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Stahlfront 4: Verrat um Thule

Titel: Stahlfront 4: Verrat um Thule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
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Kräften geschlagen worden, nur weil sie sich fürchteten.
    Die Thule-Truppen waren keine Barbaren, und so hatte der Marschall befohlen, nur Manhattan unter Feuer zu nehmen. Hier wußte man das Finanz- und vermutete somit das Machtzentrum der Gruppe, die man für die heimlichen Herrscher der USA und die inoffiziellen Verbündeten der AIn hielt.
    Die nächste Salve lag 50 Meter weiter ostwärts, so daß abzusehen war, daß nach etwa 30 Salven das Einsatzziel erreicht und Manhattan vernichtet war. Unten auf den Straßen brach jetzt natürlich das völlige Chaos aus, und da die meisten anderen Fluchtwege von der Insel entweder verstopft oder durch Granateinschläge zerstört waren, strömten Hunderttausende in den Central Park, wo sie auf Sicherheit hofften - und sie auch fanden.
    Mit äußerster Präzision fraßen sich die Granaten durch die Hochhausschluchten New Yorks, sparten den mit Menschen überfüllten Central Park jedoch aus. Und anders als auf den Dresdner Elbwiesen 1945 jagten diesmal keine Tiefflieger über die verängstigten Menschen, die nicht mehr hatten retten können als das nackte Leben. Denn jeder Angehörige der Thule-Truppen kannte den obersten Grundsatz der Führung: Echte Deutsche bleiben menschlich und sind keine Mörder!
    Daß es auch in der deutschen Geschichte verkommene Subjekte gegeben hatte, die ihren niedrigsten Instinkten freien Lauf ließen, änderte nichts an dieser ebenso einfachen wie ehernen Tatsache. Im Gegenteil: Solche Barbaren hätten in Thule nicht lange überlebt.
    Selbstverständlich versuchte man auch die Kirchen auszusparen, weil man wußte, daß in Zeiten der Not viele Menschen dort Zuflucht suchten, konnte aber trotz aller Anstrengungen nicht immer verhindern, daß sie von den Trümmern der sie umgebenden Hochhäuser getroffen wurden.
    Gero Denen filmte das Chaos unter ihm mit den zahlreichen Kameras, die man statt Waffen in den ausfahrbaren Behältern seiner Maschine installiert hatte. Die Aufnahmen würden später von der Informationsabteilung des OKT bearbeitet und zusammengeschnitten sowie ins weltweite Computernetz eingespielt werden. Es galt, in den Augen der Weltöffentlichkeit den Mythos der Unbesiegbarkeit der USA zu brechen und das Reich Thule als neue, ernst zu nehmende Macht zu etablieren.
    Als die Untergeschosse des Empire State Building von vier Volltreffern zerfetzt wurden und die hohe Nadel des Gebäudes ins Wanken geriet, fiel dem Piloten etwas auf. Langsam, unmerklich zuerst, dann aber immer schneller kippte das berühmte Gebäude zur Seite, brach schließlich, als es eine Schräglage von etwa 45 Grad erreicht hatte, noch einmal auf halber Höhe durch und zerlegte sich dann in eine Wolke aus Staub und Trümmern. Jetzt erst wurde Denen bewußt, daß so oder ähnlich jeder der beschossenen Wolkenkratzer zusammengebrochen war. Nicht ein einziges Gebäude war auf die merkwürdige, fast chirurgisch präzise Art in sich zusammengefallen wie im Jahr 2001 die beiden Türme des World Trade Centers. Er setzte diese Erkenntnis in Zusammenhang mit der Notiz des Verteidigungsministers: »Es wird nicht mehr so aufwendig sein, Kriegsgründe zu finden wie 2001« - und nun stand für ihn felsenfest, wer die Anschläge damals ausgeführt hatte und warum.
    Unwillkürlich schüttelte es den Piloten, und für einen Augenblick wurde die Flugbahn der Heinkel ein wenig unruhig. Dann hatte Oberst Denen sich wieder im Griff.
    *
    »General! Die Yankees ziehen alles, was fliegen kann, von der Front mit den Südstaaten ab und werfen es uns entgegen !« Ein Fahnenjunker, der die Verbindung zu FuMO-Arado hoch über der Flotte hielt, bekam seine Aufregung nicht wirklich in den Griff und brüllte laut durch die Brücke.
    Einige Augen wandten sich Hellmuth von Schirlitz zu, doch der Befehlshaber konnte sich noch gut daran erinnern, selbst einmal jung gewesen zu sein. Der Fahnenjunker wußte, daß sein Verhalten inakzeptabel war, denn unmittelbar nach seinem spontanen Ausruf lief er puterrot an. Das genügte dem General. Eine Zurechtweisung hätte den Lerneffekt bei dem jungen Mann nicht weiter verstärkt.
    »Damit war zu rechnen«, erklärte von Schirlitz. »Lassen Sie die Heinkels starten, und schicken Sie auch unsere restlichen Libellen nach oben. Sobald das erledigt ist, starten die Tanker, damit die Jäger nicht laufend zwischenlanden müssen und unsere Artillerie behindern !«
    Der Angriff auf New York wurde ganz bewußt nur von den Schiffsgeschützen und nicht mit Bombern

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