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Stahlfront 1: Die Macht aus dem Eis

Titel: Stahlfront 1: Die Macht aus dem Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
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sehen sollte, marschierten Behrens und McBain über das riesige Flugfeld. Die Ar 666 standen ob ihrer Größe ein wenig abseits, die Jägerträger hatten noch einmal einen eigenen Platz für sich. Insgesamt zwölf warteten in der schummrigen Beleuchtung, die nur dann hochgefahren wurde, wenn Flugbetrieb herrschte.
    Alle JT-Versionen hatten ihre jeweils acht Bordflugzeuge unter dem Rumpf hängen. Mike deutete auf die Maschine, die ganz vorne stand: »Die nehmen wir! Die ist komplett aufgetankt .«
    »Woher willst du das wissen ?«
    »Schau auf die Federbeine. Die sind fast bis zum Anschlag eingefahren. Auf denen lastet das Maximalgewicht .«
    McBain nahm eines der überall herumstehenden Leitergestelle auf Rollen und schob es unter das Flugzeug. Er kletterte empor, öffnete die Einstiegsluke am unteren Ende der Druckkabine, die konusförmig etwa fünf Meter aus dem Flügelkörper nach vorne ragte, winkte Manfred zu sich herauf und nötigte ihn in das Flugzeug.
    Der »unfreie Journalist«, wie er sich seit neustem gern nannte, wirkte ängstlich und verunsichert. »Kommst du denn nicht mit ?«
    »Ich muß vorher noch etwas erledigen! Geh ins Cockpit, faß um Himmels willen nichts an und warte auf mich !«
    »Und was soll ich machen, wenn ein Wachsoldat vorbeikommt ?«
    »Sei einfach nett und blas ihm einen .«
    »Wie bitte?«
    »Wachsoldaten auf Flughäfen sind alle schwul. Ich dachte, in deinen Kreisen wüßte man das .«
    Schon drehte McBain sich um, huschte die Treppe hinunter und verschwand im Zwielicht zwischen den Flugzeugen. Das breite Grinsen auf seinem Gesicht überspielte seine Anspannung.
    Er eilte auf die Kontrollzentrale des Flughafens zu, die in einer großen, vollverglasten Nische in der betonierten Höhlenwand untergebracht war. Die Stille in der Bärenhöhle kam ihm fast unheimlich vor.
    Natürlich gab es noch eine kleine Restbesatzung in der Flugleitung und der Luftraumüberwachung, aber die Sicherheit Thu-les vor Angriffen von oben wurde andernorts gewährleistet -von einer schwer verbunkerten Stellung auf dem Gipfel der Geßner-Spitze aus. Deswegen konnte man hier im Fliegerhorst Bärenhöhle auf den eingeschränkten Wochenendbetrieb umschalten. Auch Soldaten brauchten schließlich Ruhepausen.
    Aber es gab eine Person hier in der Flugleitung, die ihren Fluchtplänen ernsthaft gefährlich werden konnte, und die mußte McBain ausschalten. Solange der Mann in der Torsteuerung noch aktiv war, war an Flucht nicht zu denken.
    Das massive doppelflügelige Panzerschott am Ende der vier Kilometer langen Start- und Landebahn durch den Berg öffnete sich zwar automatisch, wenn ein Flugzeug das entsprechende Anforderungssignal schickte, und schloß sich auch ebenso automatisch wieder hinter ihm. Aber eine so wichtige Verteidigungseinrichtung wie das Schott konnte natürlich jederzeit manuell bedient werden - und die manuelle Steuerung hatte immer Vorrang.
    Auf der Thule-Fliegerschule hatte man ihnen einen Lehrfilm vorgeführt, der das unrühmliche Ende eines englischen Geheimagenten gezeigt hatte, dem es gelungen war, eine notgelandete Libelle 2, deren Selbstzerstörungsmechanismus versagt hatte, wieder flottzubekommen. Mit eingeschalteter Torkennung war er auf die Bärenhöhle losgeflogen - nicht ahnend, daß alle Flugzeuge Thules über ein Sicherheitssystem verfügten, das einen Code aus dem Armband der Fliegeruhr ablas, die jeder Pilot der Thule-Truppen besaß. Empfing es diesen Code nicht, sendete das System einen stillen Alarm an die Flugleitung.
    Die hatte den Piloten der Libelle daraufhin angefunkt. Als er zwar auf Deutsch, aber radebrechend und mit furchtbarem Akzent geantwortet hatte, war das Panzertor mittels Vorrangbefehl geschlossen worden.
    Libelle und Engländer waren beim Aufschlag auf den meterdicken Stahl einfach zerplatzt. Dieses Schicksal wollte Mike für sich und Manfred tunlichst vermeiden.
    Als er den Lichtkreis vor dem Eingang der Flugkontrolle erreichte, richtete er sich auf und marschierte selbstbewußt auf die Tür zu.
    Sollte ihn zufällig jemand sehen, würde er nichts weiter als einen Soldaten in Uniform erblicken, der wie selbstverständlich den in die Höhlenwand gebauten Komplex betrat.
    Doch niemand sah ihn, und niemand störte ihn. Das war beinahe schon zu einfach. Mike fragte sich, ob die Vorfahren dieser Deutschen anders gewesen waren, härter, mißtrauischer.
    Ja, so mußte es sein. Denn andernfalls hätten sie niemals die Welt an den Rand einer Niederlage bringen können,

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