganz besondere Spezialität: ein Jägerträger. Sie verfügte über leistungsgesteigerte Triebwerke und führte in Mulden unter dem Rumpf acht Kurzstreckenhochleistungsjäger vom Typ Messerschmitt Me 1090 Libelle 3 mit. Zusätzlich zu den Plätzen für ihre eigene Besatzung bot sie noch acht kleine Kojen für die Piloten der Libellen, die ihre Jäger normalerweise erst kurz vor einem geplanten Einsatz bestiegen.
    Da die Libellen nur eine Maximalreichweite von 590 Kilometern hatten, konnten sie nach einem Kampfeinsatz vom Trägerflugzeug aus erneut betankt werden - wodurch dessen Reichweite natürlich sank.
    Aber Behrens hatte nicht vor, die Libellen einzusetzen. Er wollte sie aus einem anderen Grund. »Die US Air Force wird dir keine unangenehmen Fragen stellen, wenn du gleich mit neun Hightechflugzeugen ankommst - der Arado und den acht Jägern. Ich fürchte, der Krieg gegen die Chinesen wird sich länger hinziehen als geplant. Da kann dein Mitbringsel die entscheidende Wendung bringen !«
    McBain nickte stumm. Der Gedanke an seine Kameraden, die in China um ihr Leben und für die Freiheit kämpften, drängte all seine Bedenken beiseite. Manfred hatte ihn voll und ganz überzeugt. Er war wirklich gut darin, stets und immer die richtigen Worte zu finden.
    *
    Am nächsten Freitagabend fuhren McBain und Behrens mit der Magnetbahn ganz offiziell zum Fliegerhorst Bärenhöhle. Die Wache am Durchgang vom Bahnhof auf das eigentliche Flughafengelände kannte McBain schon und salutierte zackig. Manfred zeigte seinen Presseausweis vor.
    »Herr Behrens von den >Thule-Nachrichten< arbeitet an einer Reportage über neue Flugzeugführer wie mich, die schon für andere Streitkräfte geflogen sind. Sicher haben Sie schon davon gehört .«
    Der Gefreite nickte beflissentlich. Er wollte sich offenbar keine Blöße geben und winkte die beiden durch.
    So international der Kampfauftrag der Thule-Truppen auch war, so deutsch war doch das Verhalten ihrer Soldaten. Es war Freitagabend, und da hatte man Wochenende. Das Wartungspersonal hatte fast geschlossen dienstfrei. Locker plaudernd für den Fall, daß jemand sie zufällig

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